Seilbahnsammler Luis Weber: «Jede Gondel schreibt ihre eigene Geschichte»
Rund 50 Gondeln stehen im Garten von Luis Weber aus Bayern. Die Unikate stammen aus ganz Europa – und auch Graubünden. Der 24-Jährige erzählt von seinem Hobby und warum die Leute die Augen verdrehen.
Rund 50 Gondeln stehen im Garten von Luis Weber aus Bayern. Die Unikate stammen aus ganz Europa – und auch Graubünden. Der 24-Jährige erzählt von seinem Hobby und warum die Leute die Augen verdrehen.
von Christoph Benz und Nicole Nett
Luis Weber ist 24 Jahre alt und wohnt in Bayern am Ammersee. Er pflegt ein spezielles Hobby: Er sammelt alte Seilbahn-Gondeln. Seine Sammlung besteht aus dutzenden Raritäten aus ganz Europa, welche alle zu Hause in seinem Garten stehen. Die älteste davon stammt aus dem Jahr 1946. Wie er im Interview verrät, gefallen ihm diejenigen aus der Schweiz am besten. «In der Schweiz sind halt nun mal die schönsten Gondeln zu sehen», sagt er.
«In der Schweiz sind nun mal die schönsten Gondeln zu sehen.»
Seit der Kindheit fasziniere er sich für Skigebiete und deren Seilbahnen. Schon als Dreijähriger sei Weber viel in den Bergen gewesen. «Ich hatte schon immer eine grosse Leidenschaft für alte Sachen», verrät der Seilbahnfan. Mit 17 Jahren habe er seine erste Kabine bekommen – aus reinem Zufall. Seit diesem Zeitpunkt sammelt er eine Gondel nach der anderen. Das Umfeld reagiert unterschiedlich, wenn Weber von seinem Hobby erzählt: «Die meisten Leute finden es cool, aber einige verdrehen schon die Augen. Doch das ist mir egal.» Für diese Leute seien die Gondeln nur «alter Schrott», doch für Weber sind sie alles.
Auch Churer Känzeli vertreten
In Webers Sammlung steht eine historische Kabine, welche früher auf das Churer Känzeli bei Brambrüesch gefahren ist. Diese stammt aus dem Jahr 1957. Die Sommergondel mit der offenen Kabine sei 20 Jahre in einem Garten in Graubünden gestanden. «Die Besitzer wollten sie loswerden und ich durfte sie in die Sammlung aufnehmen», so Weber. Jede Gondel sei ein Stück Kulturgut und erzähle eine eigene Geschichte. «Ich frage mich immer, was für Erlebnisse und Gespräche in jeder einzelnen Kabine stattgefunden haben.»
Kein Ende in Sicht
In Webers Garten hat es noch reichlich Platz für weitere Unikate. Und diese sucht der Seilbahn-Fanatiker nun. In Zeitungsinseraten wie diesem macht er auf seine Sammlung aufmerksam, in der Hoffnung, diese mit noch mehr Gondeln erweitern zu können:
Weber ist der Meinung, dass die Gondeln erhalten und nicht verschrottet werden sollen. Er sei schon lange auf der Suche nach zwei alten Viererkabinen aus Arosa und St. Moritz. «Diese zu besitzen, wäre für mich ein Traum», sagt Weber. Er sei aber auch offen, andere Gondeln ihren Besitzern abzukaufen. Eine Gondel, welche in Savognin unterwegs war, oder eine Zweierkabine der Davoser Schatzalpbahn stehen ebenfalls zuoberst auf Webers Wunschliste.
Ihr habt per Zufall eine Gondel, die ihr nicht mehr braucht? Gerne dürft ihr euch bei Luis Weber an folgende E-Mail-Adresse melden: gondelis@outlook.com
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