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Occasionshandel mit Velos boomt in Pandemiezeiten

Während der Coronapandemie haben Fahrräder in der Schweiz einen noch nie dagewesenen Boom erlebt. Dabei hat auch die Nachfrage nach gebrauchten Velos auf Onlinebörsen und -verkaufsplattformen kräftig zugenommen. Der Trend dürfte sich diesen Sommer fortsetzen.

Agentur
sda
30.06.21 - 12:09 Uhr
Wirtschaft
Der Veloboom hat während der Pandemiezeit noch mehr zugenommen. Aber nicht nur neue Velos und E-Bikes waren gefragt, sondern auch Drahtesel aus zweiter Hand.
Der Veloboom hat während der Pandemiezeit noch mehr zugenommen. Aber nicht nur neue Velos und E-Bikes waren gefragt, sondern auch Drahtesel aus zweiter Hand.
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Geschäft mit gebrauchten Fahrrädern sei generell während des Jahres starken saisonalen Schwankungen unterworfen, erklärte ein Sprecher der Kleinanzeigen-Plattform Anibis gegenüber AWP. In «normalen» Jahren würden sich die Verkäufe zum Sommer hin verglichen mit den Wintermonaten verdoppeln.

Im Coronajahr 2020 habe sich dieser saisonale Anstieg im Zuge des Corona-Lockdowns noch verstärkt, fuhr der Sprecher fort. Die Verkaufsinserate für Velos hätten sich im Sommer gegenüber dem Winter sogar verdreifacht. Dabei machten E-Bikes bereits 15 Prozent an der Gesamtzahl der auf Anibis angebotenen Drahtesel aus.

Auch auf Tutti.ch hat Corona das Geschäft mit Fahrrädern im vergangenen Jahr belebt: 2020 wurden laut Angaben eines Sprechers im zweiten verglichen mit dem ersten Quartal 2,3 Mal so viele Inserate aufgegeben und die Anfragen nach Velos hätten sich verdreifacht. Im Jahr 2019 hatte das Angebot auf den Sommer hin lediglich um das 1,3-fache angezogen und es habe nur knapp zweimal so viele Anfragen gegeben wie im Winter.

Rekordverkäufe auf Ricardo im April 2020

Während sich Anibis und Tutti auf das Platzieren von Anzeigen beschränken, verdient die Onlinebörse Ricardo in Form von Provisionen an den Verkäufen direkt mit und kann detailliertere Zahlen ausweisen. Im Gesamtjahr 2020 seien über Ricardo 113'600 Velos verkauft worden, erklärte ein Sprecher. Die Zahl sei gegenüber 2019 um 44 Prozent in die Höhe geklettert.

Besonders gut lief das Geschäft bei Ricardo im Monat April. Da kletterten die Verkaufszahlen gegenüber dem Vorjahresmonat um 90 Prozent auf einen Rekord von 18'150 Velos. Auf Ricardo werden nicht nur gebrauchte Fahrräder angeboten, sondern von Velohändlern auch neue Modelle.

Trend wird sich fortsetzen

Ricardo spürt die Lust der Schweizerinnen und Schweizer aufs Radfahren auch in diesem Jahr. Seit Jahresbeginn ziehe die Nachfrage auf der Plattform nach Fahrrädern stark an, nachdem sie sich in den Monaten davor abgeschwächt habe, heisst es. Gegenüber dem sehr starken letzten Jahr lägen die Verkäufe derzeit aber gleichwohl um etwa 20 Prozent tiefer.

«Wir gehen davon aus, dass sich der Trend der letzten Monate fortsetzen wird und dass der Markt für gebrauchte Fahrräder auf Online-Plattformen dank des umfassenden Angebots in der ganzen Schweiz an Bedeutung gewinnen wird», liess die zur TX Group gehörende TX Markets, die unter anderem Ricardo und Tutti betreibt, verlauten.

buc/ck/mk/tp/tv

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