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Der neue Marvel-Antiheld leidet an dissoziativer Identitätsstörung

Mit «Moon Knight» gibt es seit Ende März eine besonders aussergewöhnliche Marvel-Serie auf Disney Plus zu streamen. Das müsst ihr über den düsteren Antihelden wissen. 

Jürg Abdias
Huber
07.04.22 - 11:00 Uhr
Kultur
Moon Knight wird in der gleichnamigen Serie von US-Schauspieler Oscar Isaac verkörpert.
Moon Knight wird in der gleichnamigen Serie von US-Schauspieler Oscar Isaac verkörpert.
Bild Disney Plus

Seit dem 30. März läuft auf Disney Plus die neue Marvel-Serie «Moon Knight». Somit ist sie nach «Wanda Vision», «The Falcon And The Winter Soldier», «Loki», «What If» und «Hawkeye» bereits die sechste Serie, die im Marvel Cinematic Universe (MCU) spielt. Die Serie macht aber einiges anders. Zum Beispiel lernen wir mit Moon Knight, gespielt von Oscar Isaac, eine völlig neue Figur im MCU kennen. Ausserdem sind die Figuren in der Serie verkopfter und komplexer gehalten und die Serie schlägt eine deutlich düsterere Tonalität an, als was man bisher von Marvel gewohnt war. Und im Gegensatz zu «Wanda Vision» oder «Loki» braucht man für die Serie keinerlei Vorwissen, da sie auf keinem vorangegangenen Film aufbaut. 

Vor allem ist es aber ein Aspekt, der «Moon Knight» so aussergewöhnlich macht: Die Serie setzt sich nämlich intensiv mit dem Thema der mentalen Gesundheit auseinander. Um genauer darauf einzugehen, braucht es aber erst einmal das Wissen, wer die Figur Moon Knight überhaupt ist. 

Wer ist Moon Knight?

Sein Comicdebüt feierte Moon Knight, der von Doug Moench und Don Perlin geschaffen wurde, im Marvel-Comicheft «Werewolf By Night» Nummer 32 von 1975. Bei Moon Knight handelt es sich um einen ehemaligen Söldner, der mit bürgerlichem Namen Marc Spector heisst. Seine Kräfte erlangt er durch den Kontakt mit dem ägyptischen Gott Khonshu, der ihm die Macht des Mondes verleiht. 

Welche Superkräfte hat Moon Knight?

Diese Kräfte ermöglichen ihm, resistent gegen die meisten telepathischen Angriffe zu sein, in bestimmten Situationen in die Zukunft zu sehen und meist bei Vollmond über erstaunliche Kräfte, Schmerzunempfindlichkeit und Ausdauer zu verfügen. 

Nebst seinen magischen Kräften besitzt Moon Knight auch über ausgezeichnete Fertigkeiten im Kampf. Für den Nahkampf benutzt er in der Regel eine besondere weisse Mondsichel. Auch Wurfmesser, Bomben und Gift sind Teil seines Arsenals. 

Seine Identitätsstörung 

Aber nicht seine übersinnlichen Kräfte machen den Charakter so interessant, sondern seine Krankheit. Denn Marvels neuer Antiheld hat eine dissoziative Identitätsstörung (DIS). Für alle, die kein Semester Psychologie studiert haben, hier die Erklärung: Es handelt sich dabei um eine psychische Störung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass unterschiedliche Persönlichkeiten die Kontrolle über den Körper übernehmen. 

Nebst der Söldnerpersönlichkeit Marc Spector wohnen in seinem Kopf auch der Taxifahrer Jake Lockley und der Billionär Steven Grant. Letzterer ist in der Serie kein Billionär, sondern Mitarbeiter eines Museums. 

Durch seine psychische Krankheit kann sich Moon Knight oft nicht daran erinnern, was er getan hat, oder verliert sich in unkontrollierbaren Gewaltexzessen. In der Comicvorlage ist der Auslöser seiner Identitätsstörung ein traumatisches Erlebnis in seiner Kindheit. 

Trailer zu «Moon Knight» 

Nach den ersten zwei Folgen von «Moon Knight» lässt sich jetzt schon sagen, dass die Serie eine Bereicherung für das MCU ist. Eine unterhaltsame Serie, die sich durch ihre Originalität bereits jetzt schon von anderen Superhelden-Serien abhebt. Ein guter Grund also, euch am Wochenende diesem interessanten Charakter aus dem Marvel-Universum zu widmen.  

Jürg Abdias Huber ist Multimediaredaktor bei «suedostschweiz.ch». Der gelernte Kaufmann aus der Stadt Zürich hat Multimedia Production studiert und lebt im Herzen von Chur. Er arbeitet seit 2018 für die Medienfamilie Südostschweiz.

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