Einkaufen in Zizers, einkaufen in einer Box

von Laura Kessler

Der Name ist Programm. Jener der Box im Schopf. An der Kantonsstrasse in Zizers liegt sie, diese Box. Und das nun eben in einem Schopf. Ein kleiner Laden für Kreatives und Feines, wo Nachhaltigkeit, Regionalität und vor allem freiwilliges Engagement gelebt werden.

Tamara Müller, Leiterin der Box im Schopf, öffnet die Hintertür zum Schopf. Draussen ist es kalt, knapp über null Grad, drinnen ist es nicht viel wärmer. «Es ist halt wirklich ein Schopf ohne Isolation», meint sie lächelnd. Sie geht weiter hinein in den Raum, in dem schlichte Kleiderschränke aus Holz stehen. Seit anfangs November ist hier eine Kinderkleiderbörse untergebracht. «Die Kleider haben wir bewusst in Schränke gepackt, weil sie sonst verstauben würden. Zudem passt es zu unserem Konzept: Die Kleider sind jetzt sozusagen in Boxen untergebracht», so die Leiterin.

Boxen ausserhalb der Box. Denn die eigentliche Box ist ein Holzwürfel im Schopf. Etwa 20 Quadratmeter gross und geheizt!, bietet sie Platz für Dekoration, Geschenke, kleine Mitbringsel und Leckeres aus der Region. All das, all die Engelchen, die Kerzen, Seifen und Gläser mit Bienenhonig, sind wiederum in Boxen untergebracht. Diese kleinen Boxen können gemietet werden. Von Privatpersonen und KMUs. «Wichtig ist, dass die Produkte selbst hergestellt oder veredelt wurden und aus der Region stammen», so Tamara Müller. Wer eine Box mieten will, kann dies gegen eine Monatsmiete und eine kleine Kommission tun. Ein Teil der Miete beziehungsweise der Kommission geht an das Hilfsprojekt «God Helps Uganda» der Stiftung Gott hilft.

Die Box im Schopf gehört zur Zizerser Stiftung. Und deshalb hat die Box auch einen sozialen Charakter. «Wir können das Angebot nur aufrechterhalten dank der freiwilligen Helferinnen und Helfer», sagt Tamara Müller. Die sogenannten Box-Hüterinnen und -Hüter, 18 an der Zahl, übernehmen unentgeltlich die Verkaufsschichten in der Box. Von Dienstag bis Samstag ist der Laden jeweils für ein paar Stunden am Tag geöffnet.

Dass sich so viele Hüterinnen und Hüter freiwillig engagieren, ist für Tamara Müller nicht selbstverständlich. Sie selber hat die Leitung seit April dieses Jahres inne und musste zuerst nach helfenden Händen suchen. «Genügend Leute zu finden, ist immer eine Herausforderung», meint sie. Doch durch Flyer und Aufrufe auf Social Media hätten sich überraschend viele Leute gemeldet.

Mit alten und neuen Box-Hüterinnen und einem zum Teil neuen Sortiment startete die Box im Schopf nun anfangs November nach einer längeren Pause ihren Verkauf. «Wir wollen mit unserem Angebot einen Unterschied machen», so Tamara Müller. Der Nachhaltigkeitsgedanke spiele dabei eine zentrale Rolle. So kommt es dann auch, dass nun Second-Hand-Kinderkleider verkauft werden. «Kinder wachsen so schnell aus ihren Kleidern heraus und es ist schade, diese dann einfach wegzuschmeissen», gibt die Leiterin der Box zu bedenken. Gebrauchte Kinderkleider können in der Box abgegeben werden. Entweder als Spende, oder aber man erhält als Verkäuferin oder Verkäufer einen Teil des Verkaufspreises. Die Preise können von den Verkaufenden selber festgelegt werden.

Aktuell könnten sie noch mehr Kinderkleider gebrauchen, meint Tamara Müller. «Wir haben noch Platz», sagt sie augenzwinkernd. Die Leiterin der Box könnte sich gut vorstellen, das Second-Hand-Kleiderangebot weiter auszubauen und irgendwann Events in diesem Bereich, zum Beispiel ein Kleidertausch, für Erwachsene zu organisieren. Immer mit der Hilfe der Box-Hüterinnen und -Hüter und immer mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit im Hinterkopf.