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Die Weltfilmtage Thusis gewinnen ihr Publikum zurück

Vergangene Woche haben die Weltfilmtage in Thusis stattgefunden. Die Anzahl der Besuchenden liegt zwar noch unter dem Niveau vor der Coronapandemie. Trotzdem zeigen sich die Veranstalter zufrieden.

Südostschweiz
07.11.22 - 10:12 Uhr
Kultur
Die 32. Durchführung: An den Weltfilmtagen Thusis, dem ältesten und grössten Filmfestival Graubündens, wurden im Kino Rätia 40 Filme aus vier Kontinenten präsentiert. 
Die 32. Durchführung: An den Weltfilmtagen Thusis, dem ältesten und grössten Filmfestival Graubündens, wurden im Kino Rätia 40 Filme aus vier Kontinenten präsentiert. 
Bild Livia Mauerhofer

Mit dem ägyptischen Thriller «La conspiration du Caire» sind die 32. Weltfilmtagen Thusis am Sonntagabend zu Ende gegangen. Gemäss einer Mitteilung konnten die Veranstalter in diesem Jahr zusammen mit den Schulvorstellungen 3500 Eintritte verzeichnen. Das entspreche 1000 Eintritten mehr als im Vorjahr, aber immer noch weniger als vor der Pandemie. Insgesamt wurden 40 Dokumentar- und Spielfilme aus vier Kontinenten im Kino Rätia in Thusis gezeigt.

Regina Conrad vom Organisationskomitee zeigte sich sehr zuversichtlich, dass man das Publikum an den Weltfilmtagen langsam aber sicher wieder zurückgewinnen werde. Die 33. Weltfilmtage Thusis finden kommendes Jahr vom 31. Oktober bis 5. November statt. 

Produktion aus Iran als Programmhöhepunkt

Eines der Highlights des Programms dürften laut Mitteilung Filme und Gäste aus dem Iran gewesen sein. Regisseur Mahmoud Ghaffari und seine Ehefrau, die Drehbuchautorin Mahnaz Jarchi, zeigten ihren Film «The Apple Day» am Sonntagmorgen vor ausverkauften Rängen im Kino Rätia. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie, die als fliegende Händler in Teheran Früchte verkauft und sich dabei mit Korruption und religiösen Restriktionen konfrontiert sieht. Die Geschichte zeichnet einerseits ein kompromissloses Bild des Irans und hält gleichzeitig die Hoffnung aufrecht. «The Apple Day» feierte seine Weltpremiere diesen Februar anlässlich des Filmfestivals von Berlin – in einer nicht von der iranischen Zensur autorisierten Version. Aus diesem Grund lebt das Ehepaar seither im türkischen Exil.

Podiumsdiskussion über Iran

Beim Gespräch im Anschluss der Vorführung sei vor allem die aktuelle Situation im Iran ein Thema gewesen: die Korruption und der schwierige Alltag; die Unterdrückung der Frauen im repressiven Gottesstaat; die aktuelle Revolte mit ihren Aufständen im ganzen Land; der Terror der Sicherheitskräfte mit zahlreichen zivilen Todesopfern; aber auch mögliche Visionen für die Zukunft eines neuen Irans, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Jarchi und Ghaffari beantworteten die zahlreichen Fragen des Publikums und forderten die Anwesenden explizit dazu auf, Druck auf die Schweizer Regierung auszuüben, damit diese wie alle anderen europäischen Länder Sanktionen gegen die iranische Regierung verhänge. (red)

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