Die Ausgangslage vor dem Weltcup-Finale in Sun Valley
Von Samstag bis Donnerstag steht in Sun Valley das Weltcup-Finale im Ski alpin an. Im Bundesstaat Idaho fallen die letzten Entscheidungen im Kampf um die Kristallkugeln.
Von Samstag bis Donnerstag steht in Sun Valley das Weltcup-Finale im Ski alpin an. Im Bundesstaat Idaho fallen die letzten Entscheidungen im Kampf um die Kristallkugeln.

Anders als bei den Männern, bei denen sich Marco Odermatt vorzeitig und zum wiederholten Mal die grosse Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups und die Disziplinensiege im Super-G und im Riesenslalom gesichert hat, ist bei den Frauen noch vieles offen. Die aus Schweizer Sicht spannendsten Ausgangslagen bieten sich im Super-G und im Slalom.
Rast und Gut-Behrami in Lauerstellung
Camille Rast steigt am kommenden Donnerstag mit 41 Punkten Rückstand auf Zrinka Ljutic in den letzten Slalom der Saison. Der 21-jährigen Kroatin reicht ein 3. Platz, um sich erstmals die kleine Kristallkugel für die beste Slalomfahrerin der Saison zu sichern. Für Rast wäre der Gewinn des Disziplinenweltcups die Krönung einer ohnehin schon genialen Saison mit den ersten Weltcupsiegen und dem WM-Titel in Saalbach. Mit der Österreicherin Katharina Liensberger mischt eine dritte Fahrerin im Kugel-Kampf mit. Die Vorarlbergerin hat 51 Punkte Rückstand auf Ljutic. Wendy Holdener besitzt mit einer Hypothek von 96 Zählern nur noch theoretische Chancen.
Lara Gut-Behrami muss am Sonntag fünf Punkte auf die zuletzt entfesselte Italienerin Federica Brignone aufholen, um sich zum sechsten Mal die Krone im Super-G aufzusetzen.
Brignone ihrerseits hat mit 382 Punkten Vorsprung auf Vorjahressiegerin Gut-Behrami die grosse Kugel bereits auf sicher. Zudem mischt sie bei der Kugel-Vergabe im Riesenslalom und in der Abfahrt mit. In der Königsdisziplin muss sie sich gegen die österreichische Vorjahressiegerin Cornelia Hütter (16 Punkte Rückstand) und ihre Landsfrau Sofia Goggia (34) behaupten, im Riesenslalom einen Rückstand von 20 Punkten auf die Neuseeländerin Alice Robinson aufholen.
Meillard gegen Kristoffersen
Bei den Männern stellen sich nur noch zwei Fragen, wobei die eine bereits so gut wie beantwortet ist: Marco Odermatt dürfte die Saison bei 83 Punkten Vorsprung zum zweiten Mal in Folge als bester Abfahrer der Saison abschliessen. Teamkollege Franjo von Allmen müsste das letzte Rennen der Saison gewinnen und Odermatt dürfte nicht über Platz 15 hinauskommen. Letztmals so weit hinten klassiert war der Nidwaldner vor zwei Jahren beim Saisonfinale in Soldeu.
Spannender präsentiert sich die Ausgangslage im Slalom, wobei Henrik Kristoffersen aus der Pole-Position ins letzte Rennen der Saison geht. Der Norweger weist einen Vorsprung von 47 Punkten auf Loïc Meillard aus und strebt den vierten Disziplinensieg nach 2016, 2020 und 2022 an. Für Weltmeister Meillard wäre es die zweite Kristallkugel. Vor fünf Jahren hatte er den Pokal für den Sieg in der Parallel-Wertung geholt. Clément Noël dürfte mit 86 Punkten Rückstand nichts mehr mit der Nachfolge von Manuel Feller zu tun haben.