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So haben die Bündner Gemeinden abgestimmt und gewählt

Nicht nur auf nationaler Ebene ist am Sonntag abgestimmt worden, auch über diverse kommunale Vorlagen hat das Bündner Stimmvolk entschieden. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Südostschweiz
03.03.24 - 16:56 Uhr
Graubünden

Ticker

Damit schliessen wir unseren Ticker zu den kommunalen Abstimmungen im Kanton Graubünden.

Hier noch einmal die Entscheide aus den Gemeinden im Überblick:

  • Das Churer Stimmvolk lehnt die Stadtklima-Initiative deutlich ab. Spricht sich aber für den Gegenvorschlag aus.
  • Arosa bekommt ein neues Polizeigesetz
  • In Domat/Ems haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Totalrevision der Gemeindeverfassung per Strichfrage zugestimmt.
  • Das Disentiser Stimmvolk genehmigt die Ortsplanrevision für den Steinbruch Ragisch
  • Flims legt die Basis für neue Mountainbike-Trails
  • Die Gemeinde Klosters kann in Serneus ein Trinkwasserkraftwerk bauen. Genehmigt wurden zudem Gebührenanpassungen bei Wasser und Abwasser.
  • Andreas Palmy ist neuer Grosser Landrat in Davos
  • Schiers tritt das alte Gemeindesäge-Areal ab
  • Bei der Ersatzwahl für den freien Sitz im St. Moritzer Gemeinderat kommt es zu einem zweiten Wahlgang

Gemeindepräsidentenwahl in Landquart: Das sind die Reaktionen

SP-Politiker Andreas Thöny wird die Nachfolge von Sepp Föhn antreten und neuer Gemeindepräsident von Landquart. Das hat das Stimmvolk der drittgrössten Bündner Gemeinde am Sonntag mit 1599 Stimmen entschieden.

Für den 55-jährigen Thöny ist der Sonntag damit ein Freudentag, wie er im Interview mit TV Südostschweiz sagte: «Ich bin erleichtert, dass es mir gelungen ist, die Stimmbevölkerung von meinem Profil und meiner Kandidatur zu überzeugen.» Ebenso sei er dankbar, diese wunderbare, aber anspruchsvolle Aufgabe übernehmen zu können.

Das erwartete Resultat

Die Ausgangslage vor der Wahl sei für ihn recht gut gewesen, so Thöny weiter. Er habe viele andere Parteien von seinen Kompetenzen überzeugen können und deshalb gute Chancen gehabt. «Auf dem Papier durfte ich dieses Resultat erwarten – wenn man die Parteikonstellation anschaut.» Aber am Ende zähle das Ergebnis und gerade bei einer Gemeindepräsidentenwahl gerate die Partei in den Hintergrund und die Person zähle.

Auch Martin Heim hatte das Resultat erwartet. Der SVP-Politiker war im Vorfeld Thönys stärkster Konkurrent gewesen. Er sieht seine 903 erhaltenen Stimmen als gutes Resultat, wie er gegenüber TV Südostschweiz sagte: «Es stehen 903 Leute aus der Bevölkerung hinter mir. Das sind 35 Prozent und für diese werde ich weitermachen in unserer Gemeinde.» (red)

In St. Moritz braucht es einen zweiten Wahlgang

Bei der Ersatzwahl für den freien Sitz im St. Moritzer Gemeinderat hat am Sonntag keine Person das absolute Mehr erreicht. Deshalb kommt es am Sonntag, 14. April, zu einem zweiten Wahlgang. Das absolute Mehr lag bei 485 Stimmen. Das beste Ergebnis ­erreichte Regula Cadalbert (Die Mitte) mit 400 Stimmen, gefolgt von Richard Dillier (Next Generation) mit 111 Stimmen, Adrian Ehrbar (FDP) mit 302 Stimmen und Moreno Triulzi (SVP) mit 155 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei 44,95 Prozent. (red)

Thöny wird neuer Gemeindepräsident von Landquart

In Landquart haben mit Martin Heim (SVP) und Andreas Thöny (SP) zwei Kandidaten um das Amt des Gemeindepräsidenten gekämpft. Mit 696 Stimmen Vorsprung hat Andreas Thöny das Rennen im ersten Wahlgang gemacht, wie aus dem Abstimmungsprotokoll der Gemeinde hervorgeht. Er erhielt vom Landquarter Stimmvolk insgesamt 1599 Stimmen. Konkurrent Heim kam auf 903 Stimmen. An Einzelne gingen 72 Stimmen. Das Absolute Mehr lag bei 1288 Stimmen.

Damit wird Thöny Nachfolger von Sepp Föhn, der das Amt Ende 2024 abgibt. Im November wurde bekannt, dass Föhn nicht mehr zur Wiederwahl antreten wird. «Wenn ich 2024 als Gemeindepräsident aufhöre, bin ich 64 Jahre alt», sagte er damals zu seinem «Rücktritt». Damit wollte er den politischen Parteien frühzeitig die Möglichkeit geben, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten aufzustellen. Die Wahl des Volkes fiel nun auf Thöny. Der 55-Jährige war mehrere Jahre lang im Gemeindevorstand von Landquart und für den Kreis Fünf Dörfer im Grossen Rat. (red)

Flims legt Basis für neue Trails

In Flims hat das Stimmvolk am Sonntag einer Teilrevision der Orts-, Zonen- und Erschliessungsplanung klar zugestimmt, wie die Gemeinde mitteilt. Mit dem Beschluss werden die raumplanerischen Voraussetzungen geschaffen, um die Gesuche für verschiedene touristische Bauten und Anlagen ausserhalb der Bauzone (BAB) einzureichen: für die beiden Mountainbike-Pisten «Foppa-Trail» und «Startgels-Trail» sowie für einen Kinderspielplatz beim Bergrestaurant in Flims-Foppa. Diese BAB-Projekte gehören zu diversen Freizeitangeboten, die von der Gemeinde und der Weisse Arena Gruppe rund um die neue Bahnanlage Flem­xpress geplant werden. 

