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Graubünden verzeichnet so viele Schweizer Gäste wie noch nie

2020 haben so viele Schweizer Gäste wie noch nie in Graubünden übernachtet. Das Fernbleiben ausländischer Gäste sorgt insgesamt aber für ein Rückgang der Logiernächte.

Südostschweiz
19.02.21 - 11:54 Uhr
Tourismus
Die Ferienregion Graubünden war in 2020 bei den Schweizer Gästen sehr beliebt.
Die Ferienregion Graubünden war in 2020 bei den Schweizer Gästen sehr beliebt.
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Im vergangenen Jahr hat der Kanton Graubünden 3,6 Millionen Übernachtungen in der Hotellerie mit Schweizer Gästen verzeichnet, wie es in einer Mitteilung von Graubünden Ferien heisst. Das sind so viele Übernachtungen wie noch nie zuvor - trotz Lockdown im Frühling. 75 Prozent aller Übernachtungen im Kanton seien auf Schweizer Gäste zurückzuführen, 2019 waren es noch 61 Prozent.

Insgesamt aber ein Minus

Die 3,6 Millionen gezählten Übernachtungen in Hotels seien ein Allzeitrekord und zudem der dritte Rekord in Serie bei den einheimischen Übernachtungen. Gegenüber dem Vorjahr haben die Übernachtungen gar um mehr als zwölf Prozent zugenommen, wie es weiter heisst. «Wir freuen uns sehr, dass wir im Sommer und Herbst 2020 so viele Schweizer Gäste begrüssen durften. Nach dem Lockdown im Frühling 2020 war Graubünden mit seiner weitläufigen Natur und der intakten Bergwelt bei Gästen aus dem Inland so gefragt wie noch nie», wird Martin Vincenz, CEO von Graubünden Ferien, in der Mitteilung zitiert.

Trotz des erfolgreichen Jahres in Bezug auf die Anzahl Übernachtungen von Schweizer Gästen machte sich die Coronakrise beim Bündner Tourismus in 2020 bemerkbar. Insgesamt sind die Logiernächte um 9,2 Prozent zurückgegangen. Dies aufgrund fehlender ausländischer Gäste sowie wegen Ausfällen in den Segmenten des Städte-, Kongress- und Seminartourismus, wie es heisst. Vor allem Bündner Destinationen, die auf Geschäftsreisen ausgerichtet sind, litten unter Einbussen. Schweizweit sind die Logiernächte durchschnittlich um 40 Prozent zurückgegangen. Laut Vincenz hätten dem Kanton Graubünden verschiedene Aufbauarbeiten und die Präsenz im Schweizer Markt geholfen, durch die Krise zu kommen.

Graubünden Ferien untertstützt Forderungen nach Lockerungsschritten

Für die Wintersaison 2020 und 2021 sehe die Situation aber nicht ganz so positiv aus. Das Fernbleiben der ausländischen Gäste könne nicht mehr kompensiert werden, geht weiter aus der Mitteilung hervor. «Der Lockdown wird in der Winterbilanz deutliche Spuren hinterlassen», so Vincenz. Die vom Bundesrat diese Woche vorgestellten Öffnungs- und Lockerungsetappen würden das touristische Wintergeschäft kaum mehr positiv beeinflussen. Darum sei der Branche, so denkt Vincenz, rasch die nötigen Gelder aus den erhöhten Hilfsprogrammen der öffentlichen Hand zuzuführen.

«Wenn wir Spätfolgen aus der Coronakrise abwenden wollen, dann ist jetzt der Zeitpunkt dafür gekommen», so Vincenz. Es drohe, dass das touristische Angebot in der Schweiz nachhaltig Schaden nehme. Graubünden Ferien unterstütze deshalb die Forderungen der Branchenverbände nach weiteren sinnvollen Lockerungsschritten und zur Präzisierung der Härtefallhilfe, heisst es. (paa)

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