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Von Zahnprothese bis zu 66 Schlüsseln: Das wird alles im Churer Fundbüro abgegeben

Zahlreiche Gegenstände sammeln sich im Gebäude der Stadtpolizei Chur an. Seit Neustem auch ein umfangreicher Schlüsselbund. Wir werfen einen Blick in das Sammelsurium des Churer Fundbüros.

Südostschweiz
08.02.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Fundstücke jeder Art: Rund 500 Gegenstände landen jährlich im Fundbüro auf dem Kornplatz in Chur.  
Fundstücke jeder Art: Rund 500 Gegenstände landen jährlich im Fundbüro auf dem Kornplatz in Chur.  
Bild Jürg Abdias Huber

Von Jürg Abdias Huber und Patrick Ulber

Es ist immer wieder erstaunlich, was die Churerinnen und Churer und ihre Besucherschaft in der Stadt so alles verlieren. Brillen. Handy. Jacken. Im Fundbüro der Stadtpolizei Chur am Kornplatz 10 hat sich in den letzten Monaten und Jahren einiges angesammelt. Besonders für Medieninteresse sorgte ein Fund, der erst vor Kurzem abgegeben wurde: ein Schlüsselbund mit 66 Schlüsseln. Die insgesamt 670 Gramm schweren Türöffner sind Ende Januar auf dem Rossboden gefunden worden. Selbst eine Woche nach der Abgabe hat der ausserordentliche Fund den Weg zu seiner Besitzerin oder Besitzer nicht zurückgefunden.

«Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Fundstücke ein Jahr lang aufzubewahren.»

Gian Camathias, Gruppenführer bei der Stadtpolizei Chur

Der Schlüsselbund gesellt sich somit vorübergehend zu den weiteren Fundsachen dazu, die seit Tagen, Wochen oder gar Monaten auf ihre Finderinnen oder Finder warten. Trottinetts, Velohelme oder gar Kleider vom sind in den blauen Boxen, die säuberlich nach Monaten aufgeteilt sind, auf dem oberen Stock des Gebäudes zu finden. «Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Fundstücke ein Jahr lang aufzubewahren», sagt Gian Camathias, Gruppenführer bei der Stadtpolizei Chur. Sind die Funde nach einem Jahr immer noch nicht abgeholt, werden sie je nach Zustand entsorgt oder versteigert. Der Erlös der Wertsachen oder der Fund kommt dann einer wohltätigen Organisation zu gute.

Video Jürg Huber

Ein Recht auf Finderlohn

Es landen jährlich über 500 Fundstücke im Fundbüro der Stadtpolizei Chur. Darunter war auch einmal eine Zahnprothese von einem Oberkiefer, die dann aber wieder rasch ausgehändigt werden konnte. Oder eine Greencard von einem türkischen Staatsangehörigen, die durch Ermittlungen vom Fundbüro über die Fluggesellschaft wieder in die Hände ihres Besitzers gelangte. Sei es nun ein kleiner oder grosser Fund, ein Recht auf den Finderlohn besteht. «Die Höhe des Finderlohns beträgt zehn Prozent des Wertes des Fundgegenstands», erklärt Camathias. Wird der Fund abgeholt, verlangt die Stadtpolizei die zehn Prozent von der Besitzerin oder dem Besitzer und übergibt sie der Person, die damals die Ware abgeben hat. «Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, wenn eine Fundware unser Fundbüro verlässt», so Gian Camathias.

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