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Alpschafe werden dem Wolf «auf Silbertablett» serviert

Der Schweizer Tierschutz (STS) fordert, dass Alpschafe besser beaufsichtigt werden. Manche Schafe würden dem Wolf geradezu «auf dem Silbertablett» serviert, kritisiert der STS in seinem Bericht «Schafsömmerung 2015».

Südostschweiz
03.02.15 - 15:52 Uhr

Bern. – Der STS besuchte im vergangenen Jahr mehrere Alpen in den Kantonen Bern, Wallis, St. Gallen und Tessin. Viele der ungeschützten Herden hätten sich in sehr steilem Gelände und im Streifgebiet von Wölfen befunden, teilte der STS am Dienstag mit. Auch seien hinkende Tiere beobachtet worden.

Nicht beaufsichtigt

Mehr als die Hälfte der 200 000 Schafe, die den Sommer auf den Schweizer Alpen verbringen, würden überhaupt nicht beaufsichtigt, schreibt der STS, der seit Jahren einen besseren Schutz der Alpschafe fordert. Erst im Dezember hatte der STS deswegen eine Petition lanciert.

Würden die Schafherden besser beaufsichtigt, könnten kranke und verletzte Tiere rechtzeitig gefunden, behandelt oder von ihrem Leiden erlöst werden, argumentiert der STS. Auch die Gefahr, dass Schafe auf der Alp «vergessen» gingen, könne dadurch praktisch gebannt werden.

4000 Schafe verenden jährlich

Der STS hatte Wanderer im Herbst dazu aufgerufen, «vergessene» Schafe zu melden. Dadurch habe nach dem Alpabtrieb ein «gutes Dutzend» zurückgelassene Schafe den zuständigen kantonalen Veterinärämtern gemeldet werden können, heisst es in der Medienmitteilung vom Dienstag.

Nach Angaben des STS verenden jährlich rund 4000 Schafe auf Schweizer Alpen – etwa wegen Stürzen, Krankheiten oder Blitz- und Steinschlag. «Nur rund 200 davon, fast alle in ungeschützten Herden, gehen auf das Konto von Wölfen», schreibt der STS. (sda)

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