Ebenfalls klar gutgeheissen wurde das von der Gemeinde respektive der Korporation der Konzessionsgemeinden vorgeschlagene Vorgehen in Zusammenhang mit den Wasserrechten der Kraftwerke Zervreila. Deren Gesuch um Erneuerung der bestehenden Konzession ab 2037 wurde abgelehnt und die Vorbereitung einer neuen Lösung in Auftrag gegeben. (jfp)

 

Speckstein aus Mumpé Medel soll weiter abgebaut werden können

Das Disentiser Stimmvolk genehmigt eine Ortsplanrevision für den Steinbruch Ragisch. Es hat heute Sonntag an der Urne eine entsprechende Teilrevision der Ortsplanung mit 687:194 Stimmen gutgeheissen, wie aus dem Abstimmungsprotokoll der Gemeinde hervorgeht. Ebenso will das Stimmvolk eine Senkung des Steuerfusses von 110 auf 99 Prozent. 

Alle Details zu den Ergebnissen aus Disentis sind hier zu finden.

Das neue Gesicht im Davoser Grossen Landrat: SVP-Politiker Andreas Palmy
Das neue Gesicht im Davoser Grossen Landrat: SVP-Politiker Andreas Palmy

Andreas Palmy ist neuer Grosser Landrat in Davos

Andreas Palmy (SVP) ist neues Mitglied des Davoser Grossen Landrats (Ortsparlament). Er wurde am Sonntag im zweiten Wahlgang mit 1398 Stimmen gewählt. Auf Michael Ambühl, seinen Konkurrenten von der Mitte-Partei, entfielen 897 Stimmen und auf Einzelne 128 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 43,3 Prozent. Mit 2830:319 Stimmen bewilligt wurde zudem eine Teilrevision der Ortsplanung im Zusammenhang mit dem Elektrizitätswerk Davos (EWD). Dieses unterhält derzeit verschiedene Betriebsstandorte und will seine Aktivitäten in Davos Platz auf zwei Parzellen konzentrieren. Da die Nutzung dieser Parzellen vollständig für eine öffentliche Aufgabe vorgesehen ist, mussten die beiden Areale der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zugewiesen werden. (béz)

Arosa bekommt ein neues Polizeigesetz

In Arosa hat das Stimmvolk dem neuen Polizeigesetz mit 708:454 Stimmen zugestimmt. Wie die Gemeinde mitteilt, lag die Stimmbeteiligung bei 52,43 Prozent.

In der letztjährigen Botschaft des Gemeindevorstandes heisst es, dass damit ein Polizeigesetzt eingeführt werde, das auf dem ganzen Gemeindegebiet gelten werde und nicht nur wie bisher auf dem Gebiet der alten Gemeinde Arosa. Man erhoffe sich vom neuen Gesetz «eine griffigere Handhabe, um unliebsamen Entwicklungen im Tourismusort Arosa entgegenzuwirken» und diesen weiter zu fördern. (red)

Klosters stärkt grüne Energie

Die Gemeinde Klosters kann in Serneus ein Trinkwasserkraftwerk bauen. Das Klosterser Stimmvolk hat am Sonntag den entsprechenden Bau- und Kreditentscheid klar und deutlich mit 1401:141 Stimmen unterstützt. Die Investition für das Trinkwasserkraftwerk beläuft sich auf 1,475 Millionen Franken. Jährlich sollen dort künftig 612'000 Kilowattstunden Strom produziert werden, womit der Energiebedarf von über 100 Haushalten gedeckt werden kann. Mit dem Bau begonnen werden soll in diesem Frühjahr.

Genehmigt wurden zudem Gebührenanpassungen bei den kommunalen Spezialfinanzierungen Wasser und Abwasser. Die dafür nötige Teilrevision des Gesetzes über die Wasserversorgung wurde mit 1386:135 Stimmen bewilligt, jene Teilrevision des Gesetzes über die Abwasseranlagen mit 1385:141 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei allen drei Vorlagen bei rund 53 Prozent. (béz)

In Domat/Ems muss die Stichfrage entscheiden

In Domat/Ems hat das Stimmvolk über die Totalrevision der Gemeindeverfassung abgestimmt. Dafür standen zwei Varianten zur Auswahl. Angenommen haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger beide dieser Varianten, doch Variante A setzte sich mit 1017 gegen 911 Stimmen bei der Stichfrage durch. Die angenommene Variante besagt, dass Angestellte der Gemeinde nicht Mitglied des Gemeinderates sein können. Die Stimmbeteiligung lag bei 44,51 Prozent.

Die bisherige Gemeindeverfassung stammte aus dem Jahr 1988, wie es in der Abstimmungsbotschaft heisst. Deshalb hatte der Gemeindevorstand diese einer Prüfung unterzogen und die Ziele der Totalrevision festgelegt. Alle Änderungen können hier nachgelesen werden. (red)

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