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Schulterschluss mit den grossen Hochschulen

Forschung ist ein wichtiger Teil der Davoser Wirtschaftslandschaft. Davon zeugt nicht zuletzt die Academia Raetica. Obwohl sie sich für die Wissenschaft in ganz Graubünden einsetzt, hat sie doch ihren Sitz in Davos. Und hier wird auch die Erneuerung der Partnerschaft mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETHZ) und der Universität Zürich (UZH) zelebriert.

Barbara
Gassler
05.05.22 - 07:05 Uhr
Wirtschaft
Joël Mesot und Britta Allgöwer bei der Vertragsunterzeichnung.
Joël Mesot und Britta Allgöwer bei der Vertragsunterzeichnung.
zVg ETH Zurich / Andreas Eggenberger

Mit dem «Rethinking Living Pavilion» weilt die ETH gegenwärtig in Davos. Am Rand des WEF lädt die Hochschule ein zu verschiedenen Sessionen, die sich alle in irgendeiner Form mit der Zukunft beschäftigen. So etwa am Dienstag, 24. Mai, von 14 bis 17 Uhr, zu «the Future is Hybrid» wo es um die zukünftige Universität und lebenslanges Lernen geht. Oder am Mittwoch, 25. Mai, zwischen 14 und 15 Uhr in «The House That Owns Itself», wo die Blockchain-Technology erklärt werden soll.

Bei dem am Montag unterzeichneten «Memorandum of Understanding» (MoU) geht es hingegen um die unmittelbare Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und den wissenschaftlichen Instituten in Graubünden sowie um die Fortsetzung eines 2013 unterzeichneten MoU. Die Verbindungen zwischen den in Davos tätigen Instituten SIAF sowie PMOD und den Zürcher Hochschulen sind zwar schon eng und gut. Das SLF ist sogar ein Teil der ETH, und weitere enge Beziehungen bestehen. Dennoch kann und soll die Zusammenarbeit noch vertieft werden, betont Barbara Haller Rupf, Geschäftsführerin der Academia Raetica. Als Ziel wird dabei zuerst einmal die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses genannt. Ein Wunsch wäre es, allen Doktorierenden und Post-Doktorierenden den Zugang zu den überfachlichen Kursen der beteiligten Partner zu ermöglichen. Bei solchen kann es etwa um den Umgang mit wissenschaftlichen Daten gehen, oder es werden Führungsthemen analysiert. Entstehen soll so ein Netzwerk, das aus Sicht der Academia Raetica die Attraktivität des Forschungs- und Ausbildungsplatzes wahren und ausbauen soll. Dabei sollen die Kurse sowohl physisch als auch digital stattfinden, wobei man auf die während Corona gemachten Erfahrungen abstellt, um zu entscheiden, was sinnvoll und machbar ist. Für Britta Allgöwer, Präsidentin der Academia Raetica, ist die Zusamenarbeit mit den beiden renommierten Hochschulen eine grosse Freude, die perfekt zusammenpasse, stellte sie anlässlich der Vertragsunterzeichnung fest. «Schliesslich ist die Academia Raetica noch eine relativ junge Institution.»

Zwei Leuchttürme

Ein weiteres Ziel ist die Vernetzung der Institutionen für gemeinsame Forschungsprojekte. Dazu gehören auch die beiden Leuchtturmprojekte im Kanton Graubünden: Das ist zum einen das beim SLF bereits geschaffene Forschungszentrum zur Untersuchung von Klimawandel, Extremereignissen und Naturgefahren im alpinen Raum CERC. Für dieses stellte ETH-Präsident Joël Mesot am Montag zwei Professuren in Aussicht. Die ETH arbeite vor allem mit den Kantonen Basel, Tessin und eben Graubünden eng zusammen. «Denn wir brauchen eine kritische Grösse, um den Unterschied zu machen.» Das ist aber auch das mit Standort Davos geplante Forschungszentrum im Bereich «Gesundheit und Life Science». Beide Institute sollen translationale Forschung betreiben. Will heissen, deren Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung sollen möglichst ohne Umwege in anwendbare Massnahmen oder Therapien übersetzt werden können.

Der wissenschaftliche Hub

Schliesslich und nicht zuletzt geht es um eine gemeinsame Kommunikation gegen innen wie aussen. Will heissen, die Partner informieren ihre Mitarbeitenden und Mitglieder über Projekte und unterstützen einander bei der Öffentlichkeitsarbeit. Speziell wenn es um Forschung mit Bezug zum Alpenraum geht. Oder in Davos im Speziellen. Das bemerkte Landammann Philipp Wilhelm: Er stelle mit Freude fest, dass zurzeit alle Institute in irgendeiner Form sich zu vergrössern suchten. «Wir sind auf dem Weg zu einem noch bedeutenderen Wissenschafts- und Forschungs-Hub.»

Die Veranstaltungen sind hier zu finden.

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