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Mit einem Davoser Laser wird die Lawinengefahr besser eingeschätzt

Das Davoser SLF entwickelt ein Lasersystem, mit dem die Gefahr von Lawinen rund um Verkehrswege besser eingeschätzt werden kann. Damit sollen unter anderem Schienen und Strassen weniger lang gesperrt werden müssen.

Südostschweiz
30.07.24 - 10:58 Uhr
Wirtschaft
Eine Lawine hat eine Strasse verschüttet. Neuartige Laser-Messsysteme des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF sollen die Beurteilung der Lawinengefährdung von Verkehrswegen verbessern. (Archivbild)
Eine Lawine hat eine Strasse verschüttet. Neuartige Laser-Messsysteme des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF sollen die Beurteilung der Lawinengefährdung von Verkehrswegen verbessern. (Archivbild)
Bild Keystone / Urs Flueeler

Die Ergebnisse seien nach dem ersten Testwinter vielversprechend, teilte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos am Dienstag mit. Mit zwei Geländescannern abseits der Pisten des Jakobshorn-Skigebiets wurde ein bekanntes Lawinengebiet beobachtet, ein Nordhang.

Die Laserscanner liefern mit Daten direkt aus den potenziellen Anrissgebieten von Lawinen bessere Grundlagen für die Beurteilung, ob Strassen oder Schienen wegen Lawinengefahr gesperrt werden sollen. Bisher basieren solche Entscheide auf Wetter- und Schneedaten, dem Lawinenbulletin, lokalen Beobachtungen und auf der persönlichen Erfahrung der Beteiligten.

Stündliche Überwachung

Die Laserscanner messen nun auch, wie die Schneehöhen im Lawinengebiet verteilt sind. Die Geräte messen stündlich und auf den Dezimeter genau. Mit rund 30’000 Schweizer Franken für zwei Messstationen sind die Kosten zudem vergleichsweise tief.

Oberhalb von Davos: SLF-Forscherin Pia Ruttner-Jansen besucht ihre Messstation für Wartungsarbeiten.
Oberhalb von Davos: SLF-Forscherin Pia Ruttner-Jansen besucht ihre Messstation für Wartungsarbeiten.
Bild Roman Oester / SLF

Verwendet werden sogenannte LiDAR-Geräte, wie sie auch in der Automobilindustrie für Fahrerassistenzsysteme zum Einsatz kommen. Sie messen mit Laserimpulsen die Distanz zu Objekten und die von ihnen zurückgestrahlte Intensität des Lichtstrahls.

«Es zeigt sich schon jetzt das hohe Potenzial des Systems», wird SLF-Geomatikerin Pia Ruttner-Jansen in der Mitteilung zitiert. Im kommenden Winter will sie ihre Resultate erweitern und plant zusätzliche Messstationen an einem zweiten Ort. Diesmal soll es möglichst ein Südhang sein.

Alle Informationen rund um den Laser sind hier zu finden.

 (red/sda)

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