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«Special Olympics»: Training auf Davoser Eis

Die «Special Olympics» werfen ihre Schatten voraus. Die Weltwinterspiele für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung finden zwar erst im März 2025 in Italien statt, das Team aus der Schweiz befindet sich aber schon jetzt in der Vorbereitung.

Davoser
Zeitung
28.04.24 - 12:00 Uhr
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Das gesamte Team der Schweiz für die Special Olympics.
Das gesamte Team der Schweiz für die Special Olympics.
zVg
Am vergangenen Wochenende machte es Station in Davos und St. Moritz.

Am Samstag trainierten alle 39 Athletinnen und Athleten in ihren jeweiligen Sportarten: Die Trainings für Ski alpin, Snowboard, Langlauf, Schneeschuhlaufen, Unihockey und Tanzsport fanden in St. Moritz statt, die Sportlerinnen und Sportler der Disziplinen Eisschnelllauf und Eiskunstlauf absolvierten ihre Trainingseinheiten in Davos. Dort wurden sie von der früheren Eiskunstläuferin Sarah van Berkel betreut. Mit ihrem Wissen aus einer langjährigen Karriere im Spitzensport konnte sie wertvolle Tipps weitergeben.

Das Team Schweiz besteht aus 68 Teilnehmern. 39 Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung, 21 Coaches und acht Staffmitgliedern. «Für die Schweizer Delegation ist es ein bedeutender Meilenstein und eine einzigartige Gelegenheit, ihr Land beim weltweit grössten sportlich-humanitären Anlass zu vertreten», sagt Irene Nanculaf von «Special Olympics Switzerland». «Die Teilnahme an den Weltwinterspielen ist nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Gelegenheit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und über die Grenzen hinaus zu gehen.»

Die ehemalige Eiskunstläuferin Sarah van Berkel zeigte Silja Horber auf dem Davoser Eis, wie die einzelnen Übungen aussehen sollen.
Die ehemalige Eiskunstläuferin Sarah van Berkel zeigte Silja Horber auf dem Davoser Eis, wie die einzelnen Übungen aussehen sollen.
zVg

Intensive Vorbereitung

Das Team Schweiz werde nach den ersten Delegationscamps in St. Moritz und Davos nun gut zehn Monate lang auf dieses Abenteuer vorbereitet. «Die Sportlerinnen und Sportler werden die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten auf der globalen Bühne zu demonstrieren, Anerkennung zu erhalten und sich sportlich und mental enorm weiterzuentwickeln», ist sich Nanculaf sicher. Drei neue Sportarten (Eiskunstlauf, Tanzsport und Eisschnelllauf) sind bei «Special Olympics Switzerland» bisher keine offiziellen Wettkampf-Sportarten, stehen jedoch an Weltspielen der weltweit grössten Sportbewegung für Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Programm. Im Hinblick auf die «World Winter Games», die im März 2029 in der Schweiz stattfinden (die sportlichen Wettkämpfe werden im Kanton Graubünden ausgetragen), werden diese Disziplinen nun auch in der Schweiz gefördert und ins Angebot aufgenommen. «Für die Veranstaltung in Italien 2025 ist deshalb erstmals ein kleines Team für diese Sportarten ausgewählt worden», so Nanculaf. Die Schweiz wird ausserdem in den Sportarten Ski alpin, Snowboard, Langlauf, Schneeschuhlaufen und Unihockey antreten.

Sowohl für die Coaches als auch die Athletinnen und Athleten ist die Teilnahme an Weltspielen eine Herausforderung. Für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung ist es besonders anspruchsvoll, mit dem gedrängten Tagesprogramm, anderen Sprachen, vielen Menschen und neuen Eindrücken umzugehen. Beim ersten Treffen in St. Moritz und Davos erhielten alle ein Medien- und Social-Media-Training, es wurden Bilder und Videos für die Kommunikation aufgenommen und alle Delegationsmitglieder wurden für die Sportaus­rüstung und Delegationskleidung ausgemessen.

Prominente Coaches

Am Samstag wurden die ersten Trainings in allen Sportarten durchgeführt. Der frühere Skirennfahrer Marc Berthod und die ehemalige Eiskunstläuferin Sarah van Berkel begleiteten die Athletinnen und Athleten im Training und gaben wertvolle Tipps. Fabian Höhener, der im Short Track antreten wird, meinte: «Die Teilnahme bedeutet mir sehr viel. Ich freue mich, Menschen aus der ganzen Welt zu treffen und darauf, etwas zu erreichen. Ich bereite mich nun vor, indem ich so viel wie möglich Schlittschuhlaufen und andere Sportarten ausüben werde.» Und Silja Horber, Teilnehmerin beim Eiskunstlauf: «Special Olympics gefällt mir, weil jeder ganz gross etwas erreichen kann. Egal, wie die Vorgeschichte ist. Meine Idole sind Sarah Meier und Stéphane Lambiel. Ich bin sehr zielfokussiert und mein Kämpfergeist macht mich speziell.»

Fabian Höhener, der im Short Track antreten wird, mit seinem Coach Martin Hänggi.
Fabian Höhener, der im Short Track antreten wird, mit seinem Coach Martin Hänggi.
zVg
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