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Von Davos ins Silicon Valley

Am gut besuchen Anlass «Rezepte für ein erfolgreiches Start-Up» vom Gründonnerstag gab Unternehmer und Investor Alexander Fries, in der Aula der Schweizerischen Alpinen Mittelschule Davos (SAMD) einen spannenden Einblick in die sehr dynamische Start-Up-Szene im Silicon Valley.

Davoser
Zeitung
08.04.24 - 07:00 Uhr
Ereignisse
Alexander Fries zeigte anschaulich den Weg zum erfolgreichen Unternehmen. 
Alexander Fries zeigte anschaulich den Weg zum erfolgreichen Unternehmen. 
zVg
Fries, der die Mittelschule an der SAMD besucht hatte und später nach Kalifornien ins Silicon Valley auswanderte, weiss, worauf Investoren bei Start-Ups achten und konnte so einige Tipps vermitteln. Aktuell leitet er das neue Innovationszentrum «InnoCube Switzerland» in Chur und ermöglicht Start-Ups ein entsprechendes mehr­monatiges Programm.Laut Alexander Fries sind Start-Ups dann erfolgreich, wenn ein gutes Team mit Herzblut und Leidenschaft, Tempo und Flexibilität gemeinsame Ziele verfolgt, von welchen es zu 200 Prozent überzeugt ist. Hohe Risikobereitschaft gehöre dazu, und Rückschläge ebenso: Auch bei einem Top-Konzept sei mit 30 bis 40 Investorengesprächen und entsprechend vielen Absagen zu rechen, bis einmal eine Zusage vorliege. Persönlich habe er erlebt, dass heute höchst erfolgreiche Unternehmen einst eine Absage von Investoren bekommen hätten. Gerade Schweizer Start-Ups rät Fries, ihre oft perfekten Ideen besser zu vermarkten. Als Investor erhalte er täglich rund 30 Dossiers, darunter seien zehn taugliche – da gelte es, seine Idee sehr gut zu verkaufen und hartnäckig zu bleiben. Ein Start-Up zu lancieren, sei ein Marathon, kein Sprint.In der anschliessenden Gesprächsrunde unter der Leitung von Regionalentwicklerin Valérie Favre Accola kam der Davoser Start-Up-Unternehmer Pascal Kaufmann zu Wort. Er ist Gründer des in Davos domizilierten «Lab42», einem Labor für Künstliche Intelligenz und dem Start-Up «AlpineAI». Seine Vision: die Schweiz müsse im Bereich Künstliche Intelligenz international mithalten, ja die Nummer Eins sein. Das bedeute für ihn und sein Team aber auch lange Arbeitstage oder eben -nächte. Für Davos als Standort hat sich Kaufmann wegen des Innovationsnetzwerks mit einer hoher Dichte von Forschungsinstituten und Entwicklungslabors entschieden. Dazu komme die starke Marke Davos mit einem nationalen und internationalen Netzwerk. Nicht zuletzt sei Davos auch ein Standort mit einem unglaublichen Erholungsraum. Gerade letzteres sei nicht zu unterschätzen: Internationalen Spitzenleuten könne eine Stadt wie Zürich kaum etwas Neues bieten. Die Natur und Sportmöglichkeiten in Davos seien hingegen sehr attraktiv, zumal die junge Generation auch vermehrt auf eine gute Work-Life-Balance achte. Pascal Kaufmann und Alexander Fries hatten zum Abschluss drei Wünsche frei an Start-Ups, Investoren und Politik. Mehr Risikobereitschaft ist für beide wichtig, aber auch, dass globale Talente einfacher zu Aufenthaltsbewilligungen in der Schweiz kommen. Dazu gehöre auch, dass Absolvierende zum Beispiel einer ETHZ oder EPFL nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums auch erwerbsbedingt in der Schweiz bleiben könnten.

Die Präsentation von Alexander Fries kann bei der Regionalentwicklung Prättigau/Davos angefordert werden: valerie.favre@praettigau-davos.ch

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