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Die Baubranche blüht auf

Bündner Bauunternehmen sind gut durch die Coronakrise gekommen. Dies zeigen Zahlen des Graubündnerischen Baumeisterverbands. 

12.03.22 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Erfolgreiches Jahr: Die Bündner Baubranche verzeichnet Anstiege in allen Bereichen.
Erfolgreiches Jahr: Die Bündner Baubranche verzeichnet Anstiege in allen Bereichen.
Bild Archiv

In Graubünden stieg die Bautätigkeit im Jahr 2021 um 28 Prozent. Damit erreichte sie den bisherigen Höchststand in der achtjährigen Vergleichsperiode. Die Zunahme zeigt sich gemäss einer Mitteilung des Graubündnerischen Baumeisterverbands (GBV) vor allem im Wohnungsbau mit 69,6 Prozent und im Tiefbau mit 16,7 Prozent.

Stabil durch die Krise

Im Kanton Graubünden war im Jahr 2020 weniger gebaut worden. Trotzdem war die Baubranche von der Coronapandemie klar schwächer betroffen als andere Wirtschaftszweige. Sie bewies sich als wichtige Stütze, da sie einen Beitrag von rund zehn Prozent an die Wertschöpfung der Bündner Volkswirtschaft leistet, wie der GBV schreibt.

Auch der öffentlich geprägte Tiefbau behält seinen hohen Stellenwert unverändert bei. Im Jahr 2021 machte dieser 55 Prozent der Bautätigkeit im Kanton aus. Nach einer vorübergehenden Spitze mit 62 Prozent im Vorjahr sank dieser Anteil wieder auf das langjährige Mittel zurück.

Dies bestätige gerade in Krisensituationen wie der auslaufenden Pandemie oder dem aktuellen Krieg in der Ukraine die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung des Tief- und Infrastrukturbaus, so der GBV. Der Infrastrukturbau werde im Kanton Graubünden primär durch die öffentliche Hand nachgefragt und finanziert. Deshalb bleibe es auch in Zukunft entscheidend, dass die öffentlichen Bauherren ihre Verantwortung wahrnehmen und die geplanten Bauprojekte weiter bearbeiten und ausführen würden.

Die Bauprojekte sind da 

In Graubünden wurde 2021 nicht nur mehr gebaut, sondern auch die Zahl der Auftragseingänge und der damit verbundene Arbeitsvorrat sind gestiegen. Die Auftragseingänge stiegen um 37,5 Prozent und summierten sich somit auf 1,3 Milliarden Franken. Die Zunahme stammt besonders aus den Anstiegen aus dem Wohnungsbau mit 74,6 Prozent und dem Tiefbau mit 33,1 Prozent. Nur der Hochbau verzeichnet ein Minus von 5,4 Prozent.

Laut GBV ist die sehr hohe Nachfrage im Wohnungsbau auf die Situation am Kapitalmarkt und auf den nach wie vor anhaltenden Bedarf zurückzuführen. Nach Projektverzögerungen zu Beginn der Pandemie konnten im Berichtsjahr die Projekte wieder im geplanten Umfang umgesetzt werden.

Auch 2022 gibt es genug zu tun

Der Arbeitsvorrat liegt ganze 41,6 Prozent höher als am Stichtag des Vorjahres und ist somit auf dem höchsten Stand der letzten acht Jahre. Innerhalb der Sparten ergeben sich allerdings markante Unterschiede. Der Arbeitsvorrat erhöhte sich im Tiefbau um 34,7 Prozent und im Wohnungsbau sogar um 124,4 Prozent. Im übrigen Hochbau hingegen sank er um 48,9 Prozent.

Beim Wohnungsbau und dem übrigen Hochbau sind die grossen Veränderungen wegen der geringen Basiswerte am 31. Dezember 2021 allerdings stark zu relativieren. Diese könnten schon durch einzelne Projekte zu vermeintlich spektakulären Veränderungen der Prozentwerte führen, schreibt der GBV.

Wieder mehr Beschäftigte

In den drei Vorjahren war die Anzahl der Beschäftigten rückläufig gewesen, doch nun gab es einen Anstieg. Ende Juni waren im Bauhauptgewerbe 4921 Personen engagiert. Das waren 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Gestiegen sind sowohl die Zahlen der Schweizer mit 3,1 Prozent als auch der ausländischen Angestellten mit 5,2 Prozent. Stark zugenommen hat auch die Anzahl an Kurzaufenthaltern, die im ersten Halbjahr um 14,5 Prozent auf 831 anstieg.

Elea Bank ist freie Mitarbeiterin bei der «Südostschweiz» und wirkt in der Bild- und Onlineredaktion mit. Sie studiert aktuell im sechsten Semester Multimedia Production an der Fachhochschule Graubünden und schliesst im September 2022 ihr Bachelorstudium ab.

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