Es plätschert – noch
Nicht nur der vergangene Sommer und Herbst waren sehr trocken, auch der diesjährige Winter musste bisher ohne nennenswerte Niederschläge auskommen. Entsprechend wird Wasserknappheit in einigen umliegenden Gemeinden bereits ein Thema. Nicht so in Davos.
Nicht nur der vergangene Sommer und Herbst waren sehr trocken, auch der diesjährige Winter musste bisher ohne nennenswerte Niederschläge auskommen. Entsprechend wird Wasserknappheit in einigen umliegenden Gemeinden bereits ein Thema. Nicht so in Davos.
«Davos ist bezüglich Wasser gut aufgestellt», antwortet Brunnenmeister Marcel Klucker auf eine Anfrage der DZ. Die Gemeinde beziehe ihr Wasser aus nicht weniger als zehn Quellgebieten. «Diese sind topografisch und geografisch sehr breit gefächert.» Dementsprechend reagiere jede anders. «Im Flüelatal beobachten wir beim Quellgebiet Bedra bereits den Effekt der Schneeschmelze», erklärt der Trinkwasserexperte. «Aus dem höher und weiter hinten im Tal gelegenen Gebiet Hochflüela fliesst zur Zeit nur das jahreszeitlich übliche Minimum zu.» Am deutlichsten sei die Trockenheit in Wiesen, dem südlichsten Ortsteil, zu spüren. Zwar schöpften auch da die Quellen noch genügend Wasser, die Wiesen seien aber deutlich zu trocken.
Warten auf Niederschläge
Dennoch würden auch die Quellgebiete irgendwann ihre Speicher wieder füllen müssen, fährt Klucker fort. «Ein einmaliges Niederschlagsereignis reicht da nicht.» Und wenn es dann regnet, ist Klucker nicht alleine mit dem Wunsch nach einem nässenden Nieselregen, der die trockene Erde aufzuweichen und tief in sie einzudringen vermag. Oder eben Schnee, der beim Schmelzen den Boden tränkt. Ob der aufs Wochenende erwartete Wetterumschwung diese Hoffnung zu erfüllen vermag, ist noch sehr unsicher. Sie würden aufgrund der Temperaturen bis auf 2000 m. ü. M. entweder Nassschnee oder sogar Regen erwarten, sagt Klucker.
Kostbarkeit nicht verschwenden
So lautet das Fazit des Brunnenmeisters, dass die Wasservorkommen zwar im Auge behalten werden müssten, Grund zur Besorgnis bestehe aber nicht. Das städtische Zentrum von Davos könne jederzeit aus verschiedenen Quellen versorgt werden. «Wenn es zu einer Knappheit kommen sollte, wären am ehesten Gebiete betroffen, die aus nur einer Quelle gespiesen werden, wie zum Beispiel Monstein oder Wolfgang.» Dennoch, selbst im Hitzesommer 2003 sei Davos jederzeit noch imstande gewesen, die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. «Wenn wir zum Wassersparen aufrufen, dann nur, damit das kostbare Lebensmittel nicht für Luxus wie das Waschen von Autos oder das Befüllen von Swimmingpools verschwendet wird.»
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