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Prozession zur Eröffnung der Karwoche

Mit zwei Highlights am Palmsonntag, 2. April, bereichert die katholische Kirche das kulturelle und religiöse Leben der Landschaft Davos und setzt mit grossem Engagement einen bunten Akzent zur Eröffnung der Karwoche.

Davoser
Zeitung
01.04.23 - 12:10 Uhr
Leben & Freizeit
Die Anspannung steigt, wenn ein letztes Mal das «Passionsspiel» der Davoser Jugendlichen in der Marienkirche aufgeführt wird (Bild vom letzten Jahr).
Die Anspannung steigt, wenn ein letztes Mal das «Passionsspiel» der Davoser Jugendlichen in der Marienkirche aufgeführt wird (Bild vom letzten Jahr).
zVg

Zum einen mit der liturgischen Palmsonntagsfeier. Um 9.45 Uhr besammeln sich Kinder, Jugendliche, Familien, Einheimische und Gäste zur Eröffnung der Heiligen Woche vor dem Pfarreizentrum (Obere Str. 35). Nach der Palmsegnung beginnt die farbenfrohe Palmprozession, die schon immer im Zeichen des Friedens Christi stand, vorbei am Bubenbrunnenplatz. Aufgrund der angespannten Weltlage hat die Friedensprozession in diesem Jahr, neben Friedensdemonstrationen, Kundgebungen und Friedensgebeten, eine besondere Bedeutung. Angeführt von zwei Eseln der Familie Weber, begleitet von Luis Pfister aus Monstein und dem Jesusdarsteller Clemens Niederee aus Davos Dorf, ziehen Alt und Jung mit ihren selbstgebastelten Palmen zur Marienkirche, wo dann gegen 10.15 Uhr die Familien-Kinder-Messe gefeiert wird. Für die Kleinen mit einer eigenen, kindgerechten Feier durch das Familienteam der Pfarrei. Am Ende der Eucharistiefeier bekommen alle kleinen und grossen Palmenträger eine frisch gebackene Palmbrezel geschenkt.

Vor einem Jahr: Kinder mit ihren bunt geschmückten «Palmwedeln».
Vor einem Jahr: Kinder mit ihren bunt geschmückten «Palmwedeln».
zVg

Passionsspiel

Weiter findet am Abend um 18.30 Uhr in der Marienkirche das Passionsspiel der Davoser Pfarreijugend statt. (Kirchenöffnung ab 18 Uhr). Passionsspiele kennt man beispielsweise aus dem Oberammergau in Bayern. Gross inszeniert, werden dabei die letzten Tage im Leben Jesu dargestellt. Mit Leidenschaft und in historische Gewänder gekleidet, probten Schüler, Jugendliche und Lehrpersonen für das grosse «Highlight vor Ostern». Nach der grossen Resonanz im letzten Jahr wird das Passionsspiel heuer ein letztes Mal aufgeführt.

Die Jugendlichen haben das Passionsspiel selbst erarbeitet und entworfen. Die Szenen gehen vom Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag, den Endzeitreden, dem letzten Abendmahl mit der Fuss­waschung, dem Verrat durch Judas, dem Verhör durch Pilatus, dem Kreuzweg bis hin zur Kreuzigung und Grablegung. Dass Jesus, dargestellt von Gioele Croce, dabei tatsächlich an einem aufgerichteten Kreuz sein wird, war für die Jugendlichen ebenso selbstverständlich wie, dass die Szene der Auferstehung am Ostermorgen nicht fehlen darf. Mit enormen Einsatz probten Jesus, Maria, die Apostel, Maria Magdalena und die Frauen, Pilatus, Kajaphas, Judas, die römischen Soldaten, Veronika, Simon, Josef aus Arimatäa, Engel, Evangelist und Erzähler, Organist, Sängerinnen und Lichttechnik, damit das Passionsspiel die Herzen berührt. So viele sind beteiligt und engagieren sich. «Dies zeigt doch», so Dekan Kurt Susak, «dass Jugendliche und Familien ihre Zeit gerne sinnvoll investieren, wenn dabei auch etwas Sinnstiftendes herauskommt». Denn das Passionsspiel soll zu keinem Event werden, sondern als Vorbereitung auf Ostern, die Wirklichkeit der Erlösungstat Gottes in Jesus Christus verinnerlichen. Und darüber, als säkulare Gesellschaft, wieder nachzudenken, dazu lädt das Passionsspiel alle herzlich ein. Dauer etwa eine Stunde. (e)

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