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Die Harmoniemusik Netstal ist bald «Fascht ä Familiä»

Die Harmoniemusik Netstal ist im Probenendspurt zum Jahreskonzert. An diesem werden ihre Klänge mit einem Theater kombiniert. Gespielt wird eine Folge der legendären SRF-Serie «Fascht ä Familä».

Südostschweiz
01.11.22 - 04:30 Uhr
Kultur
Im Endspurt: Die Harmoniemusik unter Dirigent Hans-Ueli Landolt übt fleissig für das Jahreskonzert, das mit einem Theaterstück kombiniert wird.
Im Endspurt: Die Harmoniemusik unter Dirigent Hans-Ueli Landolt übt fleissig für das Jahreskonzert, das mit einem Theaterstück kombiniert wird.
Bild Swantje Kammerecker

von Swantje Kammerecker

Man nehme: ein Orchester mit zwei Dutzend Blasinstrumenten, Perkussion und Dirigent, eine sechsköpfige Theatertruppe und einen Stoff, der beim Schweizer Fernsehen (SRF) für die höchsten Einschaltquoten sorgte: «Total verrückt» heisst die Episode aus der legendären Sitcom «Fascht ä Familiä», welche am zweiten Novemberwochenende in der Mehrzweckhalle Netstal auf die Bühne kommt. Sie war Teil der 99 Folgen, welche zwischen 1994 und 1999 ausgestrahlt und 2021 wiederholt wurden.

Die Harmoniemusik Netstal hatte für ihr Jahreskonzert den Autor Charles Lewinsky um ein Skript gebeten, das dieser gerne zur Verfügung stellte. An Gags und überraschenden Wendungen fehlt es nicht in dem etwa 25-minütigen Text, der mit Schnittstellen für passende Musikstücke montiert wurde. Etwa: «Ein ehrenwertes Haus», «Rinderwahn», «Hakuna Matata» oder «Sennehung». Natürlich darf auch die Titelmelodie der Sitcom nicht fehlen – die wird aber nicht vom ganzen Orchester, sondern von einer fünfköpfigen Dixieformation gespielt.

Das Orchester ist gefordert

Für den Dirigenten Hans-Ueli Landolt, der 2018 nach der Musik-RS die Harmoniemusik Netstal übernahm, ein spannendes Projekt, das aber auch viel vom Orchester fordere: Es heisst, eine Menge neuer Stücke mit unterschiedlichem Charakter und rhythmischen wie technischen Tücken einstudieren, bei den Übergängen von Theater und Musik stets präsent und flexibel sein. Mutig spielen und zugleich differenziert – welche Stimme ist wann wichtig, wo soll es leise sein, daran wird jetzt gefeilt.

Die Theaterleute konnte Landolt durch seinen Onkel Daniel Emmenegger rekrutieren, der eine begeisterte und experimentierfreudige Truppe zusammenstellte; Regie führt Christoph Zürrer. Hierbei ist die Herausforderung, halb szenisch mit wenig Requisiten und Platz zu agieren. Und das sehr dynamisch, denn das Stück lebt von schnellen Dialogen und Wechseln.

Samstag, 12. November, 20.15 Uhr und Sonntag, 13. November, 16 Uhr, Mehrzweckhalle Schule Netstal. Tickets sind erhältlich unter www.eventfrog.ch/FaschteFamilie

Stück und Figuren

In der Küche treffen sie immer wieder aufeinander – und bilden eine skurrile, zuweilen explosive Mischung. Hausbesitzerin und Vermieterin ist die resolute alte Tante Martha (Brigitte Felber), welche gerne Ratgeberbücher und die Aura ihrer Mitmenschen liest. Ihr gerissener Neffe Rolf Aebersold (Christoph Zürrer) versucht, hinter ihrem Rücken ihr Haus zu verkaufen – unter anderem an eine Tierärztin (Doris Emmenegger), was zu Komplikationen mit den Bewohnern führt: Das sind der junge erfolglose Erfinder Flip (Tobias Zürrer), der von sich selbst überzeugte Hans (Daniel Emmenegger) und die etwas unsichere Vreni (Iman Girolimetto), der er Ratschläge für ein erfolgreiches Leben gibt.

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