132 Jahre Imkerverein Davos
Aufgrund der Pandemie konnten in den letzten zwei Jahren verschiedene Vereinsaktivitäten nicht durchgeführt werden. Deshalb feiert der Imkerverein Davos in diesem Jahr nicht sein 130-, sondern sein 132-jähriges Bestehen.
Aufgrund der Pandemie konnten in den letzten zwei Jahren verschiedene Vereinsaktivitäten nicht durchgeführt werden. Deshalb feiert der Imkerverein Davos in diesem Jahr nicht sein 130-, sondern sein 132-jähriges Bestehen.
In all diesen Jahren gaben Generationen von Imkern ihr Bestes zum Wohle der Bienen, zur Herstellung verschiedener Bienenprodukte und indirekt zum Erhalt der Pflanzenvielfalt in der Landschaft Davos.
Alles fing Mitte des 19. Jahrhunderts in Monstein mit ein paar Bienenvölkern des damaligen Pfarrers Johann Bernhard an. Inzwischen gibt es in der Landschaft Davos über 20 Imkerinnen und Imker. Sie besitzen rund 200 Bienenvölker, die an verschiedenen Standorten zwischen dem Laret und Wiesen verteilt sind. In den Sommermonaten kommen noch einige hundert Bienenvölker aus dem Unterland dazu, die von Wanderimkern ins Dischma, Sertig und Flüelatal gebracht werden, um Berghonig zu produzieren.
Imkern liegt im Trend. Doch die Verantwortung, die mit der Haltung von Bienen übernommen wird, ist nicht zu unterschätzen. Für eine erfolgreiche Bienenhaltung braucht es theoretische und praktische Kenntnisse, die unter anderem an Kursen am Plantahof in Landquart und an Workshops bei Bienenständen vor Ort erworben werden können.
Veranstaltungen für die Öffentlichkeit
Der Imkerverein Davos möchte dieses Jahr Interessierten die Welt der Bienen und die Faszination an der Imkerei etwas näherbringen. Vorgesehen sind dabei eine Reihe von Texten in der DZ, offene Bienenhäuser und Referate. Für aufmerksame Leser und Leserinnen gibt es Ende Jahr einen Wettbewerb und dabei auch etwas zu gewinnen.
Landwirtschaft und Biodiversität
Die Bienen sind ein Gradmesser für den Zustand der Umwelt. Sie sind angewiesen auf ein vielfältiges Nahrungsangebot. Doch in ihrem Wirkungsraum kommen sie auch mit Schadstoffen in Kontakt. Dieses Thema wird Veronika Stöckli im Mai in der DZ aufnehmen, und im August wird Andreas Müller im Schulhaus Bünda zum Thema «Wildbienen» referieren.
Offene Bienenhäuser
Die Arbeit des Imkers im Jahresverlauf ist vielfältig. Sie beginnt im Frühling mit der Futterkontrolle, der Kontrolle des Gesundheitszustandes und dem Einengen/Erweitern der Völker. Im Sommer stehen die Schwarmkontrolle und Bildung von Jungvölkern, die Ernte und Verarbeitung der Bienenprodukte sowie die Reduktion der Varroamilben und Fütterung der Bienen an. Im Herbst erfolgt das Einschmelzen alter und die Erstellung neuer Waben, die Vermarktung der Bienenprodukte und die Winterbehandlung der Bienen. Um einen Einblick in dieses Handwerk zu geben, öffnen Heini und Jeanette Heusser im Dorf sowie Andreas Palmy, Werner Hochholdinger und Marcus Caduff in Wiesen im Juni ihre Bienenhäuser.
Bienenprodukte und Apitherapie
Die Bienenvölker sind heute grösser als noch Ende des letzten Jahrhunderts. Ein Grund hierfür dürfte sicher auch die Klimaerwärmung sein. Dies zeigt sich auch in steigenden Honigerträgen. Neben Honig gibt es jedoch noch weitere Bienenprodukte, wie Gelée Royal, Pollen, Propolis, etc., die mit Erfolg in der Medizin eingesetzt werden. Zu diesem Thema wird Peter Gallmann im Juni ein Referat im Schulhaus Bünda halten, und Marcus Caduff berichtet im Juli in der DZ darüber.
Bienengesundheit
Bei allen Erfolgen bezüglich Volksstärke und Herstellung von Bienenprodukten ist es in den letzten Jahrzehnten schwieriger geworden, Bienen zu halten, denn Bienenkrankheiten setzen den Tieren stark zu. Das führt zur Frage, wie es den einzelnen Völkern auf den zahlreichen Bienenständen in der Landschaft Davos geht. Beantworten wird sie Heini Heusser im September in der DZ.
Wussten Sie, dass:
die Honigbiene nach Rind und Schwein als Nutztier an dritter Stelle steht?
in einem Bienenvolk im Winter bis zu 10 000 und im Sommer bis zu 30 000 Bienen leben?
80 Prozent aller Blütenpflanzen von Insekten bestäubt werden, davon 85 Prozent von Honigbienen?
Bienen für ein Kilo Honig ungefähr 1.5 Millionen Blüten besuchen und dafür etwa 100 000 Kilometer, also 2.5 Mal, um die Erde fliegen?
jedes Bienenvolk über 100 Kilogramm Honig pro Jahr produziert und hierzu bis zu 300 Kilogramm Nektar erforderlich ist?
jedes Bienenvolk pro Jahr etwa 30 Kilogramm Pollen und 30 Liter Wasser einträgt?
vom Imker nur etwa 10 bis 30 Kilogramm Honig pro Volk geerntet werden?
der Wert der Blütenbestäubung durch Honigbienen etwa 10- bis 30-mal grösser ist als der Honigertrag?
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