Brienz rutscht sich zum viralen Hit
Das Bündner Bergdorf Brienz gerät immer wieder in die Schlagzeilen. Denn der Brienzer Rutsch bewegt das Dorf immer weiter talwärts. Jetzt hat ein Youtube-Star das Dorf besucht.
Das Bündner Bergdorf Brienz gerät immer wieder in die Schlagzeilen. Denn der Brienzer Rutsch bewegt das Dorf immer weiter talwärts. Jetzt hat ein Youtube-Star das Dorf besucht.
«Das ist Brienz in der Schweiz. Ein kleines Alpendorf, umgeben von schönen Hügeln und Bergen, die gelegentlich versuchen, Menschen zu töten.» Mit diesem Satz begrüsst der britische Youtuber Tom Scott seine Zuschauerinnen und Zuschauer in seinem neusten Video «Why this fallings rocks sign is more important than most» (dt. Warum dieses Steinschlagschild wichtiger ist als viele andere). Darin beschäftigt er sich mit dem Berghang neben Brienz, der sich jährlich um mehrere Meter hangabwärts schiebt. 24 Stunden nach der Veröffentlichung wurde das Video bereits über eine Million Mal aufgerufen. Am Mittwoch sind es bereits über zwei Millionen Aufrufe. Plötzlich ist das Bündner Dorf eine Internetsensation.
Seit Jahren donnern Felsblöcke vom Berg und stellen eine Gefahr für die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner und für den Verkehr auf der darunterliegenden Hauptstrasse dar. Momentan beträgt die Geschwindigkeit der Rutschung im Dorf knapp 1,5 Meter pro Jahr. Oben am Berg liegen die Rutschbewegungen gar bei sieben bis acht Metern pro Jahr.
Verkehrsampel soll warnen
Um auf die Gefahr so rasch wie möglich aufmerksam zu machen, wurde auf der Hauptstrasse eine Verkehrsampel installiert, die mit einer Radaranlage verknüpft ist. «Wenn der Radar einen Steinschlag entdeckt, leuchtet die Ampel rot. Hört der Steinschlag auf oder landet in einem Damm, schaltet sich die Ampel ab und die Strasse ist sicher befahrbar. Wenn der Steinschlag in der Nähe der Strasse landet, blinkt die Ampel orange, was bedeutet, dass man vorsichtig fahren muss», sagt Susanne Wahlen, Verantwortliche für Überwachungsanlagen bei Geopraevent, im Video.
Normalerweise vergehen 40 Sekunden, bis ein fallender Stein auf der Strasse aufschlägt. Gemäss Wahlen ist das genug Zeit für die Autos, um dem Gefahrenbereich zu entkommen. Da die Autos aber eine bestimmte Geschwindigkeit fahren müssen, sind Velofahrerinnen und Velofahrer auf der Hauptstrasse nicht erlaubt.
Sondierstollen als Lösung
Mit einem 650 Meter langen Sondierstollen soll das Rutschgebiet entwässert werden, um den Brienzer Rutsch zu verlangsamen oder gar zu stoppen. Die Bauarbeiten sind Ende September dieses Jahres gestartet und sollen eineinhalb Jahren dauern.
Hier könnt ihr das virale Video anschauen:
Jürg Abdias Huber ist Multimediaredaktor bei «suedostschweiz.ch». Der gelernte Kaufmann aus der Stadt Zürich hat Multimedia Production studiert und lebt im Herzen von Chur. Er arbeitet seit 2018 für die Medienfamilie Südostschweiz.
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Es ist bei uns " praktisch "…
Es ist bei uns " praktisch " vor der Haustüre, aber wie weniger es wissen um so besser. Die Menschen sind heutzutage unvernünftig, Hauptsache " Sensation " aber das hier ist REAL.. Bleibt zu Hause , es braucht keine Zuschauer...
Danke für den Appell an die…
Danke für den Appell an die Vernunft! Wir wohnen mitten im Dorf!