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Seilbahnsammler Luis Weber: «Jede Gondel schreibt ihre eigene Geschichte» 

Rund 50 Gondeln stehen im Garten von Luis Weber aus Bayern. Die Unikate stammen aus ganz Europa – und auch Graubünden. Der 24-Jährige erzählt von seinem Hobby und warum die Leute die Augen verdrehen.

Südostschweiz
06.01.23 - 13:46 Uhr
Leben & Freizeit
Leidenschaft für alte Sachen: Sammler Luis Weber posiert mit seinen Gondeln.
Leidenschaft für alte Sachen: Sammler Luis Weber posiert mit seinen Gondeln.
Bild Nina Thiel

von Christoph Benz und Nicole Nett

Luis Weber ist 24 Jahre alt und wohnt in Bayern am Ammersee. Er pflegt ein spezielles Hobby: Er sammelt alte Seilbahn-Gondeln. Seine Sammlung besteht aus dutzenden Raritäten aus ganz Europa, welche alle zu Hause in seinem Garten stehen. Die älteste davon stammt aus dem Jahr 1946. Wie er im Interview verrät, gefallen ihm diejenigen aus der Schweiz am besten. «In der Schweiz sind halt nun mal die schönsten Gondeln zu sehen», sagt er.

«In der Schweiz sind nun mal die schönsten Gondeln zu sehen.»

Luis Weber, Sammler von Seilbahn-Gondeln

Seit der Kindheit fasziniere er sich für Skigebiete und deren Seilbahnen. Schon als Dreijähriger sei Weber viel in den Bergen gewesen. «Ich hatte schon immer eine grosse Leidenschaft für alte Sachen», verrät der Seilbahnfan. Mit 17 Jahren habe er seine erste Kabine bekommen – aus reinem Zufall. Seit diesem Zeitpunkt sammelt er eine Gondel nach der anderen. Das Umfeld reagiert unterschiedlich, wenn Weber von seinem Hobby erzählt: «Die meisten Leute finden es cool, aber einige verdrehen schon die Augen. Doch das ist mir egal.» Für diese Leute seien die Gondeln nur «alter Schrott», doch für Weber sind sie alles.

Von gross bis klein: Alle möglichen Gondeln sind in der Sammlung von Luis Weber zu finden.
Von gross bis klein: Alle möglichen Gondeln sind in der Sammlung von Luis Weber zu finden.
Bild Nina Thiel

Auch Churer Känzeli vertreten

In Webers Sammlung steht eine historische Kabine, welche früher auf das Churer Känzeli bei Brambrüesch gefahren ist. Diese stammt aus dem Jahr 1957. Die Sommergondel mit der offenen Kabine sei 20 Jahre in einem Garten in Graubünden gestanden. «Die Besitzer wollten sie loswerden und ich durfte sie in die Sammlung aufnehmen», so Weber. Jede Gondel sei ein Stück Kulturgut und erzähle eine eigene Geschichte. «Ich frage mich immer, was für Erlebnisse und Gespräche in jeder einzelnen Kabine stattgefunden haben.»

Je älter, desto besser: Diese unlackierte Gondel hat schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel.
Je älter, desto besser: Diese unlackierte Gondel hat schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel.
Bild Nina Thiel

Kein Ende in Sicht

In Webers Garten hat es noch reichlich Platz für weitere Unikate. Und diese sucht der Seilbahn-Fanatiker nun. In Zeitungsinseraten wie diesem macht er auf seine Sammlung aufmerksam, in der Hoffnung, diese mit noch mehr Gondeln erweitern zu können:

Aufruf in den Zeitungen: Der Gondel-Fan Luis Weber ist auf der Suche nach weiteren Raritäten.
Aufruf in den Zeitungen: Der Gondel-Fan Luis Weber ist auf der Suche nach weiteren Raritäten.

Weber ist der Meinung, dass die Gondeln erhalten und nicht verschrottet werden sollen. Er sei schon lange auf der Suche nach zwei alten Viererkabinen aus Arosa und St. Moritz. «Diese zu besitzen, wäre für mich ein Traum», sagt Weber. Er sei aber auch offen, andere Gondeln ihren Besitzern abzukaufen. Eine Gondel, welche in Savognin unterwegs war, oder eine Zweierkabine der Davoser Schatzalpbahn stehen ebenfalls zuoberst auf Webers Wunschliste. 

Ihr habt per Zufall eine Gondel, die ihr nicht mehr braucht? Gerne dürft ihr euch bei Luis Weber an folgende E-Mail-Adresse melden: gondelis@outlook.com

Bereit für weitere Unikate: Luis Weber möchte seine Sammlung erweitern.
Bereit für weitere Unikate: Luis Weber möchte seine Sammlung erweitern.
Bild Nina Thiel
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