COPD: Die heimtückische Raucherkrankheit
Umgangssprachlich wird COPD auch Raucherhusten genannt. Das klingt harmloser, als es ist – rund 400 000 Menschen leiden hierzulande an dieser unheilbaren Lungenkrankheit. Die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen, da viele Betroffene nichts von ihrer Krankheit wissen.
Umgangssprachlich wird COPD auch Raucherhusten genannt. Das klingt harmloser, als es ist – rund 400 000 Menschen leiden hierzulande an dieser unheilbaren Lungenkrankheit. Die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen, da viele Betroffene nichts von ihrer Krankheit wissen.

COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) wird oft erst spät erkannt. Einige Patientinnen und Patienten erreichen bei der Erstdiagnose Stufe 3 oder 4 der vierteiligen Skala. Das ist ein Schock für die Betroffenen, doch es kommt nicht selten vor. Auch weil Patienten ihre Symptome – wie Auswurf, Husten und Atemnot – häufig verharmlosen oder gar nicht an den Hausarzt melden. Hinzu kommt, dass die Lungenfunktion oft erst in fortgeschrittenen Stadien drastisch abfällt. Sinkt sie unter 30 Prozent, sind die Betroffenen teilweise den Grossteil des Tages an ein Sauerstoffgerät gebunden.
Spezialisierte Betreuung und regelmässige Lungentests
Angesichts dieser späten Diagnosen und der oft schon weit fortgeschrittenen Erkrankung ist eine umfassende und spezialisierte Betreuung unerlässlich. Genau hier setzen die Kliniken Valens an, die an drei Standorten – Walenstadtberg, Davos Clavadel und Wald – Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Lungenerkrankungen versorgen. Neben Fällen von Asthma bronchiale und schweren Lungenentzündungen, etwa durch Grippeviren, Covid-19 oder andere Infektionen, werden auch Menschen nach Lungenoperationen behandelt. Die grösste Patientengruppe in der Lungenrehabilitation sind jedoch langjährige Raucherinnen und Raucher mit fortgeschrittener COPD.
In der Akutphase kommen Patienten häufig nach einer Verschlechterung ins Krankenhaus, oft mit nichtinvasiver Beatmung, um die Atemmuskulatur zu entlasten – insbesondere nachts. Durch individuell abgestimmte Therapie- und Trainingspläne sowie Inhalationstherapien können die Betroffenen Erleichterung erfahren. Um den Krankheitsverlauf auch nach der Reha zu überwachen, sind regelmässige Lungenfunktionsuntersuchungen essenziell.
Unverzüglicher Rauchstopp – auch E-Zigaretten sind tabu
Eine der wichtigsten Massnahmen ist der vollständige Rauchstopp. In den Kliniken Valens helfen interdisziplinäre Teams aus Medizinern, Therapeuten und Psychologen den Patienten dabei, von der Sucht loszukommen. Denn leider reicht es nicht, wenn man ein bisschen reduziert. Besonders kritisch wird von Expertinnen und Experten der steigende Konsum von E-Zigaretten gesehen, die keinesfalls als harmlos gelten können. Beim sogenannten «Dual Use» – dem gleichzeitigen Konsum von Zigaretten und E-Zigaretten – kumulieren sich zudem die Schadstoffe, was die negativen Auswirkungen auf die Lunge zusätzlich verstärkt. Gerade die Beliebtheit der E-Zigarette bei jungen Menschen gilt als bedenklich, da langfristige Folgen noch weitgehend unbekannt sind.
Die Rolle von Ernährung, Sport und Impfungen
Neben dem Rauchstopp spielen auch Ernährung und regelmässige Bewegung, vor allem Kraft- und Ausdauertraining, eine wichtige Rolle. Ein gezieltes Training verbessert die Sauerstoffaufnahme und stärkt den Atemapparat. Bei vermehrtem Feinstaub oder feuchtem, warmem Wetter ist es ratsam, die eigenen Energiereserven gut einzuteilen. Zudem empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit, dass Menschen ab 60 Jahren sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem Schutzimpfungen erhalten – gegen Pneumokokken, RSV, Keuchhusten, Influenza und Corona.
Zusammenfassend zählt bei COPD die Früherkennung ebenso wie ein konsequenter Rauchstopp und eine individuellc angepasste Therapie. Nur so können weitere Lungenschäden gebremst werden. Personen, die die sogenannten AHASymptome bei sich bemerken – Auswurf, Husten, Atemnot –, sollten unbedingt eine Lungenfunktionstestung erhalten.