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Higa-Chef Engel lädt ein und alle plaudern aus dem Nähkästchen

Messen sind nicht nur eine gute Gelegenheit, um Wein, Waschmaschinen oder Polstergruppen zu kaufen, sondern auch um in Erinnerungen zu schwelgen. Die geladenen Gäste verrieten einige Anekdoten von früher.

25.03.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft

Bis nächsten Sonntag können sich die Besucher an der Higa (Handels-, Industrie- und Gewerbeausstellung) noch von den neusten Whirlpools, WC-Duschen, Küchen und regionalen Spezialitäten inspirieren lassen. Doch die Frühlingsmesse bietet auch verschiedene Sonderschauen rund um die Themen Landwirtschaft und Schach, welche Gross und Klein nach Chur an die Frühlingsmesse locken. Einen ersten Augenschein durften die geladenen Gäste bereits am Samstag beim Eröffnungsrundgang nehmen. Der eine oder andere nutzte gleich die Gunst der Stunde und deckte sich mit Nützlichem ein – und dabei kamen bei einigen Gästen Erinnerungen an frühere Messebesuche hoch.

Martis Schuhputz-Schwamm

«Mit 16 Jahren ging ich nicht nur an die Higa, sondern danach auch aufs Karussell. Ich war sehr verliebt und traf mich dort mit einem Jungen», erzählte FDP-Grossrätin Andrea Thür-Suter. Zehn Jahre habe die Beziehung gehalten. Am Samstag wurde sie aber von ihrem Ehemann Hanspeter Thür an die Eröffnung begleitet. An weitere «Higa-Liebes-Geschichten» konnte sich Thür-Suter nicht mehr erinnern. Dafür an einige Einkäufe, «vor allem an den letztjährigen. Ich kaufte mir ein Power Plate, das ich bisher nur zweimal benutzt habe», sagte sie. Am Samstag beschränkte sie sich dann auf einen Bio-Putz-Stein.

Auch der Churer Stadtpräsident Urs Marti schwört auf etwas Praktisches von der Messe: «Ich kaufe mir jedes Jahr einen gelben Schuhputz-Schwamm», verriet er – und betonte: «Ich putze mir damit die Schuhe auch selber!» Grössere Anschaffungen mache er aber keine an der Messe. «Einmal kaufte ich mir einen Tiefkühler», sagte Marti.

Keinen Tiefkühler, aber ein Sofa hat SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo schon einmal an einer Messe erstanden. Und zwar ein so bequemes, «dass es meine Tochter gar nicht mehr hergeben wollte. Sie hing sehr an diesem Sofa», sagte Martullo, die sich bereits vor dem Rundgang wieder Richtung Domat/Ems verabschiedete. Sie besuche gerne Messen, noch lieber sei sie jedoch an Märkten. «Mit meinen Kindern ging ich aber immer wieder an die Olma», so Martullo.

Die verlorene Tochter

Die Olma ist ein gutes Stichwort. Sie hat nämlich bei BDP-Nationalrat Duri Campell einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen. «Vor 25 Jahren haben wir an der Olma unsere damals dreijährige Tochter Madlaina verloren», erzählte er. «Wir liessen sie einen kurzen Moment aus den Augen und schon war sie weg!» Ein Schreck, den er und seine Frau Erna Campell bis heute nicht vergessen haben. «Nach einer halben Stunde fanden wir Madlaina auf dem Arm eines Sicherheitsbeamten wieder.» Duri Campell war als Kind zum ersten Mal an der Higa. «Allein die Fahrt nach Chur war schon ein Ereignis und dann die vielen Menschen – unvergesslich!»

Regierungspräsident Jon Domenic Parolini erinnerte sich an die Messebesuche mit seinem Vater Domenic Parolini in Basel. «Als Kind durfte ich meinen Vater an die Muba begleiten. Und einmal machte die ganze Familie während der Messe Ferien in Eptingen.» Parolinis Vater war Direktor des Elektrizitätswerks Scuol, und die verschiedenen Aussteller an der Muba waren wichtige Geschäftspartner für ihn.

Treffpunkt Higa

An «Plastiksäcke voll Kugelschreiber und Prospekte» erinnert die Higa Martin Vincenz, CEO von Graubünden Ferien. «Und später als Jugendlicher kamen die Degustationen an den verschiedenen Ständen hinzu.» Grosse Anschaffungen an der Messe habe er aber bis heute noch keine getätigt. «Wenn, dann kaufe ich regionale Spezialitäten», sagte er.

Bereits als Jugendliche war die Higa für Standespräsidentin Tina Gartmann-Albin ein Treffpunkt, um Bekannte zu sehen, und auch heute geht sie jedes Jahr an die Messe. «Hauptsächlich wegen der Landwirtschaft. Darauf freue ich mich am meisten», sagte sie.

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