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Vorbereitung ist mehr als das halbe Leben

Grossanlässe wie der am letzten Wochenende durchgeführte Triathlon-Event Challenge Davos fordern nicht nur von den Athleten, sondern auch von den Organisatoren einiges an Arbeit. Wenn dann wie am vergangenen Samstag auch noch der Flüelapass geschlossen wird, ist dies für OK und Polizei eine spezielle Herausforderung.

Pascal
Spalinger
02.09.23 - 11:47 Uhr
Leben & Freizeit
Die Verkehrspolizei übernimmt an Grossanlässen die Einsatzleitung.
Die Verkehrspolizei übernimmt an Grossanlässen die Einsatzleitung.
SO-Archiv (Mayk Wendt)

Während Challenge Davos herrschte die Herausforderung, dass aufgrund der definierten Rad- und Laufstrecken der Flüelapass sowie diverse Haupt- und Nebenstrassen für den Verkehr zeitweise gesperrt werden mussten. Nun kann man dies natürlich nicht einfach so machen, sondern hat bereits weit im Voraus die entsprechenden Bewilligungen einzuholen respektive Abklärungen zu treffen. Zudem muss der Suche nach geschultem und erfahrenem Hilfspersonal für die Erledigung verkehrsdienstlicher Aufgaben frühzeitig begonnen werden. Dies haben die Verantwortlichen der Challenge Davos – viele von ihnen ehemalige Spitzensportler mit reichem Erfahrungsschatz – offenbar gut lösen können. Denn wie eine Anfrage bei der Kantonspolizei ergab, kam es während des Anlasses zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.

Neben dem Flüelapass gab es noch weitere neuralgische Stellen, etwa das Gebiet rund um das Sportzentrum oder entlang der Mattastrasse. Auch hier bestand die Herausforderung darin, Sportlerschar und weitere Verkehrsteilnehmende aneinander vorbeizubringen, ohne Leben zu gefährden. Auch dies gelang gut, auch dank des Einsatzes vieler Freiwilliger und der Nachsicht der Automobilisten und Motorradfahrerinnen. Feldweibel Roberto Jörger, Chef des Verkehrsstützpunktes Mittelbünden, zieht eine positive Bilanz.

Roberto Jörger, wie sieht die Bilanz der Kantonspolizei betreffend Challenge Festival aus?

Roberto Jörger: Während des Grossanlasses kam es zu keinen nennenswerten Problemen. Einzig die Umleitung via Kurgartenstrasse führte wegen der Querung durch die Läufer zu Rückstau und Wartezeiten.

Wie lange im Voraus mussten gewisse Dinge – beispielsweise die Schliessung des Flüelapasses – geplant werden? Und mit welchen Herausforderungen sind solche Planungen jeweils verbunden?

Der Veranstalter reicht vorgängig und frühzeitig ein Gesuch beim Tiefbauamt Graubünden für die Sperrung der Passstrasse ein. Dieses Gesuch wird im Anschluss durch die involvierten Stellen (Kantonspolizei, Tiefbauamt, VBD, Postauto GR, Gemeinde, DDO usw.) besprochen und durch eine Departementsverfügung bewilligt.

Der Verkehr wurde ja an diversen Orten von Verkehrskadetten geleitet. Inwiefern werden diese von den Verantwortlichen respektive der Polizei für ihre Einsätze geschult und vorbereitet?

Die Verkehrskadetten sind sehr gut ausgebildet und müssen nicht mehr geschult werden. Sie werden am Morgen des Einsatzes über ihren Einsatz instruiert. Die Verkehrshelfer des Veranstalters werden ebenfalls am Morgen instruiert und auf den Einsatz vorbereitet. An den neuralgischen Punkten, an welchen der Verkehr geregelt werden muss, werden ausschliesslich geschulte Verkehrskadetten oder für den Verkehrsdienst zugelassene private Sicherheitsdienste eingesetzt.

Welche Funktionen übernimmt die Kantonspolizei jeweils an solchen Grossanlässen, an denen Strecken­abschnitte gesperrt werden müssen?

Die Kapo übernimmt die verkehrspolizeiliche Einsatzleitung, erteilt sowie überprüft Auflagen gegenüber dem Veranstalter und koordiniert den Betrieb des Anlasses.

Dies kommt immer auf die jeweilige Streckenführung an. Bei der Planung wird dies bereits thematisiert und die Strecke möglichst so angelegt, dass lediglich wenig Verkehrsbehinderungen entstehen respektive diese auf ein Minimum reduziert werden können.

Gibt es ein Standard-Vorgehen, solche Grossevents betreffend, oder wird jeder Event mit den jeweiligen Veranstaltern individuell besprochen?

Jeder Anlass ist anders und muss somit als Einzelanlass beurteilt und geplant werden. Einen Standard gibt es dafür nicht.

Wie sieht die Tendenz aus Sicht der Polizei aus: Ist die Zahl solcher Anlässe im Vergleich zu früheren Jahren eher steigend, oder ist sie gleich geblieben?

Nach der Corona-Pandemie ist die Anzahl solcher Sportveranstaltungen wieder angestiegen. Die Hauptsaison solcher Anlässe ist jeweils von Juni bis September.

Inwiefern gibt es allgemeine Tipps oder Vorgaben, die Sie Veranstaltern mit auf den Weg geben können?

Wichtig ist ein frühzeitiger Planungs­beginn, damit ausreichend Zeit für die nötigen Absprachen und Koordination zur Verfügung steht.

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