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Neue Zentren und Verlust: PDGR ziehen Bilanz von 2022

Die Psychiatrischen Dienste Graubünden haben auf das vergangene Jahr zurückgeblickt. Unter anderem wurden drei neue Psychiatriezentren eröffnet. 

Südostschweiz
04.06.23 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Durchwachsenes Jahr: Die Psychiatrischen Dienste Graubünden eröffneten im vergangenen Jahr neue Standorte, schlossen das vergangene Jahr aber mit einem Verlust ab. 
Durchwachsenes Jahr: Die Psychiatrischen Dienste Graubünden eröffneten im vergangenen Jahr neue Standorte, schlossen das vergangene Jahr aber mit einem Verlust ab. 
Symbolbild Psychiatrische Dienste Graubünden / Nicola Pitaro

Im Fokus des Jahres 2022 sind für die psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR) unter anderem die Eröffnungen dreier neuen Psychiatriezentren gestanden, wie aus einer Medienmitteilung zum Jahresbericht hervorgeht.

Am 1. Januar des vergangenen Jahres öffnete das erste der drei Zentren seine Türen in Ilanz. Im Juli folgte dann die Inbetriebnahme des zweiten Zentrums in Davos, welches die bisherigen PDGR-Standorte Ambulanter Psychiatrischer Dienst Prättigau-Davos, Allgemeinpsychiatrische Tagesklinik Davos und die Regionalstelle Davos der Kinder- und Jugendpsychiatrie zusammenfasst. Ebenfalls im Sommer startete der Betrieb des Psychiatriezentrums Engadin/Südbünden in St. Moritz. 

Weitere finanzielle Mittel für Aufrechterhaltung des Behandlungsangebots

Wie die PDGR schreiben, liegt ein Vorteil von Psychiatriezentren darin, dass es für die Bevölkerung nur noch eine Kontaktstelle für alle psychiatrischen Anliegen aller Altersgruppen in einer Region gibt. Zudem könnten die PDGR ihre Kräfte und Ressourcen zum Wohle der Patientinnen und Patienten sowie zur Stärkung der Wirtschaftlichkeit zusammenführen. Die Zentren decken sich bezüglich ihrer Einzugsgebiete grösstenteils mit den festgelegten Gesundheitsversorgungsregionen im Kanton Graubünden.

Trotz des Zusammenschlusses mit regionalen Zentren resultieren weiterhin Kosten für die ambulanten Angebote und Tageskliniken. Die PDGR sprechen dabei von einer jährlichen Unterdeckung von 3,2 Millionen Franken. Das Ergebnis sei auf die unzureichende Tarifierung der Leistungen und der Tarifstruktur zurückzuführen, schreiben die PDGR weiter. Wenn weiterhin ein qualitativ hochwertiges Behandlungsangebot in den verschiedenen Regionen bestehen solle, seien weitere finanzielle Mittel für dessen Aufrechterhaltung notwendig. 

Hohe Leistungszahlen und dennoch ein Verlust

Zweites Thema des Jahresrückblicks ist ein finanzielles Fazit. Obwohl noch nie zuvor so viele Pflegetage erbracht wurden, konnten die damit verbundenen Ausgaben nicht aufgefangen werden. So weisen die PDGR im Jahr 2022 einen Gesamtverlust von rund 0,7 Millionen Franken aus. Dies bei einem Betriebsaufwand von 113,9 Millionen Franken und einem Betriebsertrag von rund 113 Millionen Franken.

Gemäss PDGR sind rund Dreiviertel der Gesamtkosten Personalaufwendungen. Die Entwicklung dieser Kosten sei einerseits entscheidend für das finanzielle Ergebnis, andererseits aber nicht vermeidbar für eine qualitativ hochstehende Versorgung, heisst es weiter. (paa)

Zahlen aus 2022 auf einem Blick
Insgesamt wurden 83’299 Pflegetage, 20’150 Tageskliniktage, 46’720 Bewohnertage sowie 10 Millionen verrechenbare Taxpunkte generiert. Letzteres beschreibt einen Frankenwert für eine ärztliche Leistung.

Im Gesundheitsbereich betrug die stationäre Bettenbelegung 93,5 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 92,1 Prozent. Der Behindertenbereich erreichte eine Auslastung von 93,4 Prozent und somit rund ein Prozent mehr als im Vorjahr. 

Ende vergangenen Jahres waren rund 1336 Personen für die PDGR tätig, davon 109 in Ausbildung. 

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