Erstes «Flachs-Brächete» in der Val Müstair: ein geselliger Anlass für Jung und Alt
Am Samstag findet die erste «Flachs-Brächete» in der Val Müstair statt. Ein alter Brauch wird so wiederbelebt. Besuchende können in einem vollen Programm riffeln, brechen, hecheln, spinnen und weben.
Am Samstag findet die erste «Flachs-Brächete» in der Val Müstair statt. Ein alter Brauch wird so wiederbelebt. Besuchende können in einem vollen Programm riffeln, brechen, hecheln, spinnen und weben.
In der Val Müstair wurden drei Aren Flachs angebaut. Ende August wurde der Flachs geerntet und ist nun bereit, weiterverarbeitet zu werden. Das soll an der ersten Ausgabe des «Flachs-Brächete» am Samstag geschehen. «Die gemeinsame Verarbeitung der Fasern mit traditionellen Werkzeugen steht im Mittelpunkt», heisst es in einer Medienmitteilung der Projektleitung. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, selber bei der Verarbeitung mitzuwirken und viel Spannendes über den Flachs zu erfahren.
Riffeln, Brechen, Hecheln, Spinnen und Weben
Das Programm soll am Samstag um 11 Uhr starten. Brecherinnen und Brecher zeigen mit traditionellen Werkzeugen die Handarbeit, welche früher die einheimische Textilproduktion prägte. Die Geräte kommen aus dem Kloster St. Johann und wurden extra für diesen Anlass restauriert. Weitere Profis spinnen auf Spinnräder die Fasern zu Garn, und in der Tessanda wird das anschliessend gesponnene Garn zu feinen Leinenstoffen verwoben. Um 16 Uhr ist dann Schluss mit dem «Brächete».
Neben den Verarbeitungsstationen Riffeln, Brechen, Hecheln, Spinnen und Weben wird das Programm von Verpflegung, Unterhaltung und einem Markt begleitet. Marktstände mit Flachs- und Leinenprodukten, ein Wettbewerb, spannende Spiele und Musik von Ronja Hohenegger sind ein Teil davon. Ausserdem haben Flachsanbauende die Möglichkeit, ihren eigenen Flachs zu verarbeiten.
Alter Brauch wird wiederbelebt
Die Brächete ist ein alter Brauch und ein Herbstfest, bei dem die gemeinsame Verarbeitung der Flachsernte mit traditionellen Gerätschaften im Mittelpunkt stehe. «In jedem Dorf fand früher eine Brächete statt, und das Verarbeiten der Flachspflanzen war ein geselliger Anlass.» Nach vielen Jahrzehnten wird erstmals wieder in der Val Müstair geriffelt, gebrochen, gehechelt und ein fröhliches Fest gefeiert.
In der Val Müstair wurde früher Flachs angebaut und verarbeitet. Zukünftig sollen die blühenden Flachsfelder wieder Teil der Kulturlandschaft des Tales sein. Dieses Projekt hat der Naturpark Biosfera Val Müstair gemeinsam mit der Handweberei Tessanda im 2021 initiiert. 2022 wurde ein erster Anbauversuch mit einer Are Flachs durchgeführt. 2023 ist ein zweiter Bauer dazugestossen, und inzwischen werden drei Aren Flachs angebaut.
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