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Gemütlich auf den Pilatus und zurück

Während sich im angenehmen September männiglich nach Davos begibt um zu wandern, beschlossen die hiesigen Naturfreunde, in die Zentralschweiz zu reisen. Dort sollte der ­wankelmütige Pilatus bestiegen werden.

Davoser
Zeitung
16.10.23 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit
Die muntere Truppe vor dem Lagerhaus mit dem Ziel Pilatus im Hintergrund.
Die muntere Truppe vor dem Lagerhaus mit dem Ziel Pilatus im Hintergrund.
zVg

Bei bestem Spätsommerwetter machte sich die kleine Gruppe von Wandernden an einem prächtigen Montagmorgen also auf nach Luzern. Vom Bahnhof aus ging es weiter nach Kriens, wo sich die letzten Teilnehmenden anschlossen. Unter ihnen zwei, die sich den Aufstieg zum Krienseregg auf etwas über 1000 m ü.M. nicht mehr zutrauten. So schwebten sie mit der Pilatusbahn hoch, während der Rest die 500 Höhenmeter bis zum Tagesziel auf Schusters Rappen bewältigte. Zwischen weidenden Kühen, über ausgedehnte Matten und durch schattige Wälder führte sie der Weg, bis sie schliesslich das Naturschutzgebiet Foremoos erreichten. Im dortigen Naturfreunde-Partnerhaus Krienseregg wurde Quartier für die Nacht bezogen. Entsprechend der Philosophie der Naturfreunde-Bewegung befindet es sich an einer bevorzugten ­Lage abseits des Verkehrs und bietet Mitgliedern der schweizweit über hundert Naturfreunde-Sektionen vergünstigte Konditionen. Nach einer erholsamen Nachtruhe in der einfachen Herberge mit liebevoller Betreuung durch das Gast­geber-Ehepaar hiess es am Dienstagmorgen zeitig aufbrechen. Denn die Talfahrt vom Pilatus nach Alpnachstad war bereits gebucht. Dennoch liess man sich auch auf den restlichen 400 Höhen­metern bis zur Fräkmüntegg nicht hetzen. Im Gleichtritt mit dem regelmässigen Schritt des Gruppenleiters Jean-Claude Cornut blieb genügend Zeit, die spektakuläre Aussicht, die sich zu Füssen auftat, zu geniessen.

Oben angekommen

Gemeinsam schwebte die ganze Gruppe – zwei weitere der alle im Pensionsalter stehenden Teilnehmenden hatten sich für die weniger anstrengende Fahrt mit der Gondel zur Fräkmüntegg entschieden – dann mit der Seilbahn hoch zum Ziel der Wanderung, dem etwas über 2100 m ü. M. liegenden Pilatus-Kulm. Für einmal erwies sich dieser nicht als Regen- sondern als Sonnenberg, der viel Blick in alle vier Himmelsrichtungen erlaubte. Da der Zeitplan gut eingehalten war, gab es auf dem Kulm noch genügend Zeit für einen gemütlichen Kaffee oder um den noch einige Meter höher aufstrebenden Esel zu besteigen. Dort tat sich die Aussicht bis nach Graubünden auf, und alle bekannten Wahrzeichen der Schweizer Bergwelt waren zu sehen.

Spektakulär war auch die Talfahrt mit der Pilatusbahn. Schnell wurde klar, dass ­diese den Titel der weltweit steilsten Zahnradbahn zur Recht geniesst. Den Abschluss des zweitägigen Ausflugs machte dann noch die Fahrt mit dem Schiff über den Alpnachersee zurück zum Bahnhof Luzern, von wo es wieder heimwärts nach Davos ging. Wanderungen und Ausflüge wie diese sind der Kern der Naturfreunde-Idee. Sie setzen sich ausserdem für die Gemeinschaft und den Schutz der Natur ein und pflegen einen sanften, nicht gewinnorientierten Tourismus.

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