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Trockenmauer: Refugium für kleine Wesen

Sie ist längst nicht nur ein Blickfang: die Trockenmauer. Vier Gründe, warum sie sich auch für deinen Garten eignet.

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18.04.25 - 04:30 Uhr
Trockenmauern sind kleine Kunstwerke und fördern die Biodiversität.
Trockenmauern sind kleine Kunstwerke und fördern die Biodiversität.
Quelle: 123RF

Eine Trockenmauer versprüht einen mediterranen Charme und fördert die Biodiversität: In den Ritzen und Hohlräumen finden Kleintiere wie Eidechsen, Wildbienen oder Blindschleichen Unterschlupf. Zudem gedeiht eine grosse Vielfalt an Pflanzen wie Steinkraut, Mauerpfeffer, Hauswurz oder die Polsterpflanze. Der Natur ihren Lauf zu lassen, heisst die Devise. Vier stichhaltige Argumente für eine Trockenmauer im eigenen Garten. 

  1. Ein kleines Kunstwerk 
    Eine Trockenmauer greift nur sanft in ihre Umgebung ein – und sie ist ein kleines Kunstwerk! Seit Jahrhunderten prägt sie die Kulturlandschaft der Schweiz, besonders im Alpenraum. Durch die Steine aus der Region fügt sie sich hervorragend ins Landschaftsbild ein. Sie verleiht ihrer Umgebung ein mediterranes und natürliches Flair – und verschönert auch jeden Privatgarten. Dank der vielen Pflanzen und Tiere, die sie bevölkern, wird sie schnell Teil der Natur. 

    Worauf du achten solltest: Eine Trockenmauer wird nicht gemauert – daher können manche Steine etwas lose sein. Wer Kinder hat, lässt die oberste Schicht besser aufmörteln. 

     
  2. Eine Trockenmauer fördert die Biodiversität
    Eine Trockenmauer lebt. In den Fugen und Ritzen sonnen sich Eidechsen und Blindschleichen, im unteren Teil finden Erdkröten und Weinbergschnecken feuchten Unterschlupf. Das fördert die Artenvielfalt und hält die Kreisläufe der Natur intakt. Südliche, trockene Standorte eigenen sich besonders gut, wenn man ein intensives tierisches Leben möchte.

    Worauf du achten solltest: Im Natur- oder Hausgarten können dir Freigängerkatzen einen Strich durch die Rechnung machen: Sie machen Jagd auf Eidechsen oder Bildschleichen und können so den Bestand stark dezimieren. Aber auch hier gilt: Der Kreislauf bleibt intakt. 

     
  3. Eine Trockenmauer überdauert Jahrzehnte

    Eine Trockenmauer hält: Sie kann Jahrzehnte überdauern, wenn sie mit fundierten Kenntnissen und nach der traditionellen Handwerkstechnik gebaut wird. Zement und Mörtel sind viel anfälliger für Schäden – bei einer Trockenmauer wird ganz darauf verzichtet. Stattdessen muss man den Stein lesen können und entsprechend aufschichten. Das Geheimnis ihrer Stabilität ist, dass sie mit einer leichten Neigung nach hinten gebaut wird. Durch die korrekte Bauweise bleibt sie durchlässig für Wasser und widerstandsfähig gegenüber Frost, Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen. 

    Worauf du achten solltest: Durch gleichmässige Kompaktheit verliert die Trockenmauer ihren Reiz, weil die Natur sich weniger stark ausbreiten kann. Weniger Perfektion ist mehr. 

     
  4. Eine Trockenmauer folgt der Tradition

    Eine Trockenmauer hat eine lange Tradition, gerade in den Weinanbaugebieten der Bündner Herrschaft oder in der Waadt. Unsere Vorfahren terrassierten bereits vor Jahrhunderten steile Hänge und verwandelten sie in fruchtbares Ackerland. Zudem sorgen sie für eine effiziente Be- und Entwässerung. Für landwirtschaftliche Zwecke wird sie heute jedoch kaum noch benötigt. In öffentlichen Parks, auf Schulhausarealen und vermehrt auch in Privatgärten ist sie immer häufiger anzutreffen. Lass dich beraten, welches Mauerwerk und welcher Standort sich für deinen Garten eignet.  

    Worauf du achten solltest: Eine Trockenmauer zu bauen ist aufwändig, und es ist Teamarbeit! Damit man gut vorankommt, sind drei Mitarbeitende nötig.  Das wirkt sich auf den Preis aus.
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