Der Hotellerie fehlt das Personal
Im Gastgewerbe herrscht nach wie vor ein Fachkräftemangel. Nicht zuletzt deshalb stellt die kommende Wintersaison für die Hotellerie eine Herausforderung dar.
Im Gastgewerbe herrscht nach wie vor ein Fachkräftemangel. Nicht zuletzt deshalb stellt die kommende Wintersaison für die Hotellerie eine Herausforderung dar.
Wenn der erste Schnee auf den Bündner Bergspitzen liegt, kommen auch die Touristen wieder in den Kanton. Dies fordert vor allem die Hotellerie. Denn ihr fehlen die Fachkräfte, wie Andreas Züllig, Präsident von Hotellerie Suisse und Gastgeber des «Hotel Schweizerhof Lenzerheide», gegenüber Radio Südostschweiz bestätigt. Schon vor der Pandemie sei das ein Thema gewesen. «Doch die Situation hat sich durch die Coronakrise verschärft und ist immer noch angespannt.» Etwa, weil der Nachwuchs fehlt. «Es gibt auch einen demografischen Wandel, also dass immer weniger Junge eine Ausbildung in der Hotellerie antreten», erklärt Züllig.
Erste Stornierungen
Mit Fachkräften aus dem Ausland können die Bündner Hoteliers die Lücke auch nicht füllen. Denn auch dort sei das Personal knapp, weiss Züllig. Trotzdem gebe es keinen Grund zur Panik: Deshalb geht der Hotelier davon aus, dass keine Fachkräfte aus dem Ausland abgeworben werden können. Doch auch wenn die Hotelleriebranche nach wie vor leidet, verfallen die Schweizer Hoteleriers laut Züllig noch nicht in Panik. «Der Buchungsstand ist über dem Vorjahr, wir haben wieder viele einheimische Gäste.» Dennoch wird auch die kommende Wintersaison für das Gastgewerbe eine Herausforderung.
Denn bereits jetzt gibt es beispielsweise aus Deutschland schon wieder erste Stornierungen. Die Gäste seien sehr vorsichtig, erklärt Züllig. Falls die Fallzahlen in der Schweiz wieder markant steigen, ist es laut Züllig gut möglich, dass die Schweiz wieder auf die Rote Liste gesetzt wird in Deutschland. Dann müssten Gäste, die von der Schweiz zurück nach Deutschland reisen, wieder in Quarantäne.
Dennoch ist Züllig zuversichtlich, dass die Hotels und Skigebiete auch diesen Winter geöffnet bleiben. «Wir haben letztes Jahr bewiesen, dass unsere Schutzkonzepte funktionieren, dementsprechend haben wir dieses Jahr einen sehr grossen Vertrauensvorsprung.»
Verbesserungspotenzial
Trotz des Mangels nimmt die Hotellerie bei den Arbeitslosenzahlen einen Spitzenrang ein, wenn es um Personen aus dem Bereich geht, die Arbeitslosenentschädigung beziehen. Dies ist zum Teil sicherlich auf temporäre Arbeitskräfte zurückzuführen, denn für die Angabe zählt immer das letzte Arbeitsverhältnis. Für Züllig ist aber trotzdem nicht klar, woher diese Zahlen stammen. «Das Gastgewerbe sucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen und für mich ist es schwer nachvollziehbar, wieso diese Statistik so hoch ist.»
Der Hotellier-Präsident sieht auf der Seite der Arbeitgeber Potenzial, um die Arbeitsangebote attraktiver zu gestalten. Dies im Bereich der Aus- und Weiterbildungen, aber auch bei den Arbeitszeiten. Neue Arbeitszeitmodelle gehören dabei dazu. «Aber wir arbeiten trotzdem noch dann, wenn andere frei haben, daran lässt sich leider nichts ändern.»
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