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Mehr als «nur» ein Quartierverein

Nicht nur ein Quartier, sondern ein ganzes Dorf wird durch den Wiesner Dorfverein vertreten. Entsprechend viele Anliegen und Vorhaben werden jeweils vom Vorstand behandelt, wie die am Freitag durch­geführte GV zeigte.

Andri
Dürst
23.03.23 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit
Der in Fronarbeit errichtete Spielplatz erfreut sich bereits grosser Beliebtheit.
Der in Fronarbeit errichtete Spielplatz erfreut sich bereits grosser Beliebtheit.
zvg

Dass die südlichste Davoser Fraktion ein Ort mit vielen Facetten ist, wurde auch Nicht-Wiesnern deutlich vor Augen geführt, als das ausführliche Protokoll der letzten GV verlesen wurde. Doch auch im Berichtsjahr standen zahlreiche Vorhaben an, über die der Vorstand rapportierte. Präsident Andreas Palmy berichtete beispielsweise über die Neuigkeiten in Sachen ÖV-Erschliessung. Nachdem ein für August 2022 in Aussicht gestelltes Konzept schliesslich im November 2022 in den Grossen Landrat kam, habe sich in der Sache nichts mehr gross verändert. Damals beschloss das Davoser Ortsparlament nämlich, infolge des erfolgten Fahrplan-Ausbaus in den Abendstunden ein von der SVP ausgearbeitetes Postulat abzuschreiben und als längerfristiges Ziel eine Seilbahn Wiesen Station – Wiesen Dorf vorzusehen.

Der Vorstand mit (v.l.) Remo Keller, Andreas Palmy, Claudia Matthys und Michi Rusch.
Der Vorstand mit (v.l.) Remo Keller, Andreas Palmy, Claudia Matthys und Michi Rusch.
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Bauzonen, Schule und Parkplätze

Ein weiteres Politikum wurde durch Claudia Mattyhs vorgestellt. Bei der Erarbeitung des kommunalen räumlichen Leitbildes habe sich gezeigt, dass Wiesen die Fraktion mit den zweitmeisten Baulandreserven in Davos sei. Matthys erinnerte daran, dass die Wiesner Bauparzellen wohl nach erfolgter Zonenplanrevision innert einiger Jahre bebaut werden müssten. Sie informierte zudem über den aktuellen Stand in Sachen Schmittner Schüler. Es sehe derzeit gut aus, dass die Primarschüler aus der Nachbargemeinde bereits auf nächstes Schuljahr hin in Wiesen die Schulbank drücken könnten, sagte sie. Und Michi Rusch kam auf den neuen Spielplatz zu sprechen, der bereits rege genutzt werde. Das Besondere daran: Er wurde ausschliesslich in Fronarbeit gebaut. «Das hat uns sicherlich zusammengeschweisst», blickte Rusch zurück. Claudia Matthys ergänzte, dass man heuer Ende Juni auch ein Spielplatzfest durchführen wolle. Remo Keller erläuterte anschliessend die Situation mit den öffentlichen Parkplätzen im Dorf. Man habe in der letzten Zeit einen Mangel an solchen Abstellplätzen festgestellt und nach einer Begehung mit der Gemeinde festgelegt, dass die Parkplätze bei der Firma Gees Metall öffentlich nutzbar seien. Ebenso ordnete man an, dass die unteren Plätze beim Schulhaus ausserhalb der Schulzeiten ebenfalls fürs Parkieren genutzt werden dürfen.

Nicht nur über die Vergangenheit, auch über die Zukunft wurden die rund 25 anwesenden Mitglieder in Kenntnis gesetzt. So plane man gemäss Michi Rusch, entlang der Steigmederwegs einige Bänklein auszuholzen. Insbesondere für den Abtransport des Holzes suche man noch Helfer, ergänzte er. Ebenso kam er auf das Thema «Defibrillator» zu sprechen. Man plane, an einem zentralen Ort in Wiesen ein öffentlich zugängliches AED-Gerät zu installieren, wobei der Standort «Volg» von den meisten Anwesenden als der sinnvollste erachtet wurde. Keine grossen Neuigkeiten hatte Remo Keller in Sachen öffentliches WC auf der Wiesner Alp zu verkünden. «Anlässlich des Baubewilligungsverfahrens gab es dazu eine Einsprache», erklärte er. Die Gemeinde sei immer noch am Thema daran, aber da es sich um ein Gesuch für Bauen ausserhalb der Bauzone handle, sei das Ganze ziemlich komplex.

Alpstrasse – wie weiter?

Ebenfalls ein komplexes Thema ist ein im Raum stehender Neubau der Strasse zur Wiesner Alp. Die jetzige Strasse sei zu steil und der Unterhalt entsprechend teuer. Eine teilweise neu angelegte Strasse würde – so erste Schätzungen – zwei Millionen Franken kosten. Allerdings könnte der Kanton diese Strasse unter Umständen mitfinanzieren. Dann nämlich, wenn das derzeit hygienisch nicht ganz einwandfreie Wasser auf der Wiesner Alp eine Käseherstellung auf der Alp verunmöglichen würde und die Milch ins Tal geschafft werden müsste. «Uns wurde bis Ende Jahr ein Entscheid in Sachen Alpstrasse in Aussicht gestellt», erklärte Michi Rusch dazu. Man sieht: So schnell gehen den Wiesnern die Anliegen und Vorhaben nicht aus.

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