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Video-App Kuaishou verdreifacht Wert kurz nach Börsenstart

Der Börsengang der chinesischen Video-App Kuaishou hat in Hongkong einen Ansturm auf die Aktien des Unternehmens ausgelöst. Unmittelbar nach dem Handelsstart am Freitag lag der Aktienkurs von Kuaishou bei 338 Hongkong-Dollar und damit fast 200 Prozent im Plus.

Agentur
sda
05.02.21 - 03:20 Uhr
Wirtschaft
Der Video-App-Anbieter  Kuaishou mit Sitz in Peking hat ein glänzendes Börsendebüt verzeichnet. (Archivbild)
Der Video-App-Anbieter Kuaishou mit Sitz in Peking hat ein glänzendes Börsendebüt verzeichnet. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/WU HONG

In der Zeichnungsfrist vor dem ersten Handelstag hatte das Pekinger Unternehmen bei Anlegern umgerechnet 4,2 Milliarden Franken eingenommen, womit es laut Berechnungen der Finanzagentur Bloomberg der grösste Börsengang eines Technologie-Unternehmens seit dem Fahrdienst-Vermittler Uber im Mai 2019 war.

Kuaishou, was wörtlich übersetzt soviel bedeutet wie «schnelle Hand», ist in China der grösste Konkurrent der chinesischen Video-App Douyin, die im Westen unter dem Namen Tiktok firmiert.

300 Millionen aktive Nutzer

Über die App, die nach eigenen Angaben mehr als 300 Millionen aktive Nutzer hat, können kurze Videos oder Live-Streams selbst erstellt und mit anderen Nutzern geteilt werden.

Der grösste Umsatzbringer von Kuaishou sind digitale Geschenke, die Zuschauer den Machern der Live-Videos senden können. Eine animierte Blume kostet umgerechnet nur wenige Cent. Teurere Geschenke können mitunter mehrere Hundert Franken kosten. Kuaishou und die Anbieter der Videos teilen die Einnahmen auf.

Neben Werbung setzt Kuaishou auch auf einen eigenen Online-Shop, wo Produkte gekauft werden können, die Live-Streamer in ihren Videos anpreisen.

Verschärfte Regeln als Belastung

Obwohl das Geschäft von Kuaishou in den letzten Jahren schnell wuchs, hat das Startup mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. So könnten verschärfte Regeln für Streaming-Dienste in China zu einer Belastung werden. Nur Tage vor dem Börsengang trat zudem die chinesische Urheberrechts-Organisation CAVCA auf den Plan, die Kuaishou beschuldigt, zahlreiche Nutzer hätten Musik-Urheberrechte in ihren Videos verletzt.

Gleichzeitig kämpft Kuaishou mit Marktführer Douyin und anderen Anbietern erbittert um Marktanteile. Das Unternehmen war im Jahr 2019 profitabel, verbuchte laut seinem Börsen-Antrag aber im ersten Halbjahr 2020 einen Verlust von 6,3 Milliarden Yuan (etwa 875 Millionen Franken).

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