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Felssturz im Valsot: Mehrere tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial gelöst

Im Valost ist die Engadinerstrasse im Bereich zwischen Val Spelunca und Vestmezza von einem grossen Felssturz verschüttet worden. Mehrere tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial haben sich gelöst.

Südostschweiz
24.12.23 - 08:15 Uhr
Blaulicht
Die Engadinerstrasse zwischen Martina und der Landesgrenze ist nach einem Felssturz gesperrt, bergseitig wurde die Stützmauer zerstört.
Die Engadinerstrasse zwischen Martina und der Landesgrenze ist nach einem Felssturz gesperrt, bergseitig wurde die Stützmauer zerstört.
24. Dezember 2023 / Kantonspolizei Graubünden

Am Samstagmorgen hat sich sich oberhalb der Engadinerstrasse ein Felssturz ereignet. Als Folge der Starkniederschläge der vergangenen Tage haben sich mehrere tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial gelöst, wovon zwischen 50 und 100 Kubikmeter die Engadinerstrasse im Bereich zwischen Val Spelunca und Vestmezza verschüttet haben. Dies teilte die Kantonspolizei Graubünden mit.

Ein Mitarbeiter des Tiefbauamts Graubünden entdeckte auf einer Kontrollfahrt gegen 6 Uhr mehrere kleinere Steine auf der Engadinerstrasse zwischen der Abzweigung Vinadi und der Landesgrenze. Als er damit begann, diese wegzuräumen, lösten sich mehrere hundert Meter oberhalb der Strasse zwischen 15'000 und 20'000 Kubikmeter Felsmaterial. Der Mitarbeiter konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, bevor ein Teil des Ausbruchs die Strasse verschüttete und weitere Blöcke über die Strasse hinaus in den Inn stürzten.

Wie die Polizei weiter schreibt, beschädigte der Felssturz die bergseitige Stützmauer, die Fahrbahn sowie der Strassenkordon der talseitigen Stützmauer sehr stark und auf einer Länge von 20 Metern komplett. Das Ausbruchgebiet liegt zwischen der Samnauner- und der Engadinerstrasse. Dort, sowie in der Sturzbahn bis auf die Engadinerstrasse, befinden sich noch immer mehrere tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial und einzelne grosse Blöcke mit einem Volumen bis zu 20 Kubikmetern.

Blick von der Engadinerstrasse talwärts Richtung Inn.
Blick von der Engadinerstrasse talwärts Richtung Inn.
Bild Kantonspolizei Graubünden

Ausbruchsgebiet sichern

Bevor mit den Räumungsarbeiten gestartet werden kann, muss das Ausbruchsgebiet gesichert werden. Aufgrund der grossen Mengen an losem Gesteinsmaterial, das sich noch im Ausbruchsgebiet befindet, ist es zur Sicherheit der Mitarbeitenden aktuell nicht möglich, das Gebiet zu betreten. Die Geologen konnten am Samstagnachmittag eine erste Lagebeurteilung vom Helikopter aus vornehmen. Dabei wurde ersichtlich, dass der Grossteil der Abbruchmasse bereits abgestürzt ist. Es befinden sich allerdings noch labile Felspakete im Hang.

Das Tiefbauamt rechnet damit, dass die Strasse voraussichtlich noch für mehrere Wochen gesperrt bleibt. Eine genaue Einschätzung ist in der jetzigen Situation noch nicht möglich. Sobald ein Betreten des Gebiets sicherheitstechnisch möglich ist, werden umgehend Sicherungsarbeiten eingeleitet.

Die Engadinerstrasse ist zwischen Martina und der Landesgrenze gesperrt. Eine Umleitung via Nauders und Pfunds ist signalisiert. Die Umleitung führt über die Martinsbruckerstrasse nach Nauders und weiter über die Reschenstrasse nach Pfunds. Aus Sicherheitsgründen ist auch die Samnaunerstrasse zwischen dem Abzweiger Vinadi bis Acla gesperrt. (red)

Aktuelle Informationen finden sich unter www.strassen.gr.ch

Die Sturzbahn zwischen der Samnauner- und der Engadinerstrasse ist mit Gesteinsmaterial gefüllt.
Die Sturzbahn zwischen der Samnauner- und der Engadinerstrasse ist mit Gesteinsmaterial gefüllt.
Bild Kantonspolizei Graubünden
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