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«Wir bringen uns aktiv ein»

Am vergangenen Freitag trafen sich die Mitglieder des Vereins Zweitwohnungsbesitzer Region Davos (VZD) im Hotel Alpengold zur Generalversammlung.

Barbara
Gassler
29.02.24 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit
Der Vorstand des VZD mit (v.l.): Michael Werner, Reto Baruffol, Nicole Meier, Rolf Widmer, Georg Nägeli, Christoph Locher und Jürg Pfenninger.
Der Vorstand des VZD mit (v.l.): Michael Werner, Reto Baruffol, Nicole Meier, Rolf Widmer, Georg Nägeli, Christoph Locher und Jürg Pfenninger.
zVg

Mit ihren inzwischen 432 Mitgliedern seien sie ein gut akzeptierter Faktor in Davos, stellte Präsident Reto Baruffol zur Begrüssung fest. Probleme könnten vermieden werden, indem der Verein sich bei den Entscheidungsträgern von Gemeinde, Destination und Bergbahnen einbringe. Vier solche Treffen fanden 2023 statt – und hier brachte Baruffol einen Werbespot für neue Vorstandsmitglieder für den Verein ein: «Nirgends erhält man früher und bessere Informationen als da.» Der VZD beteilige sich ausserdem in verschiedenen Gremien, fuhr er in seinem Jahresbericht fort. Es sind dies das Forum Prättigau/Davos, wo es um die regionale Standortentwicklung gehe, aber auch das City Management Board, wo die geforderte Aufwertung der Promenade noch nicht gelungen sei. «Der Detailhandel serbelt.» Weiter stellte Baruffol fest, dass sie – die Zweitheimischen – öfters als Ursache verschiedener regionaler Herausforderungen gesehen würden. Doch indem sie sich aktiv einbrächten, versuche der VZD klar zu machen, dass sie auch Teil der Lösung seien. In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, dass Zweit- und Ferienwohnungen schweizweit ein Viertel der touristischen Wertschöpfung erbrächten. «In Davos, wo es mehr Zweit- und Ferienwohnungen als Erstwohnungen gibt, wird es wohl entsprechend mehr sein», sagte Baruffol und verwies auf eine 2013 erarbeitete Studie, in der diesem Segment in Davos eine Wertschöpfung von mehr als 250 Millionen Franken pro Jahr zugeschrieben wird.

Wiederholung wegen Erfolges

Nichts Aufregendes konnte Kassier Michael Werner zu den Finanzen berichten: «Dank Mitgliederzuwachs und Partnerbeiträgen konnten wir das Budget leicht übertreffen.» Doch auch die Ausgaben seien gestiegen. Dennoch würden sie mit einem kleinen Gewinn abschliessen, und im Budget für das laufende Jahr seien etwas höhere Beträge für Mitgliederaktivitäten vorgesehen. Mit Applaus verabschiedete die Versammlung die Ge-schäfte. Wichtig ist für den VZD auch der Kulturplatz, an dem er sich jährlich mit einem Betrag von 10 000 Franken beteiligt. Mit Georg Nägeli vertritt ein Vorstandsmitglied den Verein in der Führung des Kulturplatzes. Er berichtete von zahlreichen erfolgreichen Angeboten, wie ­etwa das Festival Alpine Music Davos, das wegen Erfolg dieses Jahr weiter­geführt werde.

Beraten und Begleiten

Nach Abschluss der statutarischen Geschäfte kamen verschiedene Gäste zu Wort. Den Anfang machte Beat Villiger in seiner Funktion als Verwaltungsratsmitglied des Spitals Davos. Er pries dieses als bestes Spital in einer Tourismusgemeinde an und verwies auf die Kooperationen, die mit verschiedenen Kliniken im Unterland eingegangen worden sei. «Im Notfall bedeutet das, dass Sie rasch in Davos diagnostiziert und operiert werden, die Weiterbehandlung aber bequem von zu ­Hause aus erfolgen kann.» Doch auch bei Operationsvorbereitungen würden sie auf Zusammenarbeit setzen. «Davos Sports and Health» biete sich auch an für alle, die sich gerne bewegten. «Unsere Stärke ist das Beraten und Begleiten.»

In seinem inzwischen zur Selbstverständlichkeit gewordenen Referat berichtete Landammann Philipp Wilhelm über die Pläne der Gemeinde. Die Gesamtplanung schreite gut voran, sagt er und versicherte den anwesenden Zweitwohnungs­besitzenden, dass die Gemeinde Davos keineswegs vorhabe, Extrasteuern auf ihren Immobilien zu erheben. Vielmehr setze Davos auf die Produktion von Erstwohnungen. Er verschwieg aber nicht, dass dabei auch auf private Initiativen gesetzt werde.

100 Millionen für die Beschneiung

Erwartet wird an einer GV des ZVD inzwischen auch ein Auftritt von Reto Branschi, Direktor von DDO, und Vidal Schertenleib, CEO Davos Klosters Bergbahnen. «Eine kürzlich durchgeführte Analyse bestätigt die bisherige Strategie der Destination», sagte Ersterer. «Nun werden Optimierungen in Angriff genommen.» Interessante Zahlen hatte er zu den Anreisegewohnheiten der Zweitheimischen, von denen 89 Prozent das Privatauto nutzen würden. Grosses Lob hatte Branschi für die DKB, die 100 Millionen Franken in die Beschneiung investiert hätten. «Dies ohne Steuergelder in Anspruch zu nehmen.» Nach dieser Vorlage schob Schertenleib noch weitere Zahlen zu den Bergbahnen nach und sprach ebenfalls die Wohnungssituation an. «Im Jahr, als das WEF abgesagt wurde, hatten wir plötzlich unzählige Angebote für Personalwohnungen.» Auf die Frage aus dem Plenum, warum der Winterwanderweg von Ischalp zur Clava­deleralp aufgehoben worden sei, antworte Schertenleib, dass dieser wegen der neuen Piste nicht mehr angelegt werden könne. «Wir arbeiten daran, 2025 einen Weg um den neuen Speichersee realisieren zu können.» Zur Zukunft der Pischa befragt, liess er offen, ob und in welcher Form diese nach Ablauf der Betriebs­bewilligung erneuert werde.

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