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Ein Programm mit vielen Höhepunkten

Noch ist nicht das vollständige Programm des diesjährigen Songbird Festival Davos kommuniziert. Und doch sind die Headliner bekannt. Für die Davoser Zeitung Anlass genug, mit dem Festivaldirektor ein Gespräch über die Highlights zu führen.

Davoser
Zeitung
10.09.23 - 06:59 Uhr
Kultur
Baschi beehrt heuer das Songbird Festival Davos.
Baschi beehrt heuer das Songbird Festival Davos.
zVg/Baschi-Press

DZ: Michel Pernet, was ist neu an der diesjährigen Ausgabe des Songbird Festival Davos?

Michel Pernet: Die Musik. Das Songbird Festival Davos hat sich über die letzten 15 Jahre zum wichtigsten Festival für junge, talentierte Schweizer Singer/Songwriter entwickelt. Hier kann man heute ent­decken, wer morgen auf den grossen Bühnen spielt. Wie in diesem Jahr etwa Ladina, Ay Wing oder Stain of Light. Das ist unsere DNA. Und darauf sind wir ­extrem stolz.

Einer der grossen Acts dieses Jahr ist Baschi. Auch ihn haben Sie einst als Talent gefördert, oder?

Ja, tatsächlich. Was viele nicht mehr wissen: Baschi wurde ursprünglich bekannt durch eine Castingshow im Schweizer Fernsehen. Sie hiess «MusicStar», und Baschi war der heimliche Star der ersten Staffel. Sein Entertainer-Talent war offensichtlich – und so hatte er seinen ersten Live-Auftritt abseits des SRF-Studios im Rahmen einer Show, die ich produziert hatte. Ich freue mich extrem, dass er nun erstmals ans Songbird Festival Davos kommt. Für mich ist Baschi einer von ganz wenigen Schweizer Rockstars, ein unfassbar guter Entertainer und Live-Künstler, der brutal gut Stimmung machen kann. Ein Baschi-Konzert ist eine grosse Party, nicht nur bei seinem Kulthit «Bring en hei».

Ein Revival feiert die wohl bekannteste Schweizer Band der 1990er Jahre, Dada ante Portas, die auf ihrer sehr selektiven Revival-Tour nur wenige Konzerte spielt. Wie haben sie die Luzerner Kult-Band nach Davos gelockt?

Dada ante Portas 
Dada ante Portas 
Dada Media

Der Leadsänger der Band, Pee Wirz, spielte bei uns vor elf Jahren mit seinem Solo-Projekt auf der Schatzalp. Mein grosser Traum war, dass ich ihn auch mal mit Dada ante Portas nach Davos bringe, eine der prägenden Schweizer Rockbands mit 27 jähriger Bandgeschichte. Also blieb ich mit dem Management stets in Kontakt, und siehe da: Während Covid arbeitete die Band ihre Geschichte auf und hielt sie in einem Buch fest. Und mit der Lancierung des Buchs auch gerade noch zwei neue Song veröffentlicht. Plötzlich hat die Anfrage gepasst.

Ein Geheimtipp ist die Genfer Band Kadebostany ...

Kadebostany
Kadebostany
Sophie Brasey

Bei einer Band, deren Songs auf «Youtube» über eine Milliarde mal gestreamt wurden, weiss ich nicht, ob Geheimtipp das richtige Wort ist. Aber wo ich Ihnen recht gebe, ist, dass Schweizer Bands aus der Romandie sich oft mehr in Richtung Frankreich und Kanada orientieren als in Richtung Deutschschweiz und ent­sprechend dort populärer sind. Fakt ist: Kadebostany ist international ein richtig grosser Live-Act und spielt auf den besten und grössten Festivals. Am Songbird Festival können wir sie uns – zugegeben – auch nur leisten, weil uns das Schweizer Pop-Musik-Förder-Projekt Riser ­substantiell unterstützt. Ein Konzert mit einer solchen Band wäre sonst in dieser Grösse nicht refinanzierbar.

Mit Zian haben Sie auch den neuen Superstar der Schweizer Pop-Szene im Programm, der heuer an den Swiss Music Awards als bester Künstler ­national gar Trauffer und Loco Escrito überflügelte. Was zeichnet ihn aus?

Zian 
Zian 
Jen Ries

Zian ist ein begnadeter Multi-Instrumentalist und Songwriter. Darum überrascht es mich auch nicht, dass er in nur zwei Jahren quasi aus dem Nichts zum Star wurde. Fast hätte ich gesagt, dass er ein wenig unser Schweizer Ed Sheeran ist. Am Songbird Festival Davos wird er ein ganz spezielles Set spielen, und zwar ganz allein am Piano. Das wird extra­ordinär.

Sie haben es eh 2023 mit den Baslern. Neben Baschi und Zian kommt auch Anna Rossinelli ans Songbird Festival. Für sie eine Rückkehr.

Anna Rossinelli 
Anna Rossinelli 
AR Pressebilder 

Ja, Anna Rossinelli war schon in ganz ­jungen Jahren am Festival. Als noch unbekannte Newcomerin kurz nach Bandgründung. Sie war damals auch noch als Strassenmusikerin unterwegs. Sie hatte während und nach Covid eine längere Konzertpause eingelegt und wurde Mami. Nun ist sie mit einem neuen Album ­zurück, in welchem sie auch ihre neue Lebenssituation ungemein romantisch verarbeitet. Für uns Grund genug, die ­unglaublich charismatische Sängerin wieder einzuladen. Dass wir nun drei Basler Bands im Lineup haben, ist aber eher Zufall.

Sie haben noch nicht das ganze Programm kommuniziert. Auf was dürfen wir uns noch freuen?

Ein bisschen was kann ich verraten: Das mittlerweile etablierte Gratis-Konzert auf der Jatzhütte spielt Nemo. Auch die Zusammenarbeit mit dem Kulturplatz haben wir verlängert – das treten Reto Burell, der Schweizer Bruce Springsteen, und Gustav, der Gewinner der SRF Sendung «Kampf der Chöre», beide mit je zwei talentierten Newcomern auf. Und auch der Montana Saal ist wieder mit «on board» mit einem Reggae-Konzert.

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