×

Ein wenig «Normalität» im Leben betroffener Familien

Die Stiftung Kinderhospiz Schweiz setzt es sich zum Ziel Familien mit lebenslimitierend erkrankten Kindern etwas Stress abzunehmen. Die Stiftung organisiert wöchentlichen Aufenthalte in zwei Davoser Hotels. Die meisten Familien geniessen die gemeinsame Zeit, denn dafür bleibt im stressigen Pflegealltag zu Hause häufig keine Zeit.

Davoser
Zeitung
18.07.22 - 17:27 Uhr
Leben & Freizeit
Familie L. geniesst die Natur rund um Davos sehr.
Familie L. geniesst die Natur rund um Davos sehr.
zVg

Entlastung, Familienzeit, Begleitung – diese Werte werden bei der Stiftung Kinderhospiz Schweiz «gross» geschrieben. Die Unterstützungsangebote für Familien mit lebenslimitierend erkrankten Kindern sind hierzulande leider immer noch begrenzt. Ferien – daran ist kaum zu denken. Häufig können aufgrund des hohen Organisations-, Pflege- und Kostenaufwandes solche Aufenthalte aus eigener Kraft nicht realisiert werden. Im Angebot der Stiftung Kinderhospiz Schweiz sind Entlastungswochen seit vielen Jahren fest verankert. Bereits im neunten Jahr in Folge bietet die Stiftung mit Sitz in Zürich betroffenen Familien Ferienwochen in Davos an. Da diese Ferienwochen ausschliesslich spendenfinanziert werden, ist die gemeinnützige Organisation auf massgebliche Unterstützung angewiesen. Pro Familie fallen Vollkosten von etwa 10 000 Franken an. Für uns war die Ferienwoche in Davos ein sehr willkommener Tapetenwechsel…», so eine teilnehmende Familie vom vergangenen Jahr. Besonders positiv hervorgehoben wurde ausserdem, wie schön es sei, «... ein wenig Normalität ins Leben zurückzubringen».

Am Samstag, 16. Juli, treffen die ersten drei von insgesamt fünfzehn eingeladenen Familien in Davos ein – aus insgesamt neun Kantonen reisen diese an. Die Stiftung organisiert die wöchentlichen Aufenthalte in zwei Davoser Hotels, sodass immer zwei bis drei Familien gleichzeitig vor Ort sind. Man kann sich treffen und austauschen, aber dies ist kein «Muss». Die meisten Familien geniessen die gemeinsame Zeit, denn dafür bleibt im stressigen Pflegealltag zu Hause häufig keine Zeit. Die gesamte Realisierung bedarf einer professionellen Vorbereitung sowie einer umsichtigen Begleitung aller Beteiligten vor Ort in Davos. Jolanda Scherler, langjährige Mitarbeiterin der Stiftung, trägt diese verantwortungsvolle Aufgabe mit viel Empathie und Begeisterung: «Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung, die Familien zu begleiten, ich freue mich schon sehr darauf.» Ein Team von freiwilligen Mitarbeitenden vor Ort unterstützt die Stiftung Kinderhospiz bei Begleitaufgaben, sodass die ganze Familie von dieser Ferienwoche profitieren kann. In diesem Jahr sind insgesamt elf ortskundige Freiwillige eingeplant.

Mit den Erfahrungen der Familien Ferienwochen Davos und um ein dauerhaftes Entlastungsangebot zu schaffen, plant die Stiftung eine stationäre Einrichtung: Mit dem Neubau des Kinderhospizes Flamingo in Fällanden ZH soll eine Lücke zwischen den Pflegeangeboten im Spital und zu Hause gefüllt werden.

Mehr über Informationen im Internet unter kinderhospiz-schweiz.ch/

Die entlang des Schatzalp-Wanderweges aufgestellten Holzfiguren bieten eine gute Gelegenheit für ein Foto.
Die entlang des Schatzalp-Wanderweges aufgestellten Holzfiguren bieten eine gute Gelegenheit für ein Foto.
zVg
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR