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Eine Anleitung für ein gelungenes Krimidinner

Ein Mord, viele Verdächtige und grosser Hunger: Die «Büwo» traf sich zum Krimidinner. Das sind die Tipps zum Rätselspass.

Bündner Woche
15.02.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Ein Toter im Wohnzimmer: Das kann beim Krimidinner passieren.
Ein Toter im Wohnzimmer: Das kann beim Krimidinner passieren.
Cindy Ziegler

Das Spiel

Krimidinner sind immer gleich aufgebaut und im Prinzip schnell erklärt. Sobald das Spiel gekauft und die Gäste bekannt sind, verteilt der Gastgeber oder die Gastgeberin die Rollen auf. Das kann nach dem Zufallsprinzip geschehen oder man entscheidet sich bewusst, welche Rolle zu wem passt. Wenn viele am Tisch sitzen, die noch nie ein Krimidinner gespielt haben, lohnt sich vielleicht Letzteres. Übrigens können die meisten Männerrollen auch in weiblicher Form gespielt werden – oder umgekehrt. Essenziell ist so oder so die richtige Kostümierung (siehe «die Verkleidung»). Es macht durchaus Sinn, die Einladungen mit genügend zeitlichem Abstand zum Krimidinner zu verschicken, sodass alle Gäste Zeit haben, sich auf den Abend vorzubereiten. Bei den meisten Spielen weiss man vor dem Dinner nicht viel über die anderen Gäste und auch nicht viel über die eigene Rolle. Das wird sich dann im Spielverlauf ändern.

Irgendwann ist er da. Der grosse Abend. Und man findet sich zusammen. Es kann ratsam sein, sich schon in den Rollen zu begrüssen, um sich daran zu gewöhnen. Tisch- oder Namenskärtchen helfen übrigens sehr. Schön ist auch, wenn die Spielstätte und der Esstisch dem Setting des Spiels entsprechend dekoriert sind. Spielt das Krimidinner in Bella Italia? In einem Chalet in den Bergen? Oder doch in einem Zug? Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Auch Dekorationen, die einen Tatort symbolisieren, machen das Drumherum authentisch.

Das Krimidinner, welches die «Büwo» gespielt hat, spielte übrigens im tiefsten Bayern. Franz, der Knecht, wurde mit einer Axt ermordet. Nur wer hat das getan? Seine Freundin, die Resi? Der Bauer Alois, dessen Sohn Xaver oder doch die Tochter Toni? Und was ist mit dem Bruder des Bauerns? Dem geschäftigen Ludwig? Oder dessen Freundin, der luxusverwöhnte Charlene? Wie stand der Knecht, der «oide Sepp», zum Toten? Oder war es doch die neue, blutjunge Frau des Bauerns, Ludmilla? Schnell wird klar. Alle hätten einen Grund gehabt, Franz zu töten. Über mehrere Runden wird immer mehr zum Mord und zu den Motiven bekannt. Jetzt heisst es gut zuhören, kombinieren und sich selbst geschickt aus dem Schussfeld nehmen. Besonders dann, wenn in den Unterlagen steht «Du bist der Mörder oder die Mörderin».

Noch ein Tipp: Wer hat tatsächlich ein wasserdichtes Alibi? Es gilt, wichtige Hinweise über mehrere Runden im Kopf zu behalten. Je nachdem kann es hilfreich sein, sich Notizen zu machen und nachzuhaken.

Kostümiert: Zum Spiel gehört auch, dass sich den Rollen entsprechend verkleidet wird.
Kostümiert: Zum Spiel gehört auch, dass sich den Rollen entsprechend verkleidet wird.

Die Verkleidung

Ein gelungenes Krimidinner steht und fällt mit der Verkleidung der Gäste. Je mehr ihnen die zugeteilte Rolle abgekauft wird, desto spassiger wird das Spiel. Und desto einfacher ist es, in die Rollen zu kommen. Meist steht schon in der Einladung, wie sich die Person im Spiel gerne kleidet. Elegant? Sexy? Lumpig? Alles lässt Spielraum offen und gibt Platz für eigene Ideen. Vielfach reicht, was man selbst im Kleiderschrank hat. Oder man fragt innerhalb der Familie oder bei Bekannten nach. Auch Brockenhäuser sind gute Orte, um auf Kostümjagd zu gehen. Dazu kommen Frisuren, Schminke und Accessoires. Trägt die Rolle einen Vollbart oder einen Schnauz? die Nebst Bärten und Schnäuzen zum Aufkleben, kann man sie sich auch aufmalen. Mit Fasnachtsschminke, Kajal oder Lidschatten zum Beispiel. Auch Falten können damit ins Gesicht gezeichnet werden. Im Handel gibt es Haarspray, das die Haare einmalig grau färbt und Brillen mit Fensterglas. Ihr seht, bei der Verkleidung gibt es kein zu viel. Und wer weiss, vielleicht kann das Kostüm ja auch gleich noch für die Fasnacht gebraucht werden.

Den Magen füllen: Wie der Name schon sagt, gehört zum Krimidinner auch ein Menü, das zum Motto passt.
Den Magen füllen: Wie der Name schon sagt, gehört zum Krimidinner auch ein Menü, das zum Motto passt.

Das Essen

Bei einem Krimidinner ist auch das Essen von grosser Bedeutung. Es muss die Bäuche ebenso füllen, wie die Hinweise den Kopf. Bei der Menüplanung gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten. Erstens, und das wird meist im Spielbeschrieb empfohlen, ein dreigängiges Menü. Nach jedem Gang folgt eine neue Runde. Diese Variante hat den Vorteil, dass sich die Gäste voll und ganz auf das Spiel konzentrieren können. Und wenn gegessen wird, auf das Essen.

Die Schwierigkeit ist genau dieselbe. Bleibt man beim Essen in den Rollen? Oder fällt man in die eigene Person zurück und muss mit jeder Runde wieder neu in die Rolle finden? Das In-der-Rolle-Bleiben fällt bei der zweiten Variante einfacher. Bei einer Tavolata bringen bestenfalls alle etwas mit und das Essen kommt von Anfang an auf dem Tisch. Fingerfood und Nervennahrung. Das Tolle daran? Alle sind von Anfang bis am Schluss gleichermassen am Spiel beteiligt und niemand muss vom Tisch aufstehen, um das Essen aus dem Ofen zu nehmen. Die Runden zu Timen ist bei dieser Art jedoch schwieriger. So oder so ist es schön, wenn das Essen zum Thema des Spiels passt.

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