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«Von so viel Solidarität kann man nur lernen»

Der Verein Sunnähöräli hat nach dem Grossbrand in Engi an Neujahr ein Spendenkonto eingerichtet. Jetzt übergibt er über 12'000 Franken an die beiden vom Brand betroffenen Familien.

12.02.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Marta Sprinzova  Engi
Marta Sprinzova Engi

Am 1. Januar verloren die Familien Anderegg und Sprinzova bei einem Brand in Engi ihr Daheim. Ihr ganzes Hab und Gut ging in den Flammen auf. Das Doppelwohnhaus muss abgerissen werden. Nachbarn, Freunde und Bekannte wollten da nicht einfach nur zusehen, sondern den Brandopfern mit Spenden helfen, zuerst materiell, dann auch mit Geld. Unter der Führung des Vereins Sunnähöräli, welcher Krippe und Hort in Engi führt, wurde ein Spendenkonto eingerichtet.

Heute, knapp sechs Wochen nach dem Brand, klingelt Sandra Brandt bei Marta Sprinzova, um ihr ihren Teil der Spenden zu überreichen. Der Vizepräsidentin des Vereins steht die Freude ins Gesicht geschrieben, ist doch die stolze Summe von 12 095 Franken auf das Konto für die beiden Familien eingegangen. «Wir waren am 1. Januar alle schockiert, als die Rauchschwaden über das Dorf zogen, und wir hatten Angst um euch, weil wir nicht wussten, wer noch im Haus ist», erinnert Sandra Brandt bei der symbolischen Scheckübergabe nochmals an das traurige Ereignis. Dann enthüllt sie das Paket mit dem übergrossen Scheck. «Wir freuen uns, dir, Marta, die Hälfte davon zu überreichen, um damit in ein neues Leben zu starten», so Brandt.

Von der Solidarität überwältigt

Die gebürtige Slowakin, die seit etwas mehr als einem Jahr mit ihrem 16-jährigen Sohn in Engi lebt, sucht nach passenden Worten. «Das ist so schön von allen, ich bin überwältigt», so Sprinzova. Sie sei sprachlos, nicht nur, weil sie noch nicht fliessend Deutsch spreche. Die Hilfsbereitschaft der Menschen überrasche sie sehr. «Von so viel Solidarität in der Schweiz kann man nur lernen. Das ist nicht selbstverständlich.»

Die Angst um ihren Sohn am Tag des Brandes hat sie nicht vergessen. Menschen seien zum Glück beim Brand nicht zu schaden gekommen. Trotzdem ist dieser noch nicht verdaut. «Ich habe mein Zuhause verloren», sagt Sprinzova. Dazu gehörten auch Dinge, die man nicht ersetzen könne. Was sie mit der Spende konkret machen wird, weiss sie noch nicht. Im Moment wohnt sie in einer Ferienwohnung im Dorf. Ihr Wunsch ist, auf Dauer wieder eine eigene Wohnung zu beziehen. «Am liebsten im Quartier Städtli in Engi, wo ich zuvor wohnte», meint sie lächelnd.

«So ein Brand ist einschneidend und schmerzhaft», sagt Brandt nochmals. Umso mehr freue sie sich, Marta Sprinzova und der Familie Anderegg jetzt die eingegangenen Spenden zu überweisen.

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