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Graubünden ist bei den Reichen und sehr Reichen weiter beliebt

Die reichste Schweizer Familie mit einem Bezug zum Kanton Graubünden liegt laut der «Gold-Bilanz» auf dem sechsten Rang. Dahinter folgen zwölf Milliardäre und neun Mehrfachmillionäre.

Philipp
Wyss
26.11.21 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Magdalena Martullo-Blocher (links) mit ihren Eltern Christoph und Silvia Blocher bleiben in der Rangliste der reichsten Bündner ganz vorne.
Magdalena Martullo-Blocher (links) mit ihren Eltern Christoph und Silvia Blocher bleiben in der Rangliste der reichsten Bündner ganz vorne.
Archivbild Olivia Aebli-Item

Die Pandemie hat den Vermögen der Superreichen nichts anhaben können. Um 115 Milliarden Franken oder um 16,3 Prozent hat das Gesamtvermögen der 300 Reichsten der Schweiz in nur einem Jahr zugenommen. Sie verfügen zusammen über 800 Milliarden Franken. Am meisten Geld besitzen die Gebrüder Jonas, Peter und Mathias Kamprad am Genfersee. Das Vermögen der Ikea-Möbelhändler beträgt wie im Vorjahr 55 bis 56 Milliarden Franken. Dies schreibt das Wirtschaftsmagazin «Bilanz», das in seiner Dezemberausgabe mit dem Titel «Gold-Bilanz» zum 33. Mal die 300 Reichsten der Schweiz aufgelistet hat. Aufnahme in die Liste finden Schweizerinnen und Schweizer mit einem Mindestvermögen von 100 Millionen Franken. Elf Superreiche sind erstmals aufgelistet. Davon niemand aus dem Kanton Graubünden.

Familie Blocher verliert einen Rang

Dennoch ist es dieses Jahr den reichen Menschen mit Wohnsitz in oder Bezug zum Kanton Graubünden gut ergangen. So beträgt das Vermögen der 13 reichsten Menschen in der Schweiz mit einem Bezug zum Kanton Graubünden knapp zehn Prozent des Gesamtvermögens der Schweiz oder zwischen 70 und 80 Milliarden Franken (siehe Grafik). Dazu kommen neun Personen mit Bündner Bezug, die über ein Vermögen in dreistelliger Millionenhöhe verfügen.

In der Kategorie der Reichsten hat das Vermögen der Unternehmerfamilie Blocher dank gutlaufender Geschäfte der Ems-Chemie um vier Milliarden auf 19 bis 20 Milliarden Franken zugenommen. Dennoch verlor die Familie im nationalen Ranking einen Platz und liegt neu auf Rang 6. Der Wert des Ems-Chemie-Aktienpakets der Schwestern Magdalena Martullo-Blocher, Rahel Blocher und Miriam Baumann-Blocher stieg auf 15 Milliarden Franken. Das Vermögen der drei reichsten Schwestern der Schweiz ist in nur einem Jahr um zwei Milliarden gewachsen, heisst es in der «Gold-Bilanz». 

In die Top 7 Graubündens reicht es neben der Familie Blocher Andrey Melnichenko (49). Sein Vermögen beträgt neu 15 bis 16 Milliarden Franken (plus eine Milliarde). Geld, dass der in St. Moritz lebende Weissrusse mit dem Herstellen von Dünger sowie als Energie- und Kohleproduzent verdient hat. Und mit Charlene de Carvalho-Heineken ist auch die 67-jährige Brauereierbin weiterhin auf dem Bündner Podest. Ihr Vermögen beträgt neu 14 bis 15 Milliarden Franken (plus eine Milliarde).

Den «undankbaren» vierten Rang belegen neu die Erben der Reedereidynastie von Stavros Niarchos. Die Söhne Philip und (68) und Spyros (66) Niarchos verwalten in St. Moritz ein Vermögen von dreieinhalb bis vier Milliarden Franken. Sie zählen zu den grössten Grund- und Immobilienbesitzern im Engadin. Auch die Skigebiete Corvatsch, Lagalb, Diavolezza und Furtschellas nennen sie ihr eigen. Dahinter folgen mit den Erben Curt Engelhorn (Pharma und Beteiligungen), der Familie Kipp-Bechtolsheimer (Hotels und Immobilien) und den Erben Thyssen-Bornemisza (Mischkonzern und Kunst) drei je drei bis dreieinhalb Milliarden «schwere» Unternehmer. Ihre Vermögen blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Federer führt die zweite Garde an

Je zweieinhalb bis drei Milliarden Franken verwalten Thomas Flohr (Luxusluftfahrt) und die Familie Kahane (Chemie und Bank). Zwei bis zweieinhalb Milliarden stehen im Bankbüchlein von Georg von Opel (erneuerbare Energien und Beteiligungen). Jeweils eineinhalb bis zwei Milliarden Franken besitzen Werner Diehl (Elektronik und Metallbearbeitung) und die Erben Henkel (Waschmittel, Chemie, Kurklinik). Und als letzter Bündner im Kreis der Milliardäre ist Dieter Schön (Privatkliniken) gelistet.

Weiter sind in der «Gold-Bilanz» neun Menschen mit Bündner Bezug und einem Vermögen zwischen 100 und 800 Millionen aufgelistet: Roger Federer (Tennisspieler und Unternehmer, 700 bis 800 Millionen), Familie De Benedetti (Mischkonzern, 450 bis 500 Millionen Franken),  Klaus Hommels (Beteiligungen, 450 bis 500 Millionen), Martin und Alexander Kind (Hörgeräte, Sehhilfen, 450 bis 500 Millionen), Erben Sachs (Beteiligungen, Kunst, Immobilien, 450 bis 500 Millionen), Peter Simon (Mode, 350 bis 400 Millionen), Nathaniel Rothschild (Beteiligungen, Finanzgeschäfte, 150 bis 200 Millionen), Alessandra und Allegra Gucci (Immobilien, Gastronomie, 100 bis 150 Millionen) und Eliette von Karajan (Musikgeschäft, 100 bis 150 Millionen).

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich.

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