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Färbitag dank «4Reasons»

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr wird der Färbitag dieses Jahr bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Kinder und Jugendliche können am Samstag, 11. November, in der Färbi-Sporthalle kostenlos diverse Sportarten ausprobieren.

Davoser
Zeitung
09.11.23 - 07:00 Uhr
Ereignisse
Der erste Färbitag war mit 142 teilnehmenden Kindern und Jugendlichen ein voller Erfolg.
Der erste Färbitag war mit 142 teilnehmenden Kindern und Jugendlichen ein voller Erfolg.
zVg

Organisiert wird der Anlass von der Offenen Jugendarbeit der Gemeinde Davos in Zu­sammenarbeit mit «4Reasons».

Am Samstag, 11. November, können alle Schülerinnen und Schüler der Davoser Volksschule von der ersten Primar- bis zur dritten Oberstufe kostenlos ein ausgewähltes Sportprogramm in der Färbihalle geniessen. Unter der Anleitung von fachkundigen Sportlehrpersonen und einem Bergführer können die Kinder Trampolin hüpfen, Klettern, Badminton und Tennis spielen, Tischtennis oder Volleyball ausprobieren. Über Mittag wird zudem ein reichhaltiges Verpflegungsbuffet angeboten. «Wir bieten einen spannenden Tag voller Entdeckungen, Abenteuer und Bewegungslust», freut sich Arlette Nouadjeu, Leiterin Offene Jugendarbeit der Gemeinde Davos. Der Färbitag dauert von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt in die Färbi-Sporthalle ist nur mit Hallenschuhen erlaubt. Aus Platzgründen können sich die Eltern nicht in der Halle aufhalten. Da bei der Halle nur wenig Parkplätze zur Verfügung stehen, ist eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Velo empfohlen.

Eingespieltes Team

Während die offene Jugendarbeit der Gemeinde die Organisation des Färbitags Davos übernommen hat, steckt hinter der Finanzierung das Projekt «4Reasons». 2020 wurden während des Jahrestreffens des World Economic Forums WEF zum ersten Mal Essensresten aus Hotelküchen eingesammelt und im Langlaufzentrum an der Hertistrasse zum Verzehr angeboten. Als Gegenleistung wurde um Spenden gebeten, die wiederum für sozial Benachteiligte oder die Davoser Jugend eingesetzt werden sollten. Seither hat sich das Restaurant «4Reasons» zu einem Fixpunkt während der WEF-Woche entwickelt, und wird rege frequentiert. «Ein Netzwerk von inzwischen rund 30 Freiwilligen kümmert sich um den reibungslosen Ablauf», berichtet Mitinitiant Cyrill Ackermann. Das geht vom Einsammeln über das Aufbereiten bis zum Abwaschen und Aufräumen. Zusammen mit Stefan Pfister hatte er einst beschlossen, etwas gegen die erschreckende Lebensmittelverschwendung an WEF-Banketten zu tun. Vier Gründe gaben sie damals an: Die Ökologie – «Verlorenes Essen ist ­verschwendete Energie» – Ethik – «Das Wegschmeissen von Esswaren ist moralisch nicht vertretbar» – soziale Verantwortung – «So können Spenden generiert werden» – und schliesslich Politik – «Alle haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Handeln wir danach».

Wechsel in der Leitung

Obwohl das Restaurant des Langlauf­zentrums dieses Jahr neu von Thomas Gerster betrieben werden wird, geniesst «4Reasons» weiterhin Gastrecht. «Ein Passus im Vertrag sichert uns die Nutzung während der WEF-Woche zu», sagt Ackermann. Geöffnet sein soll das Resten-Restaurant 2024 von Montagnachmittag bis Freitag. Geleitet wird es noch ein letztes Mal von Stefan Pfister, der im Sommer aus beruflichen Gründen von Davos wegzog. «Er bereitet die Übergabe an seinen Nachfolger Urs Brechbühler vor.» Angeboten wird immer, was die Gastroküchen so hergeben. Und das kann ziemlich variabel sein. «Einmal erhielten wir solche Mengen, dass wir es in einem Hotel zwischenlagern mussten», erzählt Ackermann. «Ein anderes Mal stand uns nur Brot zur Verfügung. So besorgten unsere Freiwilligen noch Fleisch so-wie Käse, und wir schmierten ‹Eingeklemmte›.» Dass sie aber etwas dazukaufen würden, sei die absolute Ausnahme. Das Ziel sei nach wie vor, übrig gebliebenes Essen vor der Vernichtung zu retten. Da habe auch bei den Veranstaltern ein ­Umdenken eingesetzt. «Sie sind zurückhaltender geworden, die Küchen kalkulieren knapper.»

Bis zum süssen Ende

Damit das, was trotzdem übrig bleibt, auch im «4Reasons» ankommt, weibelt Grischa-Direktor Ackermann bei seinen Berufskollegen, will möglichst viele Betriebe an Bord zu holen. «Ich versuche auch, zu mehr vegetarischem Speisen zu animieren.» Allerdings würden nur Betriebe, die eine gewisse Menge liefern könnten, auch wirklich etwas beitragen, schränkt Ackermann ein. Doch noch stimmt die Balance. Was angeliefert wird, wird im «4Reasons» weggeputzt. Resten gibt es kaum, im Gegenteil. Manchmal gehen die Besucher auch leer aus. «Wir haben inzwischen eine feste Stammkundschaft, auch ganze Familien erscheinen.» Die einen haben das «4Reasons» als günstige Verpflegungsmöglichkeit entdeckt, andere weichen vor den geschlossenen Restaurants aus. Das süsse Ende der Geschichte wäre natürlich, dass es «4Reasons» gar nicht mehr braucht. Doch bis dahin gibt es im Langlauf­zentrum weiterhin gerettetes Essen.

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