Brienz rutscht langsamer – aber nicht überall

Mit Ausnahme der Insel und dem oberen Teil des Rückens Caltgeras nehmen die Geschwindigkeiten in allen Bereichen der Rutschung Berg tendenziell ab, wie die Gemeinde Albula/Alvra mitteilt. Der Bereich Insel bewege sich dagegen kontinuierlich schneller und reagiere auf Niederschläge mit zusätzlichen, kurzfristigen Beschleunigungen.

Die Geschwindigkeit der Rutschung Dorf nimmt tendenziell laufend ab. Im Westen (Richtung Vazerol) ist die Abnahme stärker als im Dorfkern und im Osten (Richtung Surava). 

Bei trockener Witterung könne weiterhin mit stagnierenden bis leicht rückläufigen Geschwindigkeiten gerechnet werden, heisst es weiter. Bei Niederschlägen sind insbesondere in den Bereichen Insel und West kurzfristige Beschleunigungen zu erwarten. Daraus können sich auch vermehrt Blockschläge lösen.

Zusätzliche Entwässerungsbohrungen

Beim Bau des Sondierstollens tauchten kaum geologische oder technische Überraschungen auf, sodass der Stollen rascher und etwas kostengünstiger erstellt werden konnte als geplant. Die bisherigen Messwerte deuten darauf hin, dass der Stollen und die daraus erstellten Entwässerungsbohrungen eine beruhigende Wirkung auf die Rutschung Dorf erzielen. Deshalb werden im November zwei zusätzliche Entwässerungsbohrungen je 150 Meter in den festen Fels westlich und südlich des Dorfes getrieben.

Die Gesamtkosten des Sondierstollens und dessen Bohrungen werden dennoch im Rahmen des geplanten Budgets bleiben, wie die Gemeinde Albula/Alvra schreibt. (red)