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Ein wichtiger Schritt für den Gesundheitsplatz Davos

Die Leute strömen am letzten Samstag in die Hochgebirgsklinik Davos (HGK). Die Gesundheitseinrichtung am Wolfgang lockte nämlich mit einem Tag der offenen Türe. So mancher nutzte die Gelegenheit, hinter die Mauern des schmucken Anbaus für Gastronomie und Therapie zu blicken.

Andri
Dürst
20.09.22 - 07:13 Uhr
Leben & Freizeit
CEO Evelyne Wirz Eberle freut sich über das neue Erscheinungsbild der HGK.
CEO Evelyne Wirz Eberle freut sich über das neue Erscheinungsbild der HGK.
Walter Dürst, wdfotografie.ch

Zwar ist bei der Umgebung vor dem Eingangsbereich der HGK noch nicht alles perfekt. Betritt man aber die Klinik, erwartet einen eine helle und grosszügig konzipierte Halle, deren Herzstück eine breite, geschwungene Treppe ins Obergeschoss ist. Doch bevor es nach oben ging, galt es, bereits im Parterre einige der nigelnagelneuen Räumlichkeiten zu besichtigen. Zahlreiche Therapieräume – die insbesondere der Behandlung von psychosomatischen Patienten dienen werden – sowie ein Wellnessbereich mit Schwimmbad und Sauna stehen neu zur Verfügung. Zwar sind in letztgenanntem Bereich aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen, aber: «Sobald diese Infrastruktur genutzt werden kann, werden wir hier Therapien durchführen. Konzeptionell sind wir bereits parat», erklärt CEO Evelyne Wirz Eberle im Gespräch mit der DZ. Ebenfalls im Erdgeschoss zu finden sind der neue Kirchenraum sowie eine grosszügig erstellte Turnhalle, die mit ihrer Raumhöhe mehrere Stockwerke überragt und von oben mit Licht durchflutet wird. Das Besondere am Tag der offenen Türe: Eine grosse Hüpfburg fand in der grosszügig konzipierten Halle Platz.

À propos lichtdurchflutet: Für eine besondere Atmosphäre wird in der neuen Cafeteria und im Speisesaal im ersten Stock gesorgt: Man nutzte die gute Lage der Klinik und positionierte diese Gastronomiebereiche so, dass grosszügige Fensterfronten einen wunderbaren Ausblick auf den Davosersee erlauben. Während im Therapie-Flügel die Turnhalle als Kernelement dient, ist es im Gastronomietrakt die Küche, die laut Auskunft von Wirz Eberle sehr grosszügig ausgelegt wurde. Grosszügig ausgelegt wurde auch die Begegnungszone in der ersten Etage: Kommt man die geschwungene Treppe herauf, sorgt die grosse Fläche für eine klare Strukturierung des Gebäudes. «Rechts geht es zum Ambulatorium, links zu den Patientenzimmern», erklärt die CEO.

Blick auf den See: Die neue Cafeteria wurde clever positioniert.
Blick auf den See: Die neue Cafeteria wurde clever positioniert.
Walter Dürst, wdfotografie.ch

Campusidee vertiefen

Mit der Eröffnung des Neubaus wurde die vor einigen Jahren angestossene Neugliederung des Klinikareals vollendet. Dazu gehört auch die Verbindung mit dem Forschungsgebäude. «Die Strategie eines gemeinsamen Campus mit den Elementen Forschung, Edukation und Klinik ist noch im Wachstum, soll aber nun intensiviert werden», erklärt die Geschäftsführerin der HGK. Was sie ebenfalls betont: «Diese vielen Investitionen wären ohne die Kühne-Stiftung unmöglich gewesen».

Therapien im Schwimmbad gehören schon bald zum Angebot der HGK.
Therapien im Schwimmbad gehören schon bald zum Angebot der HGK.
Walter Dürst, wdfotografie.ch

Geplant worden sei der Neubau bereits 2019. Den für Frühling 2020 geplante Baustart habe man aber aufgrund der Pandemie verschoben. Ein Jahr später sei es dann losgegangen, und nun, nach rund eineinhalb Jahren, könne man den architektonisch stimmigen Anbau in Betrieb nehmen. Nun verfüge man über eine Top-Infrastruktur, die den Aufenthalt nicht nur für Patienten, sondern auch für die Mitarbeitenden attraktiver mache. «Derzeit ist es in Sachen Personalsuche für alle nicht einfach. Wir setzen nun darauf, ein möglichst attraktiver Arbeitgeber zu sein», erläutert die CEO. Denn man versuche auch, die Auslastung der 200 Betten zu steigern. Die Behandlung von Allergiepatienten sei dabei nicht mehr der Hauptzweig. Nebst Reha- und Kardiopatienten setze man insbesondere auf psychosomatisch und somatisch erkrankte Erwachsene und Kinder.

Wissen und Kultur

In vielen der neuen Räume sah man nicht bloss leere Kulissen, sondern hie und da konnte man selbst Hand anlegen und sich in therapeutischen Übungen versuchen. Im Ambulatorium – das übrigens auch externen Patienten zur Verfügung steht – gab es alle 30 Minuten Führungen und Gratistests. Die hochmodernen Gerätschaften konnten so gleich selber ausprobiert werden.

Nebst der Besichtigung der Räumlichkeiten wurde auch ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten, wie beispielsweise medizinische Fachreferate und ein Vortrag der Walser-Vereinigung. Zusätzlich bestand die Möglichkeit, die Kunstwerke der Davoser Künstlerin Trudi Derungs zu besichtigen und mit «GerDi», wie sie sich nennt, über die Ausstellungsstücke zu sprechen. «Es kamen viele Besucher, und ich durfte tolle Gespräche führen», blickte sie am Ende auf den Tag zurück. Noch bis in den Oktober hinein sind ihre 23 Bilder und die zahlreichen Figuren zu sehen. Die Kunstwerke erstelle sie intuitiv, teils sei die Gestaltung auch ein Experiment. Und was die Macher dieser Zeitung besonders freut: Die aus Pappmaché geformten Figuren sind grösstenteils mit DZ-Papier erstellt worden.

Trudi Derungs-Infanger begrüsste zahlreiche Gäste bei ihrer Kunstausstellung.
Trudi Derungs-Infanger begrüsste zahlreiche Gäste bei ihrer Kunstausstellung.
Walter Dürst, wdfotografie.ch
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