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Deutliche Ablehnung: Auch Nandro Solar erleidet Schiffbruch

Die Gemeindeversammlung von Surses hat entschieden. Es gibt kein Baurecht für die alpine Fotovoltaikanlage in der Val Nandro.

Jano Felice
Pajarola
29.01.24 - 22:50 Uhr
Graubünden
Abgelehnt: In der Val Nandro bleibt es hinsichtlich alpiner Fotovoltaik im grossen Stil bei der Testanlage des Elektrizitätswerks EWZ.
Abgelehnt: In der Val Nandro bleibt es hinsichtlich alpiner Fotovoltaik im grossen Stil bei der Testanlage des Elektrizitätswerks EWZ.
Bild Keystone/Gian Ehrenzeller

Der Beschluss fiel am Montagabend in einem Grundsatzentscheid mit 177 Ja- gegen 378 Nein-Stimmen, wie aus einer Mitteilung der Gemeinde hervorgeht. Mit 184 gegen 370 Stimmen ebenfalls verworfen wurde der Dienstbarkeitsvertrag für die Errichtung des für Nandro Solar nötigen Baurechts. Darin inbegriffen gewesen wären rund 52 Hektar Alpfläche im Gebiet Bleis/Padasch und weitere 14 Hektar im Gebiet Cartas.

Die Projektinitiantin, die Stadtzürcher Elektrizitätsunternehmung EWZ, bedauerte am Montagabend in einer Medienmitteilung den Entscheid des Souveräns von Surses. EWZ «hätte den Ausbau gerne realisiert», heisst es in der Mitteilung. «Wir haben die Anliegen der verschiedenen Anspruchsgruppen in der Region von Anfang an ernst genommen, Wünsche berücksichtigt und viele Kompromisse gemacht, um die Anlage realisieren zu können. Leider ist es uns nicht gelungen, die Bevölkerung von den Vorteilen und der Dringlichkeit der Anlage zu überzeugen», wird Philippe Heinzer, Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei EWZ, in der Mitteilung zitiert.

«Wir sehen die Ablehnung nicht als Misstrauensbeweis gegenüber EWZ, sondern als Ausdruck, dass die Stimmberechtigten generell keine hochalpine Solaranlage an diesem Standort wollen», so Heinzer. Die Unternehmung werde die Projektierungsarbeiten somit beenden.

Der Gemeindevorstand von Surses hatte sich von Anfang an hinter das Projekt gestellt. Vor allem aus Tourismuskreisen hatte sich hingegen Widerstand formiert, und auch Umweltorganisationen wie Pro Natura Graubünden hatten sich im Vorfeld gegen das Vorhaben ausgesprochen.

Das sind die ersten Stimmen aus der Bevölkerung:

Video Michelle Zenklusen

Weitere spannende Informationen zur alpinen Fotovoltaikanlage in der Val Nandro erwarten euch im Verlauf des Tages hier auf «suedostschweiz.ch» und heute Abend ab 18 Uhr auf TV Südostschweiz.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist.

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Schade drum!

Für diejenigen welche mit dem Argument kommen "Baut doch eure Anlagen in Zürich", denkt doch das nächste mal daran wenn ihr von Kloten aus in die Ferien fliegt, an der ETH ein Studium macht, oder ihr das Geld aus dem Finanzausgleich ausgebt.

So funktioniert ein Land leider nicht.
Denn wenn unsere Vorfahren so gehandelt hätten, wären wir heute noch mit Ross und Kutsche unterwegs.
Mehr für einander als gegen einander. Mehr Gesellschafts- statt Partikularinteressen.
Das gilt für Zürcher, Bündner, Berner etc. gleichermassen.

Der Entscheid ist leider nicht wirklich überraschend. Alle plädieren für mehr nachhaltigen Strom, aber niemand will ihn produzieren, resp. die Folgen der notwendigen Anlagen tragen. Aber glaubt jemand, dass wir den Pelz waschen können, ohne ihn nass zu machen? Die grossflächigen Solaranlagen sind keine Bereicherung für die Landschaft, aber sie können einen wichtigen Beitrag leisten. Auch dürften Solaranlagen, falls sie nicht mehr benötigt werden, leichter rückzubauen sein als z.B. Wasserkraftanlagen.
Wo ist die Solidarität der Bergkantone mit dem Rest der Schweiz geblieben? Auch die Wasserkraftwerke produzieren Strom primär für das Unterland. Beim nationalen Finanzausgleich zählen wir auch auf die Solidarität anderer und kassieren 1141 Franken - pro Kopf…

Es ist so, dass die Städter nicht die Berglandschaft verschandeln können. Das EWZ soll sich doch besser für die neuen Nuklearkraftwerke kümmern. Diese können sie an der Limmat bauen und damit muss der Strom nicht so weit transportiert werden.

Das ist eine gute Entscheidung.
Es braucht weder PV noch sog. Windkraftanlagen (früher Windrad genannt).
PV und Wind sind Unsinn, das muss sofort komplett gestoppt werden.
Die ES 2050 ist schon lange gescheitert, Mausetot, eine Spinnerei von technisch Ahnungslosen Dilettanten, mit Betonung auf Tanten!

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