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Ein Berg, der bewegt

Das Schaubergwerk am Silberberg ist ein Ort, der bewegt: Einerseits die vielen aktiven Helfer, die mit viel Engagement die Bauten instand halten, andererseits auch die Teilnehmenden der Führungen.

Andri
Dürst
18.03.23 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit
Ein Projekt von vielen: Der erneuerte Wintereingang beim «Langen Michael».
Ein Projekt von vielen: Der erneuerte Wintereingang beim «Langen Michael».
zvg

Letztere sollen künftig dank intensiverem Marketing vermehrt zum Berg «gelockt» werden, wie an der GV des Bergbauvereins Silberberg Davos (BSD) bekannt wurde.

An der GV vom letzten Samstag im Hotel Grischa hatte BSD-Präsident Ruedi Krähenbühl allerlei zu berichten. Denn auch 2022 standen zahlreiche Projekte und Anlässe an. Eine der grössten Aufgaben betraf die Sicherung der Einbaustrecke beim Neuhoffnungsstollen. «Der 2004 erstellte Einbau erwies sich als zu wenig stabil», erklärte Ruedi Krähenbühl dazu. Das vom ehemaligen Präsidenten Paul Buol aufgegleiste Erneuerungsprojekt konnte nun im letzten Sommer umgesetzt werden, sodass der Stollen wieder gut begangen werden kann. Nötig waren dafür auch einige Spezial-Tiefbauarbeiten. So wurde unter anderem ein Sicherheitsnetz eingebaut (siehe auch DZ vom 30.08.2022). Ebenfalls auf der Projektliste stand die Erneuerung des Eingangs zum «Langen Michael», der 2021 von einem herabstürzenden Felsen zertrümmert worden war. Um künftig solche Ereignisse möglichst zu verhindern, wurde die Rinne oberhalb des Einganges geräumt. Ebenfalls beim «Langen Michael», allerdings beim sogenannten Wintereingang, standen auch Arbeiten an. Der zerfallende Torbogen wurde in hübscher Weise neu gemauert, und ein neues Holztor dient als Absperrung, damit niemand Unbefugtes in den Stollen eindringen kann. Auch der Zivilschutz habe wieder viele Einsätze beim Schaubergwerk absolviert, führte der Präsident aus. So wurde der Zugang zum Louis-Philipp-Stollen neu erstellt, die Esse beim «Huothuus» entfernt sowie zahlreiche Arbeiten zur Sicherung des Andreas-Stollens getätigt. Doch nicht nur der Zivilschutz, auch die «Bergversetzer» – ein Projekt der Liechtensteinischen Kraftwerke – haben viele Stunden Froneinsatz zugunsten des BSD geleistet.

Verschiedenste Arbeiten stehen an

Auch in diesem Sommer dürfte es den vielen Freiwilligen nicht langweilig werden: Denn erneut stehen diverse Projekte an. So soll das ehemalige Schützenhaus in Monstein – das in den letzten zwei Jahren umgebaut wurde – zu einem Schauraum umfunktioniert werden. «Ziel ist es, dass wir das Bauliche heuer abschliessen können und dann die Einrichtung vornehmen können», erklärte Ruedi Krähenbühl. Baulich wird man auch beim «Huothuus» einiges zu tun haben: Das jetzige provisorische, aus Blachen bestehende Dach soll durch eine Holzüberdachung ersetzt werden. Auch der Bau einer neuen Brücke ist geplant: Beim Luzizügli soll eine Holzkonstruktion dafür sorgen, dass der Felsenweg zwischen der Material-Baracke und dem «Langen Michael» künftig mit Motorkaretten befahren werden kann – was für den Zivilschutz eine grosse Erleichterung bedeuten würde. Und die beim Andreas-Stollen begonnenen Arbeiten sollen fortgeführt werden. Beim dort befindlichen historischen Wasserrad soll ein Holzvorbau Schutz vor herabfallenden Steinen bieten.

Führungen: Rückgang soll gebremst werden

Ruedi Krähenbühl thematisiere allerdings nicht nur die baulichen Projekte, sondern auch die geplanten Marketing-Massnahmen. Denn 2022 musste der BSD einen deutlichen Rückgang bei den durchgeführten Führungen verbuchen. Bei den durch die Destination Davos-Klosters vermarkteten Führungen mussten 15 von 34 geplanten Führungen infolge Teilnehmermangel oder Gewitter abgesagt werden. Dieser Umstand sei aber kein BSD-spezifisches Problem. «Auch andere Bündner Destinationen verbuchten letzten Sommer bei ähnlichen Angeboten einen Rückgang», ergänzte der Präsident. Und auch der ebenfalls anwesende Präsident des Vereins «Gwunderwald», André Kindschi, berichtete über eine verminderte Nachfrage bei «seinen» Führungen. Um das Blatt zu wenden, will der BSD künftig auch Gästen ohne Gästekarte anwerben, kleine Plakate mit QR-Code an zentralen Stellen verteilen und den Verkauf von Gutscheinen für Führungen forcieren.

Die an einer GV üblichen statutarischen Geschäfte konnten rasch und oppositionslos abgewickelt werden. Der Vorstand wurde wiedergewählt. Für den zurückgetretenen Revisor Luca Aversa konnte mit Andres Krähenbühl auch ein Ersatz organisiert und gewählt werden. Im Anschluss an die GV hielten Ruedi Krähenbühl und Maria von Ballmoos einen Vortrag über die Geologie und die Flora im Gebiet Silberberg-Zügenschlucht, der von der Zuhörerschaft mit Interesse verfolgt wurde.

Ruedi Krähenbühl konnte detailliert über die anstehenden Projekte berichten.
Ruedi Krähenbühl konnte detailliert über die anstehenden Projekte berichten.
ad
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