Task Force verabschiedet Massnahmen
«Task Force verabschiedet Massnahmen zur Verständigung zwischen internationalen Gästen und Einheimischen in Davos», so lautet der sperrige Titel, der Mitteilung, die die DZ am Donnerstagmorgen erreichte.
«Task Force verabschiedet Massnahmen zur Verständigung zwischen internationalen Gästen und Einheimischen in Davos», so lautet der sperrige Titel, der Mitteilung, die die DZ am Donnerstagmorgen erreichte.
Ziel
Das Ziel der Task Force wird wie folgt beschrieben: «Ausgehend vom Ziel, wonach Davos weiterhin ein attraktiver, weltoffener und internationaler Ort der Begegnung und Erholung sein soll, hat die Task Force einen Katalog von zehn konkreten Massnahmen verabschiedet. Diese richten sich an Einheimische, Tourismus-Betriebe und ausländische Gäste sowie interessierte Kreise ausserhalb Davos. Im Zentrum steht der gegenseitige Respekt.» Daraus ergeben sich zehn Massnahmen:
1. Für die Gäste in Davos soll während den Sommerwochen eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, bei der Informationen und andere Dienstleistungen erhältlich sind. Die Verantwortlichen für den «Hub» arbeiten eng mit der DDO zusammen und können auch die Funktion einer Beratungsstelle bei allfälligen Konfliktfällen oder Missverständnissen einnehmen.
2. Rabbiner werden im Hintergrund eine beratende Rolle einnehmen. Bei Bedarf können sie auch Ansprechpersonen für die DDO sein.
3. Das Sommerprojekt von «Likrat Public», ein Dialog- und Präventionsprogramm des SIG, wird am Standort Davos mit Unterstützung lokaler Organisationen ausgebaut. Im Sommer 2024 werden mehr Vermittelnde eingesetzt, die die jüdisch-orthodoxe Lebensweise gut kennen. Dies trägt, zusätzlich mit anderen Massnahmen, zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses bei.
4. Für Gäste und Einheimische werden überarbeitete Informationsmaterialien erstellt, die auf gewisse Verhaltensregeln für und spezifische Anliegen von Gästen während der Sommerwochen aufmerksam machen.
5. Um anreisende Gäste schon vor ihrer Ankunft in der Schweiz zu erreichen, wird mittel- und langfristig ein breiteres Netzwerk von ausländischen Akteurinnen und Akteuren (relevante Aussenministerien und Medien) aufgebaut und einbezogen. Dies, um Informationen bereits vorgängig via einschlägige Stellen einzubringen und abzuholen.
6. Durch spezifische historische Arbeiten soll in Davos die Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte vor Ort vertieft werden. Eine erste Basis für eine Aufarbeitung bildet die durchgeführte Studie betreffend Forschungsstand der Davoser Geschichte vor, während und nach der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
7. Mit Anlässen zur Vermittlung historischer Hintergründe zur jüdischen Geschichte und zur Auseinandersetzung mit interkulturellen Fragestellungen bietet sich der Kulturplatz Davos als Plattform für den Dialog an. So befasst sich beispielsweise ein jüdischer Liederabend mit der von Exil und Emigration geprägten jüdischen Weltgeschichte. Mit einem Input und einem Gespräch wird zudem der Frage nachgegangen, wo Grenzen zum «Antisemitismus» liegen.
8. Die Gemeinde Davos und die Davos Destinations-Organisation überprüfen laufend die bestehende touristische Infrastruktur (inklusive ÖV) auf deren Kapazitäten und Auslastung. Um Überlastungen zu reduzieren, wird zurzeit ein Lenkungssystem für Besuchende erarbeitet und in den nächsten Jahren umgesetzt. Im Weiteren plant die Gemeinde an gut frequentierten Orten die gezielte Weiterentwicklung, der heute bereits auf hohen Niveaus befindlichen Freizeit- und Tourismusinfrastruktur, zur Aufnahme der steigenden Gästefrequenzen im Allgemeinen.
9. Für Tourismus-Betriebe in Davos werden allgemeine Leitlinien verabschiedet, an denen sich die Betriebe in ihrem Umgang mit Gästen aus aller Welt orientieren können. Im Fokus steht die Gleichbehandlung aller Gäste.
10. Nebst ihrer Funktion als reguläre Gästeberatungsstelle übernimmt die DDO bei Bedarf auch die Funktion einer Ombudsstelle für Tourismus-Betriebe. Dies in engem Austausch mit den leitenden Personen des «Likrat-Teams».
Umsetzung und Koordination
Die Massnahmen wurden heuer in gesamtheitlicher Form erstmals umgesetzt, lässt die Mitteilung weiter wissen. Ausserdem: «Die Umsetzung der Massnahmen im 2024 wird partnerschaftlich durch die DDO, die Gemeinde Davos und externe Donatoren finanziert. Zudem tragen alle an der Umsetzung beteiligten Parteien mit Eigenleistungen (nicht verrechnete interne Kosten) bei. Während der Saison wird ein Monitoring aufgegleist, um die Wirksamkeit zu evaluieren und allfällig notwendige Anpassungen für die kommenden Saisons zu beschliessen. Die Koordination der Massnahmen wird von der Task Force sichergestellt.»
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