×

Spuren von zwei Wölfen im Gebiet Klosters

Aktuell leben mindestens elf Wolfsrudel auf dem Kantons­gebiet von Graubünden. Dabei gab es einige Veränderungen in Rudelzusammensetzung und Präsenz in einzelnen Regionen gegenüber der Situation am Ende des Kalenderjahres 2023, wie der aktuelle Bericht über Grossraubtiere des Amts für Jagd und Fischerei aufzählt.

Davoser
Zeitung
06.05.24 - 12:00 Uhr
Klima & Natur
Während über die Wolfsrudel und die Einzelwölfe im Kanton vieles bekannt ist, gingen im 1. Quartal 2024 keine gesicherten Bärennachweise beim Amt für Jagd und Fischerei ein.
Während über die Wolfsrudel und die Einzelwölfe im Kanton vieles bekannt ist, gingen im 1. Quartal 2024 keine gesicherten Bärennachweise beim Amt für Jagd und Fischerei ein.
Das Gebiet des Lenzerhornrudels erstreckt sich nach aktueller Kenntnis über Teile der Gemeinden Scharans und Domleschg, das Hochtal der Lenzerheide, das Schanfigg südlich der Plessur bis zum Gebiet der Gemeinde Albula/Alvra. In der Regulationsperiode 2023/2024 wurden vier Wölfe durch die Wildhut erlegt: zwei Jungtiere (M394, F198) und zwei subadulte Wölfe (F157, M333). Bei M333 handelt es sich jenen Wolf, welcher im Herbst 2023 in der Gemeinde Churwalden nachweislich Herdenschutzmassnahmen umgangen hatte.

Was das Muchettarudel betrifft, so erstreckt sich dessen Territorium über das Gebiet der Gemeinden Bergün, Filisur, Schmitten und im Süden der Gemeinde Davos bis Davos Monstein. Am 13. Januar diesen Jahres musste die Leitwölfin des Muchettarudels, F11 (geboren 2013 im Calandarudel) aufgrund ihres schlechten körperlichen Zustandes durch die Wildhut erlegt werden. Mehrere Nachweise von maximal vier Wölfen im März 2024 weisen aber auf das Weiterbestehen des Rudels hin.

Mehrere Sichtungen

Anhand genetischer Nachweise ist bekannt, dass das Territorium des Glattwangrudels das Vorderprättigau südlich der Landquart bis etwa auf die Höhe von Klosters-Serneus sowie das Schanfigg nördlich der Plessur bis etwa Langwies umfasst. Im 1. Quartal 2024 gingen mehrere Hinweise über Sichtungen von mindestens zwei Wölfen ein.

Das Territorium des Jatzhornrudels erstreckt sich über das gesamte Gemeindegebiet von Davos. Ein im Jahr 2023 ge­borenes Jungtier (F206) wurde am 9. Dezember 2023 bei Scuol vom Zug erfasst und tödlich verletzt. Es handelt sich dabei um eine sehr frühe weiträumige Abwanderung eines Jungtieres von seinem Rudel. Ein weiteres Jungtier (M385, geb. 2023) wurde im Januar 2024 während seiner Abwanderung im Gemeindegebiet Luzein genetisch nachgewiesen.

Was Wolfspaare und Einzelwölfe betrifft, so wurden auf dem Gebiet der Gemeinde Klosters im 1. Quartal 2024 Spuren von mindestens zwei Wölfen gefunden. Das im September 2023 nachgewiesene männliche Tier, M307, wurde im Januar 2024 erneut genetisch nachgewiesen. Aufgrund der fehlenden Nachweise des seit 2021 ansässigen Rüden M184 ist unklar, ob dieser sich noch im Gebiet befindet. Der DNA-Nachweis eines weiblichen Tieres fehlt nach wie vor.

Besenderung gelungen

Am 11. März 2024 gelang auf dem Gemeindegebiet Medel (Lucmagn) die Besenderung eines weiblichen Wolfs des Stagiasrudels. Die genetische Identifikation dieses Wolfes ist noch ausstehend. Am 19. Februar 2024 wurde am Heinzenberg ein GPS-Halsband durch eine Privatperson gefunden. Der schon länger ausgefallene Sender stammt von M125, dem ehemaligen Leitwolf des Stagias­rudels, welcher Anfang 2023 vom Stagiasrudel in das Gebiet des Beverinrudels gewechselt hatte. Der Sender wurde noch im 2023 durch einen automatisch aus­gelösten Löse-Mechanismus abgeworfen. M125 wurde im Rahmen der Wolfsregulation des Beverinrudels Ende letzten Jahres erlegt.

Im 1. Quartal 2024 gingen beim Amt für Jagd und Fischerei keine gesicherten Bärennachweise ein, dafür rund 240 Luchsnachweise. Der Grossteil der Hinweise stammt aus den Verbreitungsgebieten Calanda, Surselva, Safiental, Heinzenberg, Schamserberg, der Gemeinde Rheinwald sowie dem Bergell und dem Unterengadin. Zudem gingen im 1. Quartal 2024 fünf bestätigte Goldschakalnachweise ein. Drei der Nachweise stammen aus dem Engadin, deren zwei aus der Surselva. Weitere drei Nachweise aus dem Raum Davos und dem Unterengadin konnten bislang nicht überprüft oder ­bestätigt werden.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Klima & Natur MEHR