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Pratteln-Hauptprobe auf dem Brünig

Mit dem Zuger und Thurgauer Kantonalen startet am Sonntag die Kranzfestsaison, die Ende August mit dem «Eidgenössischen» abgeschlossen wird.

Südostschweiz
29.04.22 - 04:30 Uhr
Schwingen
Vorbereitung abgeschlossen: Joel Wicki startet am Sonntag beim «Zuger» in die neue Saison.
Vorbereitung abgeschlossen: Joel Wicki startet am Sonntag beim «Zuger» in die neue Saison.
Bild Urs Flüeler / Keystone

von Peter Lerch

Am Zuger Kantonalschwingfest in Baar und dem Thurgauer Kantonalen in Müllheim werden am Sonntag die ersten Kränze der Schwingsaison vergeben. Bis Mitte Juni werden eine Reihe weiterer Kantonalfeste und Berner Gauverbandsfeste abgehalten. An diesen Anlässen bleiben die Schwinger der fünf Teilverbände des Eidgenösschien Schwingerverbandes weitgehend unter sich. Danach geht es aber los. An den Bergkranzfesten und den Teilverbandsfesten treffen die Stärksten des Landes aufeinandern. Erst an diesen Anlässen wird man die Form der Spitzenschwinger darum besser beurteilen können. So werden Innerschweizer, Berner und Nordwestschweizer je eine kräftige Delegation ans erste Bergkranzfest, den Stoos-Schwinget vom 12. Juni, entsenden.

Nur an einem Bergfest werden sich die Eliten der drei grossen Verbände Innerschweiz, Bern und Nordostschweiz mit je einer breiten Phalanx bekämpfen: am Brünig-Schwinget vom 31. Juli. Da diese drei Verbände das Gros der Favoriten am «Eidgenössischen» stellen werden, darf man den Brünig-Schwinget drei Wochen vor dem eidgenössischen Hosenlupf mit Fug und Recht als voreidgenössisches Fest, als Pratteln-Hauptprobe, bezeichnen. An den weiteren vier Bergfesten mit Ausnahme der Schwägalp werden jeweils zwei der drei grossen Verbände zusammengreifen: Innerschweizer und Berner am Schwarzsee, Innerschweizer und Nordostschweizer am Rigi-Schwinget, Nordostschweizer und Berner auf dem Weissenstein.

Viele offene Fragen

Den letzten nachhaltigen Eindruck der Saison 2021 lieferte der Kilchberger Schwinget. Die Nordostschweizer Samuel Giger und Damian Ott sowie der Berner Fabian Staudenmann liessen sich als gleichwertige Festsieger ausrufen. Werden die drei auch in der eidgenössischen Saison den Ton angeben? Wird Schwingerkönig Christian Stucki mit 37 Jahren noch einmal mit den Besten mithalten oder diese sogar bodigen können? Der Seeländer verpasst den Saisonstart wegen einer neuerlichen Schulterverletzung, er wird aber wohl noch im Mai eingreifen können. Wie stark ist Pirmin Reichmuth beim anstehenden Comeback 15 Monate nach seinem vierten Kreuzbandriss? Findet der Maienfelder Armon Orlik nach der für seine Verhältnisse enttäuschenden Saison 2021 zu seinem besten Niveau zurück? Kann Joel Wicki, der den Schlussgang des Eidgenössischen 2019 in Zug gegen Christian Stucki verlor, seinen Dauerrivalen Samuel Giger an der Spitze der Hierarchie verdrängen? Viele dieser Fragen werden im Lauf des Sommers beantwortet werden. Für Wicki beispielsweise geht es schon am Sonntag los. Im ersten Gang des Zuger Kantonalen misst sich der Entlebucher am Sonntag mit dem routinierten Schwyzer Eidgenossen Christian Schuler.

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