Die Glarner «Tätzlischieber» feiern Jubiläum
Mit einem Blitzschachturnier, einem Festakt und prominenten Gästen hat der Schachklub Glarus sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.
Mit einem Blitzschachturnier, einem Festakt und prominenten Gästen hat der Schachklub Glarus sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.
Von Daniel Jenny
Kaum jemand nahm im Herbst 1924 Notiz von 13 Schachenthusiasten, die auf Initiative von Walter Henneberger in Glarus einen Schachklub gründeten. Das Schachspiel war damals im Glarnerland nur wenigen bekannt, und auch der Vereinsgründer und mehrfache Schweizer Meister Henneberger hatte es als Wanderlehrer im zaristischen Russland erlernt. Aus dem kleinen Grüppchen «Tätzlischieber», wie man Schachspieler damals im Glarnerland scherzhaft nannte, ist inzwischen ein aktiver Verein hervorgegangen, der an einem Jubiläumsanlass auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken konnte.
Favoritensieg am Jubiläums-Blitzturnier
Der Jubiläumstag startete mit der Hauptversammlung, die von Klubpräsident Fritz Bolliger mit sicherer Hand und einer gesunden Portion Humor geführt wurde. Als Gäste richteten der Glarner Gemeindepräsident Peter Aebli und Christian Büttiker vom Dachverband sportglarnerland.ch Grussworte an den Schachklub. Wie es sich für einen Schachklub gebührt, folgte auf die 100. Hauptversammlung ein rasantes Blitzschachturnier. Im stark besetzten Turnier kam niemand ungeschoren durch die neun Runden. Favorit Guido Neuberger setzte sich schliesslich mit sieben Punkten hauchdünn vor Jan Selinga durch, gefolgt von Oswald Bürgi, Olga Kurapova, Martin Dürst und Martin Jenny. Ein Spezialpreis ging an Aaron Schaub, den einzigen Junioren, der sich unter die Blitzschachcracks wagte.
Rund 60 Vereinsmitglieder und Gäste feierten am Abend das Jubiläum mit einem Festakt. Die Höhen und Tiefen der abwechslungsreichen Vereinsgeschichte wurden in einer Jubiläumsschrift festgehalten. Mit launigen Worten fand Regierungsrat Markus Heer in seinem Grusswort Verbindungen zwischen Schach und Politik, und André Vögtlin, Präsident des Schweizerischen Schachbundes, überreichte Fritz Bolliger ein Zertifikat des Weltschachverbandes FIDE.
Auch der Glarner Landrat war mit Regula Keller und Daniela Bösch-Widmer prominent vertreten. Politisiert wurde trotzdem nur ganz am Rande, denn an diesem Abend drehte sich alles um Schach, um den Schachklub und um dessen Mitglieder, die dem königlichen Spiel einen festen Platz im Glarnerland verschafft haben.
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