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Plötzlich liegen Top-Ten-Plätze wieder drin

Die Skispringer Gregor Deschwanden und Simon Ammann streben an der WM in Oberstdorf Plätze in den Top Ten an. Ein Exploit wie bei Killian Peiers Bronze vor zwei Jahren scheint aber ausser Reichweite.

Agentur
sda
26.02.21 - 04:30 Uhr
Schneesport

Nach der Vierschanzentournee musste einem um die Schweizer Skispringer Angst und Bange sein. In Bischofshofen und dann auch an der folgenden Weltcup-Station in Titisee-Neustadt schaffte es kein einziger Swiss-Ski-Athlet in den zweiten Durchgang. Alle mussten über die Bücher - und fanden in den letzten Wochen neue Hoffnung.

Besonders düster sah es bei Simon Ammann aus, der bis Ende Januar auf seine ersten Weltcup-Punkte in dieser Saison warten musste. Den Weg zurück in die Respektabilität fand der vierfache Olympiasieger über den zweitklassigen Continental Cup. «Ich war praktisch bei null», blickt der 39-jährige Toggenburger zurück.

Es waren dann Details bei der Abstimmung des Schuhs, die den Durchbruch brachten. Bei der Rückkehr in Willingen flog er gleich auf den 12. und 9. Platz und machte so die WM-Qualifikation doch noch klar. Nachher ging es zwar nicht im gleichen Stil aufwärts, doch klassierte er sich meist in den Punkten. «Dieser Aufbau gibt mir einen gewissen Optimismus.»

So sollen für den Weltmeister von 2007 und Gewinner von drei weiteren WM-Medaillen sowohl von der Normalschanze, auf der es am Freitag mit der Qualifikation losgeht, als auch auf der Grossschanze gute Resultate möglich sein. «Die Top 10 wären nach dieser Saison irgendwie okay», findet er. Die fehlenden Zuschauer bedauert Ammann, der auch international noch immer eines der Zugpferde der Skisprung-Szene ist. «Das Publikum würde es mega schätzen, dass der Oldie immer noch mitspringt», meint er lachend.

Noch nie so grosse Ambitionen

Die Top Ten sind auch für Gregor Deschwanden das Ziel. Auch der 29-jährige Luzerner fiel nach einem guten Saisonstart mit einem 9. Rang in Nischni Tagil und einem 10. am Bergisel in Innsbruck in ein kleines Loch. Er pröbelte wie viele andere Springer im Hinblick auf die WM mit dem Anzug und fand nicht auf Anhieb die richtige Abstimmung.

Auf der kleinen Schanze in Rasnov kehrte er am letzten Freitag aber in die Top Ten zurück, wobei nach dem ersten Durchgang noch mehr möglich gewesen wäre. Die fehlende Konstanz mit oft nur einem guten Sprung ist so etwas wie die Achillesferse von Deschwanden. «Der Rhythmus und der Schwerpunkt beim Absprung stimmen nicht ganz», hat er als Knackpunkt ausgemacht. Dennoch komme er «mit so grossen Ambitionen wie noch nie» an seine dritte WM. Am besten war er 2015 in Falun mit einem 14. und einem 17. Platz. Diesmal will er mehr. «Wenn mir zwei gute Sprünge gelingen, bin ich in den Top Ten», ist er überzeugt.

Ebenfalls mit einem guten Gefühl nach Oberstdorf kam Dominik Peter. Der 19-jährige Zürcher Oberländer aus dem Tösstal holte vor zwei Wochen an der Junioren-WM in Lahti die Bronzemedaille - bei etwa 30 Grad tieferen Temperaturen. Er war an der Vierschanzentournee in ein mentales Tief geraten. «Vielleicht war der intensive Saisonauftakt im Weltcup, den ich vorher noch nie hatte, ein bisschen zu viel», vermutet er. Ein paar Tage Pause und ein Neuaufbau brachten ihn aber wieder in die Spur. Komplettiert wird das Schweizer Team durch den Einsiedler Andreas Schuler.

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