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Areal der Fritz Landolt AG hat einen neuen Besitzer

Die Fritz Landolt AG sucht schon lange einen neuen Standort, weil es mitten in Näfels zu wenig Platz hat. Jetzt ist man offenbar fündig geworden.

Sebastian
Dürst
12.07.22 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Der historische Teil des Fritz-Landolt-Areals wird künftig als Wohn- und Arbeitsfläche genutzt werden.
Der historische Teil des Fritz-Landolt-Areals wird künftig als Wohn- und Arbeitsfläche genutzt werden.
Ueli Weber

Die Fritz Landolt AG in Näfels hat eine lange und bewegte Geschichte: Gestartet hat man gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Seilerei im Einmannbetrieb von Johann Landolt. Sein Sohn Fritz erweiterte den Betrieb und gründete 1920 die Fritz Landolt AG als Textilbetrieb. Heute ist die Firma bekannt für ihre Vliese, die zum Beispiel zum Einsatz kommen, wenn Gletscher vor dem Abschmelzen geschützt werden sollen.

Das Areal der Firma befindet sich mitten in Näfels und ist Teil des neuen Entwicklungsschwerpunkts, der sich vom Zschokke-Areal im Osten bis zum Landolt-Areal im Westen befindet und damit auch das Linthufer und den Bahnhof Näfels-Mollis umfasst. Die Gemeinde Glarus Nord hat im vergangenen Jahr eine Rahmenplanung dazu veröffentlicht. Selbst gestalten kann sie in diesem Areal allerdings nicht viel, weil das meiste Land privaten Eigentümern gehört. Die Gemeinde will aber zusammen mit den Eigentümern dafür sorgen, dass bei den Bauplänen in diesem Areal auch die Interessen der Öffentlichkeit gewahrt werden.

Die neuen Besitzer brauchen Zeit für die Vorbereitung

Bis Ende Juni gehörte das Landolt-Areal der Fritz Landolt Immobilien AG (FLI). Sie hat es auf Anfang Juli an die Remnex Anlagestiftung mit Sitz in Pfäffikon verkauft, wie es in einer Mitteilung heisst. «Der Entwicklungsschwerpunkt spielt dabei natürlich eine grosse Rolle», sagt Peter Landolt, Präsident der FLI. Darum sei der Zeitpunkt des Verkaufs auch nicht zu früh. «Der neue Besitzer braucht Zeit, um das Gelände kennenzulernen, die hat er jetzt», sagt Landolt. Denn besonders der historische Teil des Areals brauche ziemlich viel «Gehirnschmalz», um die möglichen Nutzungen zu planen. Denn dort ist eine Mischnutzung mit Wohnen und Arbeiten vorgesehen. Um so eine Entwicklung zu planen brauche es genügend Vorlaufzeit, so Landolt. Und die haben man mit dem Verkauf zu diesem Zeitpunkt auf sicher. Die Remnex Anlagestiftung diene der beruflichen Vorsorge, heisst es in der Mitteilung der Fritz Landolt AG. Sie könne die entsprechenden Entwicklungsaktivitäten anstossen und realisieren.

«Wir haben einen neuen Standort gefunden. Ein Wegzug vor Ende 2025 ist aber nicht realistisch.»

Peter Landolt, Fritz Landolt Immobilien AG

Bis sich aber im Areal der Fritz Landolt AG etwas tut, dürfte noch einige Zeit vergehen. Vorläufig bleibt alles wie es ist: Die Fritz Landolt AG selbst ist neu Mieterin auf etwa 40 Prozent der Fläche, der Rest der Fläche ist auf etwa 100 andere Mieter verteilt, wie Peter Landolt erklärt. Diese seien schon informiert. Und auch für sie ändere sich vorläufig nichts.

Der neue Standort ist gefunden

Mittelfristig wird die Fritz Landolt AG das Areal aber verlassen. Sie sucht schon länger einen neuen Standort, weil sie mehr Platz braucht. «Wir haben einen neuen Standort gefunden. Ein Wegzug ist aber vor Ende 2025 nicht realistisch», sagt Peter Landolt. Wo genau dieser Standort liegt, will er noch nicht verraten. «Wir informieren, sobald alle Aspekte geklärt sind», sagt er.

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert.

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Wurde auch Zeit. Der blaue Qualm und die vielen Brachen samt Zschokkeareal sind ein Schandfleck wie aus vergangenen Zeiten. Von da muss manHochbahnen nach Weesen und eine Seilbahn zum Obersee und zum Fronalpstock machen. Aufwachen ist angesagt.

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