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Die besten Ideen kommen im Austausch

Es steht zu vermuten, dass es ohne Bier keine Webseiten gäbe. Das Getränk war anlässlich der Drupal-Entwicklerkonferenz von vergangener Woche ein wichtiger Bestandteil.

Barbara
Gassler
17.03.24 - 16:49 Uhr
Graubünden
Mitorganisator Ursin Cola während des Vortrags des Amerikaners 
Preston So über «Headless CMS».
Mitorganisator Ursin Cola während des Vortrags des Amerikaners Preston So über «Headless CMS».
zVg (@patrickitten)

Das mit dem Bier entwickelte sich ab der ersten Durchführung des «Drupal Mountain Camps» 2017 aus einer Freundschaft mit dem Braumeister in Monstein. Seither lockert Davoser Gebräu regelmässig den Austausch auf. Doch eigentlich geht es sehr ernsthaft zur Sache. Bei der Konferenz versammeln sich Web-Entwickler, die mit dem «open source» «Web-Content-Management-System» (CMS) Drupal arbeiten. Sie tauschen sich aus, entwickeln neue Ideen und lernen von-einander. Mit dabei sind vorwiegend Leute aus Europa, aber auch von so weit weg wie Australien. Es sind die Drupal-Entwickler, die an der Schnittstelle zwischen Endkunden und dem Gerüst stehen, das die Software schliesslich ist. «Inzwischen gibt es rund 51 000 Module, die wir je nach Bedarf einsetzen können», erklärt Ursin Cola, Inhaber des Prättigauer Webentwicklungs-Unternehmens «soul.media» und zentral im OK. Und von den einzelnen Spielern innerhalb des Drupal-Netzwerks würden ständig neue Applikationen entwickelt. «Das ist möglich, weil es sich um eine freie Software handelt.»

KI allenthalben

«Mehrsprachigkeit ist ein grosses Thema hier», berichtet Cola. «Da haben wir Schweizer wohl die grösste Erfahrung und unsere ausländischen Kollegen fragen danach.» Ein sehr grosses Thema an der Entwicklerkonferenz sei auch die Künstliche Intelligenz. «Da geht es darum, wie die damit verbundenen Möglicheiten am sinnvollsten genutzt werden können», sagt Cola und liefert ein Beispiel. Ein Kunde betreibe verschiedene Webseiten und sei auf mehreren Sozialen Medien präsent. «Wir erstellten eine Schnittstelle, über die alle diese Auftritte von einem einzigen zentralen Ort aus bedient werden können.» Mit dabei sei auch ein Programm, das Texte für Instagramm, Linkedin und andere aufbereite. Mit solchen Applikationen könnten Ar-beitszeit optimiert und ein einheitlicher professioneller Auftritt geschaffen werden. «Die Software kann sich im Stil sogar den letzten Aufträgen anpassen.»

Ein anderes Beispiel sei eine ganz neue Software, die Gegenstände erkennen könne. «Damit ist es möglich, eine riesige Fotodatenbank zum Beispiel nach ‹Sonne› zu durchsuchen.» Aber natürlich seien so auch Gesichter einfach auffindbar. Solche Anwendungen würden uns das Leben leichter machen, findet Cola, bestreitet aber die Kehrseite nicht. «Wenn wir solche Programme nutzen, sind die Daten natürlich nicht mehr ganz geschützt.» Mit dieser Ambivalenz müsse man zur Zeit leben, ihr aber mit offenen Augen begegnen, findet er.

Die menschliche Seite

Am «Drupal Mountain Camp» ist all das natürlich auch Thema, sehr wichtig ist vor allem aber der menschliche Austausch. «Während Corona sahen wir, dass es funktionieren kann, und bieten einige Sessionen für die Daheimgebliebenen hybrid an», sagt Cola. Beliebter sei allerdings nach wie vor das Gespräch von Mensch zu Mensch, das auch mit verschiedenen Aktivitäten ausserhalb der Kongresszentrums gefördert werde. So etwa mit dem traditionellen Fondue- und Schlittelabend. Während der Konferenz spielte allerdings ein anderes Getränk eine tragende Rolle, das, mehr noch als Bier, für Austausch und Gespräch steht: Über die vier Tage seien mehr als 350 Kaffees getrunken worden, konstatieren die Organisierenden zum Abschluss.

Der Davoser Tobias Tschopp während der Moderation eines Ratespiels, bei dem es nicht nur Bier zu gewinnen gab.
Der Davoser Tobias Tschopp während der Moderation eines Ratespiels, bei dem es nicht nur Bier zu gewinnen gab.
zVg (@patrickitten)
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