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Immer noch voller Energie

Seit rund einem Jahr amtet Eike-Harriet Riga als Geschäftsführerin des Kulturplatzes Davos. Was dieser Job genau bedeutet, und was das Team hinter dem Kulturzentrum noch so vorhat, verrät sie im Gespräch mit der DZ.

Andri
Dürst
16.09.23 - 12:00 Uhr
Kultur
Eike-Harriet Riga fühlt sich in Davos pudelwohl.
Eike-Harriet Riga fühlt sich in Davos pudelwohl.
ad

«Ich bin mit grosser Freude gekommen und bereue es keine Minute», sagt Eike-Harriet Riga strahlend. Im August 2022 trat sie die Stelle als Geschäftsführerin im Kulturplatz respektive des gleichnamigen Vereins an – zu keiner ganz einfachen Zeit. Denn zwischen ihrem Kommen und dem Weggang von Vorgängerin Ute Haferburg war der Kulturplatz kurze Zeit ­führungslos. Riga musste bei ihrem Start also sogleich den Betrieb am Laufen halten. Auch das Team der Geschäftsstelle habe sich zuerst finden müssen – was aber wunderbar gelungen sei. «Die Rückmeldungen aus dem Team zeigen: Wir sind angekommen.» Auch die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den zahlreichen Helferinnen und Helfern ­bereite grosse Freude.

Fordernder Alltag

Doch was «treiben» die Geschäftsführerin und ihre drei Teilzeit-Mitarbeitenden eigentlich im Büro am Arkadenplatz ­genau? «Das Tagesgeschäft umfasst das Erstellen des Programms, das Bestellen von Filmen, die Einteilung der Helferinnen und Helfer, das Gestalten von Plakaten, die Kontrolle der Budgets, die technische Betreuung von Veranstaltungen, die Kommunikation …» Riga könnte noch viele weitere Aufgaben aufzählen. Doch auch das Betreuen von Sonderprojekten gehöre zum Aufgabengebiet – wie etwa des Fotowettbewerbs.

Für alle etwas bieten

Welche Kultur erwarten die Davoser eigentlich vom Kulturplatz? «Es gibt nicht die eine spezifische Kultur», gibt Riga zu bedenken. «Da wir der einzige ‹Kulturplatz› in Davos sind, schauen wir, dass wir ein breites Programm haben, um möglichst alle anzusprechen.» Diese Ausrichtung sei auch im Finanzierungs­modell begründet – schliesslich erfolge die Deckung durch die Gemeinde, sodass das Ansprechen eines breiten Publikums schon fast Pflicht sei. Doch wer besucht den Veranstaltungsort genau? «Wir dürfen uns mittlerweile über ein Stammpublikum freuen, das offenbar ganz glücklich ist, dass es uns gibt», meint die Geschäftsführerin. Dank dieser «fixen Kundschaft» und weiteren Besuchenden sei die Auslastung diesen Sommer gar nicht so schlecht, fügt sie an.

Neues in petto

Natürlich kommen auf Riga und ihr Team immer mal wieder auch neue Sachen zu. «Beispielsweise reden das Kirchner Museum und der Kulturplatz viel miteinander. So wollen wir versuchen, der Kultur noch mehr ein Gesicht zu geben.» Mittlerweile seien, basierend auf diese Zu­sammenarbeit, auch schon einige Ver­anstaltungen entstanden. «Aber auch mit dem Forum ‹Bau und Kultur›, den Bibliotheken und Schuler Bücher sind wir im Austausch und schauen, wo Kooperationen möglich sind.» Auch mit den einheimischen Vereinen kann sich die Geschäftsführerin eine Zusammenarbeit vorstellen. «So kommen wir an Leute ran, die uns sonst vielleicht nicht besuchen würden», hofft sie. «Die Vereine sind ein Teil von Davos, das möchte der Kulturplatz auch gerne werden.»

Doch auf was dürfen sich die Davoser und Gäste in Zukunft konkret freuen? «Nächstes Jahr steht sicherlich die zweite Durchführung des Festivals ‹ALPINE | MUSIC | DAVOS› an. Die Premiere dieses Jahr ist geglückt, und das Format kam gut an.» Gerne würde man auch etwas Partizipatives machen, aber was genau, stehe noch nicht fest.

Freizeit kommt erst jetzt so richtig

Was treibt Eike gerade, wenn sie nichts mit dem Kulturplatz zu tun hat? «Ganz ehrlich, ich komme erst jetzt langsam ­dazu, gewissen Freizeitaktivitäten nachzugehen». Kürzlich sei sie das erste Mal auf dem Davosersee Segeln gewesen – ein wunderbares Erlebnis, wie sie sagt. Zum Wandern sei sie bislang noch nie so richtig gekommen, aber auch diese Sportart stehe hoch oben auf ihrer Liste. Was hingegen äusserst schnell funktioniert habe, sei das Kennenlernen vieler Einheimischer gewesen. «Dank dem Vereinsvorstand konnte ich mich schnell vernetzen». Nach den ersten vier Wochen habe ihr Partner sie besucht und gestaunt, als sie von zahlreichen Leuten auf der Strasse gegrüsst wurde. «Die Davoser haben mich sehr schön aufgenommen», zeigt sich Riga glücklich und zufrieden.

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